Donnerstag 01 Dezember 2016, 02:50

Frauen im Fokus: November 2017

Der Monat November stand im Frauenfussball ganz im Zeichen der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft in Papua Neuguinea, an deren Ende ein neuer Weltmeister gekrönt wird. Doch auch in Europa blickte man gespannt nach Rotterdam, wo die Auslosung für die UEFA Women’s EURO 2017 stattfand.

Internationaler Fussball *Finale der U-20-Frauen-WM steht fest – Titelverteidiger bereits ausgeschieden *Das Finale der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2016 in Papua-Neuguinea steht fest. Korea DVR und Frankreich werden am 3. Dezember den neuen Weltmeister untereinander ausspielen. Die Halbfinal-Begegnungen hätten dabei nicht spannender sein können, beide Partien wurden erst in der Verlängerung entschieden. Die Nordkoreanerinnen setzten sich mit 2:1 gegen die USA durch, Frankreich ebenfalls mit 2:1 gegen Japan. Für Titelverteidiger Deutschland war das Turnier bereits nach dem Viertelfinale beendet. Dort unterlag die Mannschaft von Trainerin Maren Meinert dem Finalisten Frankreich knapp mit 0:1. Die französische Spielführerin Delphine Cascarino besiegelte in Port Moresby das Aus der DFB-Juniorinnen.

Olympiasieger schließt Jahr mit Remis ab Deutschland hat das "Goldjahr" 2016 mit einem Unentschieden abgeschlossen. In Chemnitz trennten sich das Ensemble von Bundestrainerin Steffi Jones und Norwegen mit einem 1:1. Europas Fussballerin des Jahres, Ada Hegerberg, hatte die Norwegerinnen bereits nach 13 Minuten in Führung gebracht. Josephine Henning (32.) sorgte nach einer knappen halben Stunde für den Ausgleich. Kapitänin Dzsenifer Marozsán zog sich im letzten Länderspiel des Jahres eine Kapselzerrung im rechten Sprunggelenk zu und wird voraussichtlich zwei Wochen pausieren müssen. Für Deutschland war es das siebte Unentschieden bei 19 Siegen und 14 Niederlagen gegen die Skandinavierinnen.

Treffen alter Bekannter in der Gruppenphase der EURO Die Würfel sind gefallen – die Gruppen für die UEFA Women’s EURO 2017 in den Niederlanden ausgelost. Titelverteidiger und Olympiasieger Deutschland trifft dabei in Staffel B auf Schweden, den Finalgegner von Rio 2016, Italien und Russland. Auch im Halbfinale der letzten Auflage des Turniers 2013 standen sich Schweden und Deutschland gegenüber. Damals setzten sich die DFB-Frauen knapp mit 1:0 durch. Gastgeber Niederlande muss sich in Gruppe A mit Norwegen, Dänemark und Debütant Belgien auseinandersetzen. In Staffel C kämpfen neben Frankreich und Island mit der Schweiz und Österreich gleich zwei Neulinge um den Einzug in die nächste Runde. "Wir sind froh, dass wir dabei sein dürfen, das wird eine großartige Erfahrung für uns sein. Frankreich ist eine absolute Weltklassemannschaft, die anderen Mannschaften sind in unserer Reichweite. Wir werden versuchen, das Beste herauszuholen. Unser kürzliches Testspiel gegen Deutschland und einige Spiele in der Vergangenheit haben uns Mut gemacht, dass wir auch zurecht bei dieser EURO dabei sind", so Österreichs Trainer Dominik Thalhammer nach der Auslosung. Staffel D könnte man als Derby-Gruppe bezeichnen. Hier stehen sich England, Schottland, Spanien und Portugal gegenüber. Das auf 16 Mannschaften erweiterte Turnier findet vom 16. Juli bis 6. August 2017 statt.

