Freitag 10 April 2015, 12:54

Deutschland und USA glänzen - Newcomer überzeugen

Die Vorbereitungen auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ gehen in die heiße Phase. Viele Endrundenteilnehmer absolvierten wichtige Testspiele vor dem globalen Kräftemessen in Kanada. Deutschland und die USA setzten dabei deutliche Ausrufezeichen, während die Debütanten Schweiz, Niederlande und Spanien auf sich aufmerksam zu machen wussten.

Deutschland weist Brasilien in die Schranken "Ich bin ganz schön verliebt in meine Mannschaft", sagte Bundestrainerin Silvia Neid nach dem Spiel der Deutschen gegen Brasilien in der ARD. Mit einem deutlichen 4:0 setzten sich die DFB-Frauen gegen den Weltranglisten-Siebten aus Südamerika durch und tankten jede Menge Selbstvertrauen für die Mission Titelgewinn. In Fürth brachte Celia Sasic die deutschen Fussballerinnen vor 15.043 begeisterten Zuschauern per Foulelfmeter mit 1:0 in Führung, Simone Laudehr erhöhte vor dem Seitenwechsel auf 2:0. In der zweiten Halbzeit sorgten Melanie Leupolz und Dzsenifer Marozsan für klare Verhältnisse.

Die U.S.-Girls demonstrierten ebenfalls Stärke und ließen Neuseeland keine Chance. Vor der Rekordkulisse von 35.817 Fans im Bush Stadium in St. Louis setzten sich Abby Wambach und Co. klar mit 4:0 gegen die Football Ferns durch. Im ersten Länderspiel des Jahres der Stars & Stripes auf heimischem Boden legte Meghan Klingenberg in der ersten Halbzeit den Grundstein zum Erfolg. Im zweiten Durchgang machten dann die in St. Louis geborene Lori Chalupny (76.), Julie Johnston (78.) und Morgan Brian (81.) innerhalb von fünf Minuten den Sack zu.

"Ich bin sehr zufrieden", analysierte U.S.-Trainerin Jill Ellis nach der Begegnung. "Ich denke, dass es eine Menge positive Aspekte gab. Nicht nur, was das Tore schießen betrifft, sondern auch die Tatsache, dass sich Spielerinnen, die von der Bank kamen, Chancen erarbeiten konnten. Wir haben vorher darüber gesprochen, unseren Kasten sauber zu halten. Unsere Abwehrreihe war auf beiden Seiten des Balls überragend. Ich bin sehr zufrieden, da Neuseeland eine gute Mannschaft ist. Sie mögen es, uns unter Druck zu setzen. Wir haben ein gutes Resultat gegen einen WM-Teilnehmer erzielt."

Frankreich und Kanada liefern sich Duell auf Augenhöhe Mit Spannung wurde das Duell zwischen Frankreich und WM-Gastgeber Kanada erwartet, das für beide Teams als guter Gradmesser vor dem Beginn der Weltmeisterschaft galt. 11.441 Zuschauer sahen im Stade Robert Bobin in Bondoufle ein Duell auf Augenhöhe, bei dem am Ende Frankreich die Oberhand behielt. Eugénie Le Sommer erzielte in der 34. Minute den einzigen Treffer für Les Bleues, die die Führung bis zum Abpfiff geschickt verteidigten.

England knüpfte nahtlos an die Erfolge der letzten Wochen an. Nach dem Gewinn des Zypern Cups Mitte März setzte das Ensemble von Trainer Mark Sampson seine Siegesserie fort. Im letzten Testspiel vor dem Abflug nach Kanada trennten sich die Three Lionesses 2:1 von China VR. Jodie Taylor und Fran Kirby trugen sich für England in die Liste der Torschützinnen ein, Shanshan Wang traf für die Asiatinnen.

WM-Debütanten überzeugen "Es wird auf jeden Fall Überraschungsmannschaften geben. Ich denke, dass gerade die Niederlande, Spanien und vielleicht auch Thailand überraschen können", mutmaßt Steffi Jones im Gespräch mit FIFA.com im Bezug auf die WM in Kanada und beweist damit in Bezug auf die Testspiele einen guten Riecher.

Die Schweizerinnen zeigten, dass auf jeden Fall mit ihnen zu rechnen ist und sie dazu in der Lage sind, große Mannschaften zu schlagen. Den WM-Test gegen den sechsfachen WM-Teilnehmer Schweden gewann die Elf von Martina Voss-Tecklenburg mit 3:1. Ramona Bachmann, Fabienne Humm und Vanessa Bernauer trafen im schwedischen Tunavallen für die Eidgenossinnen und bescherten Schwedens Trainerin Pia Sundhage sicherlich so manche Sorgenfalte. Auch im zweiten Testspiel blieben die Skandinavierinnen ohne Sieg. Gegen Dänemark kamen die Blågult vor heimischem Publikum nicht über ein 3:3 hinaus.

Auch Deutschlands Gruppengegner Norwegen bekam zu spüren, dass die WM-Debütanten gerüstet sind. Gegen die Niederlande kassierten die Gresshoppene eine 2:3-Niederlage. Vier Tage zuvor mussten sich die Niederlande dem Team aus Island noch geschlagen geben.

Knapp zwei Monate vor der historischen WM-Premiere feierte Spanien in Gijón dank Jennifer Hermoso einen knappen 1:0-Erfolg gegen die Republik Irland und damit eine gelungene Probe. Ganz anders sieht es hingegen bei Australien aus, das bei den Weltmeisterschaften 2007 und 2011 jeweils das Viertelfinale erreichen konnte. Nach einem 1:2 gegen Österreich folgte ein 1:1-Unentschieden gegen Schottland.