Mittwoch 07 März 2012, 10:53

Frankreich triumphiert auf Zypern

Knapp viereinhalb Monate vor dem Eröffnungsspiel des Olympischen Fussballturniers der Frauen 2012 in London hat sich Frankreich in absoluter Bestform präsentiert. Im Finale des "Cyprus Women's Cup" gewann die Mannschaft von Trainer Bruno Bini mit 2:0 gegen Kanada und setzte damit ein deutliches Ausrufezeichen.

Zum fünften Mal fand dieses prestigeträchtige Turnier auf Zypern statt. Zwölf Teams, unterteilt in drei Gruppen, kämpften in Larnaca, Nicosia und Paralimni um den Titel. Bei der diesjährigen Ausgabe befanden sich mit Frankreich, Kanada, Südafrika und England (das Gastgeberland wird unter dem Namen Großbritannien spielen) gleich vier Olympia-Teilnehmer im Teilnehmerfeld. FIFA.com fasst den Turnierverlauf zusammen.

Gruppe A In der Gruppe A stellten Frankreichs Fussballerinnen erneut ihre ausgezeichnete Form unter Beweis. Mit drei Siegen setzten sich die Les Bleuettes an die Spitze der Tabelle und mussten dabei nur einen Gegentreffer hinnehmen. Zum Auftakt siegte Frankreich mit 3:0 gegen die Schweiz, es folgte ein 2:1-Erfolg gegen Finnland. Im letzten Vorrundenspiel der Staffel stand den Französinnen mit England der Viertelfinal-Gegner der FIFA Frauen-WM 2011 gegenüber. Erneut behielt Frankreich die Oberhand: Louisa Necib, Marie-Laure Delie und Gaëtane Thiney schossen ihre Mannschaft zum 3:0-Sieg.

"Wir haben dieses Turnier zweimal als Dritte abgeschlossen und wollten wirklich das Finale erreichen. Das Spiel gegen England war, im Vergleich zum Spiel während der WM, ein anderes. Wir haben hart verteidigt. Dieser Sieg ist vor allem eine tolle Teamleistung, ganz besonders in der Defensive. Wir haben es geschafft, schnell nach vorne zu spielen. Wir haben gezeigt, dass wir gut organisiert sind und schnelle, intelligente Konter spielen können und haben nicht panisch auf den Druck der Engländerinnen reagiert. Wir müssen diesen Weg weitergehen", sagte Torschützin Thiney nach dem Spiel auf der Website des französischen Fussballverbandes.

Mit zwei Siegen (gegen Finnland und die Schweiz) und einer Niederlage auf dem Konto musste sich England mit Platz zwei hinter Frankreich begnügen. Das Team aus der Schweiz blieb unter der neuen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg - wie schon in der letztjährigen Ausgabe des Turniers - ohne Sieg in der Gruppenphase und belegte mit null Punkten abgeschlagen den letzten Rang.

Gruppe B Mit einer äußerst souveränen Vorstellung knüpfte Kanada nahtlos an die Leistungen in der Olympia-Qualifikation an. Drei Siege und acht erzielte Treffer ebneten dem Team von Coach John Herdman den Weg an die Spitze. Gegen Schottland feierten die kanadischen Damen einen 5:1-Kantersieg, Italien wurde dank eines Last-Minute-Treffers von Robyn Gayle mit 2:1 in die Kabine geschickt und die Niederlande zum Abschluss knapp mit 1:0 geschlagen.

Den Platz hinter Kanada sicherte sich Italien. Die Elf von Pietro Ghedin fuhr ebenso wie die beiden Kontrahenten aus Schottland und den Niederlanden einen Sieg bei zwei Niederlagen ein. Mit jeweils drei Zählern auf dem Konto musste am Ende das Torverhältnis über die abschließende Platzierung in der Gruppe B entscheiden. So schloss die Niederlande die Vorrunde als Dritter, Schottland als Vierter ab.

Gruppe C In dieser Staffel zeigte sich, dass die Teams in der Welt des Frauenfussballs immer näher zusammenrücken. Die Republik Korea besiegte zu Beginn des Turniers die Mannschaft aus Südafrika mit 2:1. Gegen Nordirland und Neuseeland taten sich die Asiatinnen dann erheblich schwerer. Nordirland wurde knapp mit 1:0 besiegt, gegen Neuseeland mussten sich die Südkoreanerinnen mit einem Remis begnügen. Am Ende reichten der Republik Korea allerdings sieben Punkte, um sich den Platz an der Sonne zu sichern.

Auch WM-Teilnehmer Neuseeland blieb in der Gruppenphase des diesjährigen "Cyprus Cup" ungeschlagen. Die Football Ferns feierten einen Sieg gegen Nordirland (2:0), blieben gegen Südafrika torlos und trennten sich von der Republik Korea dank Sarah Gregorius' Ausgleichstreffer 1:1. Fünf Zähler konnten die Neuseeländerinnen am Ende ihr Eigen nennen. Mit einem Punkt weniger landete Südafrika auf Rang drei, Nordirland nach drei Niederlagen auf Rang vier.

Der Finaltag Im Endspiel des "Cyprus Women’s Cup 2012" standen sich am Dienstag schließlich die beiden Olympia-Teilnehmer Frankreich und Kanada gegenüber. Zum fünften Mal in Folge konnte Kanada in das Finale des Turniers einziehen, Frankreich zum ersten Mal. In der ersten Halbzeit war das Bini-Ensemble in Larnaca durch einen Treffer von Marie-Laure Delie in Führung gegangen. Nach dem Seitenwechsel konnte Louisa Necib einen Foulelfmeter zum 2:0-Endstand verwandeln und den ersten Erfolg Frankreichs beim "Cyprus Women’s Cup" unter Dach und Fach bringen.

Den dritten Platz sicherte sich Italien nach einem souveränen 3:1-Erfolg über England. Patrizia Panico, Pamela Conti und Melania Gabbiadini ließen ihre Mannschaft jubeln, nachdem England zuvor durch einen Treffer von Jade Moore in der ersten Halbzeit in Führung gegangen war.

Die Partien um Rang fünf und sieben hatten es in sich und wurden erst im Elfmeterschießen entschieden. Niederlande behielt gegen Neuseeland die Oberhand, die Republik Korea gegen Finnland. Schottland setzte sich gegen Südafrika durch und durfte sich am Ende über Platz neun freuen. Nach drei Niederlagen in der Gruppenphase feierte die Schweiz mit einem souveränen 5:0 Sieg über Nordirland einen versöhnlichen Turnierabschluss und beendete den "Cyprus Women Cup 2012" als Elfte.

Der Finaltag im Überblick:

Spiel im Platz 11: Schweiz - Nordirland 5:0 Spiel um Platz 9: Schottland - Südafrika 2:0 Spiel um Platz 7: Niederlande - Neuseeland 2:2 - n.E. 4:2 Spiel um Platz 5: Finnland- Republik Korea 1:1 - n.E. 6:7 Spiel um Platz 3: England - Italien 1:3 Finale: Frankreich - Kanada 2:0