England besiegt EM-Gastgeber – Frankreich setzt sich gegen Spanien durch Mit einem knappen 1:0-Erfolg gegen EM-Gastgeber Niederlande hat England das Länderspieljahr 2016 verabschiedet. Für das Siegtor sorgte Jodie Taylor, die erstmals seit März wieder für die Three Lionesses auf dem Platz stand. Damit baute die von Mark Sampson trainierte Elf ihre Serie von ungeschlagenen Spielen in Serie auf zehn aus. In weiteren Testspielen standen sich mit Frankreich und Spanien sowie Belgien und Dänemark weitere EM-Teilnehmer gegenüber. Frankreich gewann seine Partie dabei dank eines Treffers von Eugénie Le Sommer mit 1:0, Dänemark setzte sich mit 3:1 gegen die Red Flames durch. Vier Tage zuvor hatte Belgien ein Freundschaftsspiel gegen die Niederlande mit 3:2 für sich entschieden.

Vereinsfussball *Neuauflage des Champions-League-Finales in der Runde der letzten Acht Nicht nur bei der Frauen-Europameisterschaft im nächsten Jahr stehen sich zwei alte Bekannte gegenüber, sondern auch im Viertelfinale der UEFA Women’s Champions League. In der Runde der letzten Acht kommt es zu einer Neuauflage des letzten Endspiels. Im März 2017 treffen erneut der VfL Wolfsburg und der amtierende Champion Olympique Lyon aufeinander. Am 26. Mai 2016 hatten die Wölfinnen* das Endspiel gegen Lyon mit 3:4 im Elfmeterschießen verloren. Drei Jahre zuvor hatte Wolfsburg an der Stamford Bridge 1:0 triumphiert. Auf den deutschen Meister FC Bayern München, der zum ersten Mal überhaupt im Viertelfinale steht, wartet Paris Saint-Germain, der dänische Vertreter Fortuna Hjörring muss gegen Manchester City antreten, das in seiner Debütsaison gleich den Sprung in die Runde der letzten Acht schaffte, und der FC Rosengard aus Schweden trifft auf den spanischen Vize-Meister FC Barcelona. Das Finale findet am 1.Juni 2017 in Cardiff statt.

Förderung des Frauenfussballs Felicite Rwemarika gehört zu den Führungsfiguren des Fussballs in Ruanda und besuchte im November das Home of FIFA in Zürich. Rwemarika hat entscheidend dazu beigetragen, in dem ostafrikanischen Land ein Umfeld zu schaffen, in dem auch junge Frauen Fussball spielen können. Bis vor kurzem war Fussball in Ruanda als Sportart für Mädchen und Frauen nicht akzeptiert. "Ich stellte fest, dass Frauen in Ruanda das Fussballspielen verboten war. Fussball galt als Männersport. Aber ich fand, dass auch wir ein Anrecht darauf haben. Es war kurz nach dem Völkermord, von dem Frauen mit am stärksten betroffen waren. Daher wollte ich etwas, das die Frauen einen würde, einen neuen Schwerpunkt. Ich wollte eine Veränderung der Mentalität, um neue Möglichkeiten zu eröffnen." Es geht zwar nur langsam voran, doch trotzdem kann Rwemarika unübersehbare Fortschritte beobachten. Dies zeigt sich nicht zuletzt bei dem Programm Live Your Goals, das 2015 in Ruanda gestartet wurde und sich in diesem Jahr enorm weiter entwickelt hat.

Zahl des Monats 18 – Das Korea DVR im Finale der U-20-Frauen-WM steht, kommt nicht von ungefähr. Mit 18 Treffern und 97 Torschüssen verfügen die Asiatinnen über den torgefährlichsten Angriff. Finalgegner Frankreich traf hingegen nur sieben Mal ins gegnerische Netz.

Das Zitat "Ich selbst habe noch nie Gewalt erfahren müssen, aber viele meiner Freundinnen schon. Das ist hier ein großes Problem, und deshalb ist diese Kampagne auch so wichtig. Es ist eine fantastische Erfahrung. Ich habe bei diesem Turnier so viel gelernt. Vorher war ich zu Hause, habe eigentlich nichts Besonderes gemacht und nach einem Job gesucht. Diese Erfahrung hat mir für später Selbstvertrauen gegeben. Jetzt möchte ich die Hochschule besuchen und Ärztin werden." Yori Auma, freiwillige Helferin bei der FIFA U-20-Frauen-WM 2016 über einen Schwerpunkt des Volunteer-Programms: die #ENDviolence-Kampagne.