Dienstag 27 Juni 2017, 08:00

Gleiche Bedingungen für alle – in dünner Höhenluft

  • EPF Initiative besteigt Kilimandscharo, um Fussballspiel zu bestreiten

  • Höchstes Spiel aller Zeiten auf 5729 Metern

  • Fantastische Leistung zur Sensibilisierung für Gleichstellung der Geschlechter

Das Erreichen der Gleichstellung der Geschlechter ist eine tägliche Herausforderung, die mit vielen Metaphern zum Ausdruck gebracht wird. Unter anderem spricht man gern von "einem weiten Weg" oder davon, "die Waage ins Gleichgewicht zu bringen". Auch das "Erklimmen eines Berges" bringt die Herausforderung angemessen zum Ausdruck. Die Initiative Equal Playing Field (EPF) hat dieses Sinnbild nun zum Leben erweckt. Eine Gruppe mutiger Frauen bestieg den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo in Tansania, und trug dort ein Fussballspiel in noch nie dagewesener Höhe aus.

"Es gibt noch keine Chancengleichheit", erklärte EPF-Mitbegründerin Lara Youngson. "Mit der Besteigung möchten wir auf die Ungleichbehandlung der Geschlechter aufmerksam machen, mit der Frauen im Sport heutzutage konfrontiert sind. Frauen haben weniger Möglichkeiten, Sport auszuüben, werden schlechter bezahlt, wenn sie es tun, bekommen weniger Aufmerksamkeit und Respekt seitens der Medien. Ich möchte mit meinen zukünftigen Kindern nicht mehr dieselbe Diskussion führen müssen."

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Im Rahmen des Höhenfussball-Projekts erklomm die Gruppe den Berg, um in der dünnen Höhenluft ein Fussballspiel austragen. Ziel war es, die Gleichstellung der Geschlechter weltweit in den Blickpunkt zu rücken. Zum Team gehörten A-Nationalspielerinnen aus der ganzen Welt sowie eine Reihe von Spielerinnen, die ihre Fussballschuhe bereits an den Nagel gehängt haben und insgesamt Hunderte von Länderspieleinsätzen vorweisen können.

Am Samstag, 24. Juni, nahm eine Gruppe von Frauen aus mehr als 20 Ländern an einem Fussballspiel im Krater des Kilimandscharo teil – auf einer Höhe von sage und schreibe 5.729 Metern. Die Partie erstreckte sich über volle 90 Minuten. Das spannende Spiel unter der Leitung von FIFA-akkreditierten Schiedsrichterinnen endete torlos, unter anderem weil beide Torhüterinnen eine herausragende Leistung boten.

"Wir freuen uns unglaublich, dass wir Geschichte schreiben konnten", so Youngson nach der Partie. "Dieses Spiel in der dünnen Luft nach einem vierstündigen Aufstieg zählte zu den größten Herausforderungen meines Lebens. Doch wir haben einen unglaublichen Teamgeist gezeigt, und es war eine große Freude, zusammen zu spielen."

Obwohl das Erreichte bereits ein Riesenerfolg ist, stellt es für die Initiative nur den ersten Schritt auf einem längeren Weg dar.

"Das ist erst der Anfang", meint EPF-Mitbegründerin Erin Blankenship. "Wir wollen, dass jedes Mädchen die Chance hat, dieses schöne Spiel zu spielen, und sind schon gespannt darauf, was die Initiative Equal Playing Field als nächstes erreicht. Als nächstes steht eine Reihe von Fussballseminaren in mehreren Ländern auf dem Programm. Sie finden im Laufe der nächsten beiden Jahre im Vorfeld der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019 statt."

Diese Seminare und Trainingslager werden nach Abschluss der Veranstaltung in 15 Ländern durchgeführt. Mit dem Projekt sollen 1500 Mädchen und Frauen erreicht werden. Ziel ist es, jungen Frauen starke weibliche Vorbilder sowie die Möglichkeit zum Fussballspielen zu bieten. Das bestmögliche Ergebnis für die nächste Generation wäre sicherlich, dass keine so außerordentliche Leistung mehr erforderlich ist, um eine wirklich Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.

Kurzvorstellung einiger Teammitglieder Lori Lindsey, ehemalige Mittelfeldspielerin der USA. Teilnahme an der Frauen-WM 2011, Goldmedaille bei Olympia 2012 in London Rachel Unitt, Teilnahme an der Frauen-WM 2007 und 2011, über 100 Länderspieleinsätze für England Hajar Abulfazl, afghanische Nationalspielerin, derzeit Trainerin des U-19-Teams Zahra Mahmoodi, Spielführerin Afghanistan Portia Modise, Rekordtorschützin Südafrika (über 100 Tore) Jacqui Hurford (geborene Melksham), australische Schiedsrichterin (leitete das Eröffnungsspiel der Frauen-WM 2011) Sandrine Dusang, fast 50 Länderspieleinsätze für Frankreich, fünf französische Meistertitel, Titel in der UEFA Women's Champions League – spielt für FCF Juvisy Essone Petra Landers, spielte in der ersten Frauen-Nationalmannschaft Deutschlands Esraa Awad, ägyptische Fussballerin des Jahres 2010 Monica Gonzalez, 83 Länderspieleinsätze für Mexiko Sasha Andrews, Kanada, Teilnahme an der Frauen-WM 2003

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