Dienstag 20 April 2021, 13:05

Respekt und Dialog erforderlich, um Normalität wiederherzustellen, da abtrünnige Liga stark missbilligt wird

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat zu Respekt und Dialog aufgerufen, als er die starke Missbilligung der FIFA gegenüber dem geplanten Projekt einer abtrünnigen europäischen Liga, während des UEFA-Kongresses in Montreux (Schweiz) zum Ausdruck brachte.Er forderte die beteiligten Parteien auf, ihre Position im Einklang mit der Achtung der Institutionen zu überdenken, die zum Schutz der Interessen des nationalen, europäischen und globalen Fussballs bestehen.

„Lassen Sie mich von Anfang an ganz unmissverständlich klarstellen: Die FIFA ist eine Organisation, die auf Werten aufgebaut ist, nämlich auf den wahren Werten des Sports“, so der FIFA-Präsident in seiner Botschaft an den 45. ordentlichen UEFA-Kongress in Montreux (Schweiz). „Diese Organisation basiert auf unseren Statuten, auf den Statuten, die das institutionelle Gerüst definieren, die Fussball Pyramide, mit der FIFA, den Konföderationen, den Verbänden, den Ligen, den Klubs, den Spielern. Bei der FIFA können wir die Schaffung einer Super League nur entschieden zurückweisen, denn dieser „closed shop“ ist eine Abspaltung von den jetzigen Institutionen, von den Ligen, von den Verbänden, von der UEFA und von der FIFA. Diese Abspaltung steht außerhalb des Systems, an dem die FIFA glaubt, und daher können wir dieses Vorhaben nur entschieden missbilligen.“

Der FIFA-Präsident erklärte seine Unterstützung für das europäische Sportsystem, ein erfolgreiches System der Offenheit und Integration, mit Aufstieg und Abstieg, und ein Modell, dass er in seinen 16 Jahren bei der UEFA stets gefördert hat: „Die FIFA ist hier, und ich bin heute hier als Präsident der FIFA und sage dem europäischen Fussball, der UEFA und den 55 Mitgliedsverbänden der UEFA und der FIFA, den Ligen, Klubs, Spielern und Fans in ganz Europa und auf der ganzen Welt unsere volle Unterstützung zu.“

„Wir sehen, dass man für den kurzfristigen finanziellen Gewinn einiger weniger eine Menge wegwerfen kann“, fügte der FIFA-Präsident hinzu. „Die Verantwortlichen müssen sehr sorgfältig nachdenken, sie müssen abwägen und sie müssen Verantwortung übernehmen. Sie müssen nicht nur an ihre Aktionäre denken, sondern an alle Menschen, an alle Fans, an alle, die dazu beigetragen haben, den europäischen Fussball zu dem zu machen, was er heute ist, und die europäischen Klubs zu dem, was sie heute sind. Es geht nicht nur Jahrzehnte zurück, es geht mehr als hundert Jahre zurück. Menschen - mit Liebe, mit Leidenschaft, mit Engagement - haben das alles geschaffen. Und das müssen wir schützen. Das ist unsere Aufgabe."

Der FIFA-Präsident schloss mit der Feststellung, dass das bestehende Gerüst respektiert werden müsse und dass die FIFA offen für die Diskussion aller Vorschläge sei, die dieses Gerüst respektieren. „Die FIFA ist eine demokratische Organisation, eine offene Organisation“, sagte er. „Jeder kann Vorschläge einbringen, doch stets mit Respekt für die Institutionen, Ligen, Verbände, die UEFA und die FIFA. Mit Respekt für die Geschichte und mit Respekt für die Leidenschaft so vieler Menschen auf der ganzen Welt. Ich verstehe sehr wohl, dass gerade in diesen Tagen die Emotionen sehr hoch kochen, doch wir müssen stets die Grenzen wahren. Fussball bedeutet Hoffnung und es ist unsere Verantwortung, aus der Hoffnung Realität werden zu lassen. Deshalb hoffen wir, dass sich alles wieder normalisiert und alles geklärt wird und zwar stets mit verantwortungsvollem Handeln, mit Respekt, mit Solidarität und immer im Interesse des nationalen, europäischen und globalen Fussballs."

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