Freitag 10 Februar 2017, 08:37

Ciata Bishop: "Wir haben eine Stimme"

Geschafft! Mit diesem Wort kann man den gestrigen Tag in Amsterdam kurz und knapp zusammenfassen. Nach rund neun Monaten haben die 33 Teilnehmerinnen aus den sechs Konföderationen AFC, CAF, CONCACAF, CONMEBOL UEFA und OFC das zweite FIFA-Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften (Female Leadership Development Programme – FLDP) erfolgreich abgeschlossen.

"Für mich, die gerade frisch aus dem Spiel kommt, bedeutet dieses Programm, meine eigenen Führungsqualitäten zu identifizieren", beschreibt die ehemalige kanadische Nationaltorhüterin Karina LeBlanc, die nach der FIFA Frauen-WM 2015™ aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war und zum Saisonende der NWSL im September 2015 ihre Karriere endgültig beendete.

"Diese Frauen haben mir dabei geholfen zu erkennen, dass ich in den 18 Jahre, die ich für mein Land gespielt haben, so viele Dinge gelernt habe, die nicht nur der nächsten Generation, sondern auch mir selbst helfen. Diese erlernten Fähigkeiten sind gut für das Leben. Diese Frauen haben mich darin bestärkt, daran zu glauben, dass ich eine Stimme habe, dass ich eine Kraft habe. Dies hätte ich ohne jede teilnehmende Frau dieses Programms und die Mentoren nie erkannt", führt die 36-Jährige weiter aus.

An der Seite zahlreicher weiterer Teilnehmerinnen absolvierte sie in Amsterdam das dritte und damit letzte Modul des FIFA-Förderungsprogramms, das in Zusammenarbeit mit THNK – School of Creative Leadership durchgeführt und 2015 ins Leben gerufen wurde. Insgesamt umfasste es drei Gruppen-Workshops (von denen zwei in der FIFA-Zentrale in Zürich stattfanden) und ermöglichte den Teilnehmerinnen umfangreiche praktische Erfahrungen zu sammeln. Es basiert auf drei Lernsäulen: Sich selbst führen, andere führen und in Systemen führen.

Frauen nehmen einen größeren Platz ein  "Dieses Programm bedeutet, dass wir eine Stimme haben", erklärt Ciata Bishop aus Liberia, die ebenfalls zu den Absolventinnen gehört. "Ich bin froh, dass sie uns einbezogen haben. Ich bin froh, dass wir bei der zweiten Ausgabe dabei waren. Dadurch können wir als afrikanische Frauen mehr für uns selbst einstehen und sind deutlich mehr daran beteiligt, in welche Richtung der Frauenfussball in der Zukunft geht. Das hat uns eine ganze Menge bedeutet. Dadurch bin ich auch ein wenig aufgeschlossener geworden."

Worte, die zeigen, welche große Bedeutung dieses Führungsprogramm für die teilnehmenden Frauen hat und welche Möglichkeiten es ihnen bietet. Wie bereits den erfolgreichen Teilnehmerinnen der erste Auflage, wurde auch der Anschlussklasse von 2017 eine wichtige Aufgabe mit auf den Weg gegeben: im Fussball nach oben streben und die nächste weibliche Generation inspirieren.

"Frauen müssen und werden einen immer größeren Platz im Fussball einehmen", so Moya Dodd, Vorsitzende der FIFA-Arbeitsgruppe für Frauenfussball. "Dieses Programm wurde entwickelt, um mehr weiblichen Führungskräften dabei zu helfen, vorzutreten und ihren Platz im Fussball einzunehmen. Wir haben hier über 30 Frauen, bei der ersten Ausgabe waren es 35. Es gibt dutzende Frauen, die dieses Programm absolviert haben und hoffentlich in einer besseren Position sein werden, Führungsrollen zu übernehmen."

Nun stehen die Fussballverbände und Konföderationen, die durch die Teilnehmerinnen vertreten waren, in der Verantwortung, deren weitere Entwicklung zu fördern und sie bei der Umsetzung ihrer Projekte zu unterstützen.

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