Bei einem hochrangig besetzten Treffen am Sitz der Vereinten Nationen in New York trafen die LOKs von Russland und Katar mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und zahlreichen weiteren Vertretern aus der Welt des Sports, darunter die Weltmeister Cafu und Carli Lloyd, zusammen und diskutierten über den Wert der Ausrichtung sportlicher Großveranstaltungen für eine nachhaltige Entwicklung.
"Sportliche Großveranstaltungen tragen seit jeher zu nachhaltigen Veränderungen bei", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. "Die positiven Folgen solcher Veranstaltungen waren in der Vergangenheit nicht immer von Dauer, doch das müssen sie sein. Derartige Großveranstaltungen müssen ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen, das der Gesellschaft noch lange nach dem Ende der Wettkämpfe zugute kommt.
Alle Ausrichter von Großereignissen sollten Nachhaltigkeit als zentralen Punkt integrieren. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, damit das Motto aller künftigen Großveranstaltungen sauberer, grüner und nachhaltiger wird."
Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung durch Ban Ki-Moon, sagte Hassan Al Thawadi, der Generalsekretär des Supreme Committee for Delivery and Legacy (Oberster Rat für Organisation und Nachhaltigkeit, kurz SC) und Haupt-Geschäftsführer des Lokalen Organisationskomitees für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™: "Fussball ist die unbestrittene Nummer eins aller Freizeitbeschäftigungen im Nahen Osten. Wir leben und atmen Fussball. Wo auch immer man in dieser Region hingeht, wird Fussball gespielt – in Stadien, in Parks, auf den Straßen und an den Stränden.
Fussball spielt eine wichtige Rolle in unserem gesellschaftlichen Gefüge. Verschiedene Länder, verschiedene Kulturen und verschiedene Religionen – aber ich kann Ihnen versichern, dass uns die Leidenschaft für den Fussball im gesamten Nahen Osten stärker eint als alles andere.
Seit dem ersten Tag unserer Bewerbung haben wir stets betont, dass die FIFA Fussball-WM 2022™ nicht die WM Katars sondern eine WM für den gesamten Nahen Osten wird. Wir sind fest überzeugt, dass dies der perfekte Zeitpunkt für eine Veranstaltung dieser Größenordnung in unserer Region ist.
Die Botschaft des russischen LOK lautet ganz ähnlich: Fussball und die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ sollen dazu dienen, dank der Kraft des Sports das Leben der Menschen zu verändern.
Milana Verkhunova, Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung des LOK 2018, bezeichnete die Weltmeisterschaft als mehr als ein Turnier – sie sei eine Gelegenheit, die Denkweise der Menschen und die Wahrnehmung zu verändern, sowie das tägliche Leben durch die Kraft des Sportes zu beeinflussen.
Verkhunova gab einen Überblick über die Nachhaltigkeitsstrategie, die Russland zur Durchführung einer großartigen Weltmeisterschaft umsetzen wird. Sie beinhaltet neun Schlüsselthemen und 25 Leistungsziele in den Bereichen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft.
Sie sagte: "Es gibt enorm viele Themen und wir wollen nicht nur ein sichtbares Vermächtnis hinterlassen sondern auch die unsichtbaren Folgen der Weltmeisterschaft berücksichtigen. Neben neuen Stadien, Flughäfen, Infrastrukturen, Einrichtungen und städtischen Verschönerungen, die derzeit umgesetzt werden, realisieren wir auch über 100 Projekte in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit, Zugehörigkeit und Gleichstellung, Gesundheitsbewusstsein und sportlicher Aktivität sowie der Erhaltung der Artenvielfalt und des Naturschutzes. Wir können Großveranstaltungen definitiv als Instrument für eine nachhaltige Entwicklung nutzen.
Nasser Al Khater, stellvertretender Generalsekretär für Turnierangelegenheiten des SC, konzentrierte sich ebenfalls auf die Herausforderungen und Chancen in Verbindung mit einer so bedeutenden Veranstaltung wie der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™.
Er sagte: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass man in den kommenden sechs Jahren erkennen wird, dass diese WM ein Katalysator für Fortschritte ist, die sich direkt auf die Zukunft des Landes auswirken. Grundsätzlich sind WM-Turniere schon immer ein Fest verschiedener Kulturen gewesen und ich bin sicher, dass diese WM da keine Ausnahme bilden wird."
An der Sitzung nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus Sport und Politik aus der ganzen Welt teil, darunter der zweifache FIFA-Weltmeister Cafu (Brasilien) sowie die FIFA-Weltmeisterin Carli Lloyd (USA) und Laksmi Puri, stellvertretende UN-Generalsekretärin und Exekutivdirektorin von UN Women, Wilfried Lemke, Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden, Basketballlegende Dikembe Mutombo und die zwölffache Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Verena Bentele.
Die Sitzung wurde von den Ständigen Vertretungen Deutschlands, Katars, der Republik Korea, der Russischen Föderation und Tunesiens sowie dem Büro der Vereinten Nationen für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden (UNOSDP) gemeinsam organisiert.