Mittwoch 13 April 2016, 08:21

Frankreich und Deutschland für EM qualifiziert - USA setzten Ausrufezeichen

Die Tage bis zum Anpfiff des Olympischen Fussballturniers der Frauen Rio 2016 werden weniger und so manch teilnehmende Nation nutzte die Gunst der Stunde, um Testspiele zu absolvieren. Die U.S.-Girls demonstrierten dabei einmal mehr ihre Stärke. In Europa stand die Qualifikation für die UEFA Frauen-EURO 2017 auf dem Programm. Frankreich und Deutschland sicherten sich als erste Teams ihren Startplatz.

USA setzen weiteres Ausrufezeichen In Vorbereitung auf Rio 2016 stellten die Stars & Stripes wieder einmal unter Beweis, warum sie als großer Favorit in das Turnier gehen. In zwei Freundschaftsspielen gegen Kolumbien gewann die Elf von FIFA Welttrainerin Jill Ellis mit 7:0 und 3:0. Das erste Spiel wurde vor einer Kulisse von 21.792 Zuschauern im Pratt & Whitney Stadium in East Hartford (Connecticut) ausgetragen. Gleich sechs U.S.-Spielerinnen konnten sich dabei in die Torschützenliste eintragen: Allie Long (2), Crystal Dunn, Mallory Pugh, Carli Lloyd, Tobin Heath und Christen Press. In der zweiten Begegnung, die vor ausverkauftem Haus im Talen Energy Stadium in Chester (Pennsylvania) stattfand, ließ es der amtierende Weltmeister etwas ruhiger angehen. Christen Press und Julie Johnston (2)  führten ihr Team zum 3:0-Sieg. Am 2. Juni steht das nächste Freundschaftsspiel für die USA auf dem Programm, dann treffen die Stars & Stripes in Commerce City (Colorado) auf Japan.

Olympia-Teilnehmer Kanada traf in einem Testspiel in den Niederlanden auf den Gastgeber und konnte am Ende einen knappen 2:1-Erfolg verbuchen. In der 34. Minute eröffnete Christine Sinclair mit ihrem 162. Länderspieltor den Torreigen, in der zweiten Hälfte erhöhte Janine Beckie auf 2:0. Nur eine Minute später gelang den OranjeLeeuwinnen durch Stefanie van der Gragt der Anschlusstreffer.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute“, sagte Kanada-Coach John Herdman nach der Partie. "Die Niederländerinnen haben zu Hause vor kurzem gute Ergebnisse gegen Frankreich und Japan erzielt. Wir wussten, dass es schwer werden würde. Was mir heute besonders gefallen hat: Wir haben gefährlich ausgesehen. Das ist die Richtung, in die wir dieses kanadische Team drängen wollen." Drei Tage zuvor konnten sich die Niederländerinnen dank Shanice van den Sanden mit 2:0 gegen Neuseeland durchsetzen.

Die EURO 2017 kann kommen: Frankreich und Deutschland qualifiziert Als erste Mannschaften sicherten sich Frankreich und Deutschland ihren Startplatz für die UEFA Frauen-Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden. Nach einem 1:0 gegen Rumänien und einem 4:0 gegen die Ukraine, rangieren Les Bleues in der Qualifikationsgruppe 3 mit 18 Punkten auf dem ersten Platz und können nicht mehr vom Platz an der Sonne verdrängt werden.

Titelverteidiger Deutschland holte in Gruppe 5 gegen die Türkei (6:0) und Kroatien (2:0) die Siege fünf und sechs bei einer Tordifferenz von 30:0. Mit ebenfalls 18 Zählern auf dem Konto brachten die DFB-Damen die vorzeitige Qualifikation unter Dach und Fach, da Russland im Parallelspiel nicht über ein 3:3 gegen Ungarn hinauskam.

Soweit sind die Nachbarinnen aus der Schweiz noch nicht, befinden sich aber auf einem guten Weg. Im Spitzenspiel der Staffel 6 gegen Italien feierte das Ensemble von Martina Voss-Tecklenburg einen 2:1-Heimerfolg und wahrte seine makellose Bilanz: Fünf Spiele, fünf Siege.

Eine Bilanz, die auch Schottland aufweisen kann. Gegen Slowenien (3:1) gab es den fünften Dreier im fünften Spiel und die damit verbundene Tabellenführung in Staffel 1. Für die Schottinnen wäre es ebenfalls die erste Teilnahme an einer Frauen-EM. Auch Spanien kann in Gruppe 2 eine weiße Weste aufweisen. Sechs Spiele, sechs Siege. Zuletzt gab es ein 3:0 gegen Republik Irland.

Spannende Zweikämpfe um das EM-Ticket Gleich in zwei Gruppen zeichnen sich spannende Zweikämpfe um die Tabellenspitze ab. In Staffel 7 bieten sich Belgien und England ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Von der Spitze grüßen die Red Flames nach ihrem deutlichen 6:0 gegen Estland, die Engländerinnen hatten ihre Partie gegen Bosnien und Herzegowina mit 1:0 für sich entschieden. Das direkte Duell der beiden Kontrahenten vier Tage zuvor war ohne Sieger (1:1) geblieben. Die Three Lionesses haben allerdings eine Partie weniger absolviert und noch alle Trümpfe in der Hand, da beide Mannschaften nur ein Pünktchen trennt. Spannung pur verspricht der letzte Spieltag, an dem sich Belgien und England in Belgien gegenüberstehen.

Ähnlich sieht die Konstellation in Gruppe 8 zwischen Österreich und Norwegen aus. Beide haben 12 Zähler auf dem Konto und Norwegen ein Spiel weniger absolviert. Im direkten Duell behielten die Norwegerinnen mit 1:0 die Oberhand. Lene Mykjåland erzielte den wichtigen Treffer per Strafstoß. Am 2. Juni kommt es zum Rückspiel in Oslo.

*Für die Endrunde in den Niederlanden qualifizieren sich die acht Gruppensieger und die sechs besten Gruppenzweiten. Die beiden anderen Gruppenzweiten bestreiten zwischen dem 17. und dem 25. Oktober 2016 die Playoffs.