Mittwoch 31 März 2021, 19:00

Präsident Infantino spricht vor G20 über Korruptionsbekämpfung im Sport

  • FIFA-Präsident teilt Erfahrungen mit Mitgliedern der G20-Arbeitsgruppe zur Korruptionsbekämpfung

  • Elf zentrale Reformen zur Bekämpfung von Korruption im Fussball

  • FIFA bietet Regierungen als globaler Partner Unterstützung im Kampf gegen Korruption an

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat am letzten Tag des per Videokonferenz durchgeführten Gipfels der G20-Arbeitsgruppe zur Korruptionsbekämpfung das Wort an die Gruppe gerichtet.

Infantino war gebeten worden, sich zur Korruptionsbekämpfung im Sport zu äußern, und sprach über Lektionen, die die "neue" FIFA im Rahmen der nach 2016 durchgeführten Reformen gelernt hat. Auch der Korruptionsskandal, der die vorherige Administration zu Fall gebracht hat, kam zur Sprache.

Der FIFA-Präsident beschrieb den Weg, den der Weltfussballverband in den ersten fünf Jahren seiner Präsidentschaft eingeschlagen hat, und listete elf zentrale Reformen auf, die auf "die Bekämpfung von Korruption, die Wiederherstellung der Rechenschaftslegung bei der FIFA und generell im Fussball, sowie der Wahrung der Integrität des Fussballs und natürlich der FIFA" abzielen.

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Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Reformen:

  • Vollkommen transparentes Bewerbungsverfahren für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™

  • Trennung zwischen "politischen" und geschäftsführenden Aufgaben

  • Amtszeitbeschränkungen und Wählbarkeitsprüfungen für gewählte Funktionäre

  • Transparenz bei Finanzen und Vergütungen

  • Transparentes und zentral geführtes Transfersystem

  • Geprüfte Investitionen in die Fussballförderung mit Rechenschaftspflicht, wobei die Investitionen in diesem Bereich (USD 1,8 Milliarden) im Vergleich zur Vergangenheit um das Fünffache erhöht wurden

  • Interne und externe Compliance und Aufsicht durch eine unabhängige Audit- und Compliance-Kommission;

  • Rechtsorgane, die sich an einem neuen FIFA-Ethikreglement orientieren

  • Festgelegte Ausschreibungsverfahren für eine transparente Beschaffung

  • Förderung von Frauen in Führungspositionen der Fussballadministration

  • Formalisierter Schutz der Menschenrechte sowie der Schutz von Minderjährigen und Kindern im Sport, da ein sicheres Umfeld für unsere Kinder besonders wichtig ist

Präsident Infantino brachte den Wunsch der FIFA zum Ausdruck, Partnerschaften mit den Mitgliedern der G20 aufzubauen, um das Potenzial des Fussballs in der Korruptionsbekämpfung zu nutzen: "Es ist wichtig, dass die G20 Interesse an diesen Angelegenheiten zeigt und eine klare politische Richtung vorgibt, denn Fussball ist viel mehr als nur eine Sportart. Der Sport im Allgemeinen ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft, und zwar in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, aber auch aufgrund seiner Bildungsfunktion. Wir sind hier, um unsere Mitwirkung und unseren Beitrag als Akteur eines globalen Teams zur Korruptionsbekämpfung anzubieten."