Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Dienstag 11 August 2020, 14:44

Olli Rehn zum Vorsitzenden des COVID-19-Steuerungsausschusses ernannt

In seiner Ansprache vor dem Kongress des finnischen Fussballverbands am vergangenen Wochenende legte Olli Rehn, der kürzlich zum Vorsitzenden des Steuerungsausschusses für den FIFA-COVID-19-Hilfsplan ernannt wurde, die Reaktion der FIFA auf die Pandemie dar und verwies auf die weitreichenden Reformen, die der Weltfussballverband in den Bereichen Finanzverwaltung, Ethik und Good Governance umgesetzt hat. Rehn, der über langjährige Erfahrung im Bereich Wirtschaftspolitik und -governance in Finnland und in der Europäischen Union verfügt, ist Gouverneur der finnischen Zentralbank, Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank und ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission. Seit 2017 ist er zudem unabhängiger Vizevorsitzender der FIFA-Governance-Kommission.

In dieser Funktion hat Rehn die Reformen der FIFA in den letzten Jahren aus nächster Nähe verfolgen können. "Die FIFA hat viel unternommen seit der schweren Korruptionskrise 2015 – dem negativen Höhepunkt jahre- oder gar jahrzehntelanger Probleme. In den letzten fünf Jahren hatte die Reform der Organisation nach ethisch nachhaltigen Regeln und Good-Governance-Standards für die FIFA unter der Leitung von Präsident Gianni Infantino höchste Priorität. Seit meiner Ernennung zum Vizevorsitzenden der FIFA-Governance-Kommission 2017 konnte ich die Fortschritte genauestens mitverfolgen und die Reformen – bis zu einem bestimmten Grad – selbst mitgestalten."

"Die Prüfung und die Kontrolle der in die Fussballförderung investierten Mittel wurden ebenfalls auf ein angemessenes, professionelles Niveau gehoben. Dies mag den administrativen Aufwand für die Mitgliedsverbände zwar erhöhen, ist aber unabdingbar, wenn die Mittel für ihren eigentlichen Zweck – die Förderung des Fussballs – verwendet werden sollen. Die FIFA ist heute eine ganz andere Organisation als noch vor fünf Jahren. Für vage Anschuldigungen gibt es schlicht keine Grundlage mehr", so Rehn weiter.

Zum kürzlich eröffneten Verfahren rund um Treffen von FIFA-Präsident Gianni Infantino mit dem Schweizer Bundesanwalt sagte Rehn: „Zunächst gilt es festzuhalten, dass die FIFA zur Zusammenarbeit mit den Behörden verpflichtet ist und als geschädigte Partei in rund 20 Verfahren der Schweizer Bundesanwaltschaft involviert war und noch immer ist. Zudem ist es zu über 40 strafrechtlichen Verurteilungen gekommen, die große Mehrheit davon in den USA. Folglich räumt die FIFA mit der Korruption auf, weshalb es auch zu diesen Treffen kam. Ich finde es deshalb schwierig, an der Zusammenarbeit der FIFA mit den Behörden und dem Bundesanwalt etwas Unrechtmäßiges in Bezug auf Rechts- und Verfassungsstaatlichkeit zu erkennen.“

Zum Vorgehen der FIFA in der beispiellosen COVID-19-Krise sagte der neue Vorsitzende des Steuerungsausschusses: "Für die FIFA hat die Gesundheit höchste Priorität, und dies zu Recht. Ein guter Indikator dafür war, dass der Fussball in der schlimmsten Zeit der Krise – im Frühjahr – in 207 der 211 FIFA-Mitgliedsverbänden ruhte. Im Sinne der Solidarität begann die FIFA, Verbände, Klubs und andere Fussball-Interessengruppen bei der Minderung der Folgen der Pandemie zu unterstützen. Nicht zuletzt dank ihren tiefgreifenden wirtschaftlichen und administrativen Reformen steht die FIFA heute finanziell sehr gut da und kann dem Fussball helfen, sich von der Coronakrise zu erholen."

Rehn sprach auch über den neu geschaffenen Hilfsplan: "Im Verlaufe des Frühlings und Sommers hat die FIFA einen COVID-19-Hilfsplan ausgearbeitet. Insgesamt werden zur Unterstützung der globalen Fussballgemeinschaft bis zu USD 1,5 Milliarden ausgeschüttet. Ich war an der Ausarbeitung dieses Hilfsplans als Mitglied der Governance-Kommission beteiligt. Die Unterstützung über dieses Hilfsprogramm ähnelt jener der Europäischen Union, denn sie wird ebenfalls dank starken Reserven und dem erstklassigen Kreditrating der Institution finanziert sowie teilweise als Direkthilfe und teilweise als Darlehen bereitgestellt, die die Mitgliedsverbände selbstverständlich freiwillig beziehen können."

Rehn schloss seine Ansprache mit Worten der Hoffnung: "Der neu geschaffene, komplett unabhängige Steuerungsausschuss begleitet und überwacht die Durchführung, die administrative Verwaltung sowie die wirksame und ordnungsgemäße Umsetzung des Hilfsplans weltweit. Die FIFA hat mich letzte Woche zum Vorsitzenden dieses Ausschusses ernannt. Wenn die ganze Welt – auch Finnland – zusammenarbeitet, können wir den Schaden, den der Fussball aufgrund der Coronakrise erlitten hat, in Grenzen halten. Davon bin ich überzeugt."