Montag 01 Oktober 2018, 10:47

Die Basis des englischen Erfolges

  • England hat seit der Eröffnung des neuen Leistungszentrums beeindruckende Erfolge gefeiert

  • St George's Park sorgt für gestärkten Zusammenhalt in allen englischen Teams

  • Der Technische Leiter Dan Ashworth sieht die Teams auf dem richtigen Weg

In den vergangenen 15 Monaten hatten die englischen Fussballfans viel Grund zum Jubeln. Seit dem Titelgewinn bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft im Juni 2017 erreichten sie bei allen FIFA-Turnieren die Runde der letzten Vier.

Bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft holten die Engländer ebenfalls den Titel, bei der FIFA U-20-Frauen-WM gab es Bronze und bei der FIFA Fussball-WM Russland 2018™ feierte England sein bestes Abschneiden seit 1990. Entsprechend zufrieden ist man mit der aktuellen Entwicklung und Situation. Zudem schaffte es die Frauen-A-Nationalmannschaft bei der UEFA EURO der Frauen im vergangenen Jahr bis ins Halbfinale und die U-19-Auswahl der Männer holte sogar den europäischen Titel.

"Wir sind wirklich sehr zufrieden", stellt Dan Ashworth, seit 2013 Technischer Leiter der FA, denn auch fest, der Ende des Jahres in gleicher Funktion zum Premier-League-Klub Brighton and Hove Albion wechseln wird. Seiner Meinung steht ein ganz bestimmter Faktor hinter diesen Erfolgen: "Der Katalysator für diese Entwicklung ist unser Leistungszentrum St George's Park."

Tatsächlich hat das 2012 eröffnete Leistungszentrum für GBP 105 Mio für einen unübersehbaren Leistungsschub gesorgt. Zählt man noch den Vorstoß der Engländerinnen ins Halbfinale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ Kanada 2015 hinzu, schafften es englische Teams in den letzten drei Jahren bei globalen Turnieren nicht weniger als fünf Mal in die Runde der letzten Vier. In den 20 Jahren zuvor hingegen war England nur bei einem einzigen Turnier so weit gekommen.

"Wir können hier alle Teams gleichzeitig zusammenbringen. Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer und auch die Trainer-Instruktoren können hier alles teilen", so Ashworth. Dies ermöglicht es, deutlich schnellere Fortschritte zu erzielen.

Dies kommt den Männer- wie den Frauenteams gleichermaßen zugute. Derzeit belegt England in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste bei den Männern Rang sechs und bei den Frauen Rang drei. Alle Teams können die gleichen Anlagen und Einrichtungen nutzen und werden so weit wie möglich nach den gleichen Strategien und Ansätzen betreut.

"Natürlich wissen wir, dass es zwischen den Kategorien einige Unterschiede gibt", so Ashworth. "Aber wir versuchen darauf zu achten, allen die gleichen Möglichkeiten zu verschaffen, die gleichen Trainingsstandards, die gleichen Programme."

"Letztlich geht es um den Erfolg im Seniorenbereich. Wir wollen bei den Männern und bei den Frauen Weltmeister und/oder Europameister werden." Angesichts dieser Zielsetzung gehört es zu den zentralen Aspekten des Programms, den Spielerinnen und Spielern so viele und so vielseitige Erfahrungen wie möglich zu verschaffen.

Turniere bieten zwar viele Lernerfahrungen, doch darauf müssen die Teams vorbereitet werden. Entsprechend wurden Reisen in die USA und nach Brasilien organisiert, wo man Eindrücke von Gegnern sammeln konnte, gegen die man dann möglicherweise bei einem der nächsten Turniere antreten muss. Die Qualifikation für die Endrunden wird von den Mannschaften stets erwartet, doch darüber hinaus werden keine konkreten Ziele festgelegt.

U-20-Trainer Paul Simpson sagte nach dem WM-Titelgewinn: "Bei einem absolut perfekten Drehbuch wären wir ins Elfmeterschießen gegangen und hätten gewonnen."

Angesichts der konstanten Erfolge sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen ist er überzeugt, dass schließlich auch der größte Traum erreichbar wird. "Wir klopfen bereits an die Tür. Zahlen und Statistiken zeigen, dass diese Schritte meist nötig sind. Nur selten kommt mal ein Team aus dem Nichts und gewinnt im Seniorenbereich."