Montag 05 Dezember 2016, 01:13

Gastgeber Kamerun in letzter Minute geschlagen

Nigeria hat sich zum achten Mal den Titel beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal der Frauen gesichert. Am Wochenende feierten die Westafrikanerinnen in Yaoundé dank eines Treffers in letzter Minute einen hart erkämpften 1:0-Sieg im Finale gegen Gastgeber Kamerun. Das Finale war eine Neuauflage von 2014, das Nigeria ebenfalls für sich entschieden hatte.

Das Finale 40.000 Fans füllten das Stade Ahmadou Ahidjo in der Hauptstadt Kameruns bis auf den letzten Platz, unter ihnen auch Staatspräsident Paul Biya. Sie alle hofften, dass die Lionesses nach zwei verlorenen Endspielen gegen Nigeria nun endlich den Titel holen würden.

Angetrieben von der lautstarken Kulisse waren die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit die stärkere Mannschaft und spielten eine Reihe guter Chancen heraus. Gabrielle Aboudi Onguene hatte schon früh die Führung auf dem Fuß, vergab ihre Großchance jedoch. Zehn Minuten vor Schluss tauchte Michele Ngono Mani nach einem schönen Steilpass von Ajara Nchout Njoya ganz allein vor Torhüterin Alaba Jonathan auf, doch auch ihr gelang es nicht, den Ball ins Netz zu befördern.

Auch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war Kamerun das bestimmende Team. Fünf Minuten vor Schluss stellten die Nigerianerinnen dann mit dem entscheidenden Treffer den Spielverlauf auf den Kopf: Asisat Oshoala, die mit sechs Treffern Torschützenkönigin des Turniers wurde, steckte auf Desire Oparanozie durch, der der erste und einzige Treffer der Partie gelang.

Schon beim 1:0-Sieg im Halbfinale gegen Südafrika hatte Oparanozie das Siegtor für ihr Team erzielt. Sie hatte mit Nigeria auch die ersten beiden Turnierauflagen gewonnen.

Kameruns Trainer Enow Ngachu, der Kameruns Frauen-Nationalmannschaft schon seit 2004 betreut und das Team zu den Olympischen Spielen 2012 und zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ führte, war verständlicherweise enttäuscht. Er sagte, dieses Mal sei es noch schmerzhafter als 2014. "Damals war es unser Ziel, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dieses Mal wollten wir den Titel gewinnen. Wir wollten alle fünf Spiele gewinnen und die ersten vier haben wir auch gewonnen. Leider haben wir es im fünften Spiel nicht geschafft."

Einen Tag zuvor gewann Ghana das Spiel um Platz drei gegen Südafrika ebenfalls mit 1:0. Den entscheidenden Treffer erzielte Linda Eshun in der zweiten Halbzeit.

Der Weg ins Finale Der Wettbewerb fungierte zwar nicht als Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™, doch alle acht teilnehmenden Teams zeigten sich dennoch von Anfang an fest entschlossen, die Gruppenphase zu überstehen.

Gastgeber Kamerun startete in Gruppe A mit einem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Ägypten, während Südafrika gegen Simbabwe überraschenderweise nicht über ein torloses Remis hinaus kam. Mit zwei weiteren Siegen gegen Südafrika (1:0) und Simbabwe (2:0) qualifizierte sich Kamerun souverän für das Halbfinale. Als Gruppenzweiter kam auch Südafrika weiter, das sich im entscheidenden Spiel gegen Ägypten klar mit 5:0 durchsetzte.

In Gruppe B lief es für die favorisierten Nigerianerinnen und Ghanaerinnen ähnlich glatt. Beide gaben lediglich beim 1:1-Unentschieden im direkten Duell Punkte ab. Oshoala war der große Star der Gruppenspiele. Allein beim 6:0-Kantersieg gegen Mali traf die Stürmerin von Arsenal vier Mal.

In den Halbfinalpartien erwiesen sich die beiden Gruppensieger als zu stark für die jeweiligen Gegner. Beide setzten sich mit 1:0 durch und sorgten damit für eine Neuauflage des Endspiels von 2014.

Nigeria untermauerte mit dem neuerlichen Titelgewinn seinen Status als stärkstes Frauen-Team Afrikas. Das einzige andere Land, das den Wettbewerb je gewinnen konnte, ist Äquatorial-Guinea (Afrikameister 2008 und 2012).

In zwei Jahren bekommen die afrikanischen Konkurrenten bei der Turnierauflage in Ghana die nächste Gelegenheit, Nigeria herauszufordern. Da dieses Turnier dann als Qualifikationswettbewerb für die nächste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft fungiert, dürften die Super Falcons dann noch entschlossener sein, sich den Titel erneut zu sichern.