Samstag 20 März 2021, 19:08

Infantino: Die FIFA stellt sich ihrer Verantwortung im Kampf gegen Diskriminierung

  • Heute ist der Internationale Tag gegen Rassismus

  • Die FIFA führt den Fussball im weltweiten Kampf gegen Rassismus

  • Gianni Infantino: "Die FIFA und der Fussball stehen vereint gegen Rassismus zusammen"

Am 21. März begeht die Welt den Internationalen Tag gegen Rassismus. Das Datum wurde von den Vereinten Nationen im Gedenken an das Massaker von Sharpeville festgelegt. Dort erschoss die Polizei vor 61 Jahren 69 Menschen, die friedlich gegen die Apartheid-Passgesetze Südafrikas demonstrierten.

Seit dieser schockierenden Tragödie wurden in Südafrika und überall auf der Welt bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Rassismus gemacht. Doch das Thema des diesjährigen Internationalen Tages gegen Rassismus lautet "Jugend steht auf gegen Rassismus" und spiegelt die Empörung und den Unmut - besonders unter jungen Menschen - wider, die in den jüngsten Protesten gegen rassistische Ungerechtigkeit zum Ausdruck kamen.

Diese Zielstrebigkeit ist auch in der Welt des Fussballs sichtbar: Spieler auf der ganzen Welt knien nieder, um die "Black Lives Matter"-Bewegung zu unterstützen und auf sie aufmerksam zu machen. FIFA-Präsident Gianni Infantino hat öffentlich seine Unterstützung erklärt und bekräftigt, dass der Fussball - und die FIFA als Weltfussballverband - auch weiterhin im Kampf gegen Rassismus vorangehen müssen.

"Heute, aber auch an jedem anderen Tag stehen die FIFA und der Fussball vereint gegen Rassismus zusammen", sagte der FIFA-Präsident. "Es gibt keinen Platz für Rassismus, weder im Fussball noch in der Gesellschaft. Als Weltverband des Fussballs mit 211 Mitgliedsverbänden stellt sich die FIFA ihrer Verantwortung, im Kampf gegen Rassismus den Weg zu weisen und voranzugehen.

Dieser Kampf beruht auch auf der Umsetzung von Maßnahmen durch die FIFA, durch die Konföderationen und durch die 211 FIFA-Mitgliedsverbände auf nationaler und lokaler Ebene. Die FIFA ist weiterhin fest entschlossen, mit allen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um Rassismus und jede Form von Diskriminierung und Gewalt auszumerzen, wo immer diese noch bestehen."

Doch wie sieht die Führung im Kampf gegen Rassismus konkret in der Praxis aus? Unter Infantino ist dies bei der Umsetzung neuer Maßnahmen zur Transformation der Organisation ein zentrales Prinzip.

Vision und Strategie

  • Die Vision der FIFA für die kommenden Jahre - Making Football Truly Global: Die Vision 2020-2023 - umfasst zwei Eckpfeiler: 'Kampf gegen Rassismus und alle anderen Formen von Diskriminierung' und 'Schutz der Menschenrechte'. Ersteres beinhaltet die Verpflichtung, "alle Formen der Diskriminierung im Fussball zu beseitigen, indem zusätzliche Richtlinien gegen Diskriminierung zusammen mit Bildungsprogrammen und Toolkits für die Basis umgesetzt werden, um die Mitgliedsverbände beim Umgang mit diesen Themen zu unterstützen".

  • Gemäß Artikel 4 der FIFA-Statuten sind die wichtigsten und fortdauernden Maßnahmen der FIFA zur Stärkung von Vielfalt und Nicht-Diskriminierung gegen alle Formen von Diskriminierung gerichtet, darunter auch wegen Geschlecht und sexueller Orientierung.

  • Der "Good Practice Guide" der FIFA zu Vielfalt und Diskriminierung legt eine Strategie mit fünf Eckpfeilern fest: Reglement, Kontrolle und Sanktionierung, Bildung/Erziehung, Netzwerk und Kooperation sowie Kommunikation.

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Diese fünf Eckpfeiler bilden die Basis für vielfältige Maßnahmen der FIFA zur Förderung des Kampfs gegen Diskriminierung.

Aktivitäten und Maßnahmen

  • FIFA-Disziplinarreglement: Das Prinzip der Nulltoleranz wurde 2019 überarbeitet. Das Reglement stellt eindeutig klar, dass Rassismus und Diskriminierung im Fussball keinen Platz haben und dass die FIFA nicht zögert, gegen jegliche Formen diskriminierenden Verhaltens vorzugehen. Umfang, Definition und Inhalte wurden vollständig an die höchsten internationalen Normen und die Haltung des Fare-Netzwerks angepasst (siehe Art. 13 des FIFA-Disziplinarreglements).

  • Dreistufiges Verfahren für diskriminierende Vorfälle: Dieses Verfahren gilt für alle FIFA-Wettbewerbe und es wird empfohlen, dass die FIFA-Mitgliedsverbände es auch bei ihren nationalen Wettbewerben umsetzen. Mit dem dreistufigen Verfahren können die Schiedsrichter ein Spiel unterbrechen und die Zuschauer per Stadiondurchsage auffordern, mit dem diskriminierenden Verhalten aufzuhören. Falls dies nicht geschieht, können sie das Spiel für eine weitere Durchsage erneut unterbrechen und schließlich abbrechen. Generell gilt, dass ein Spiel automatisch für ungültig erklärt wird, wenn der Schiedsrichter entscheidet, es nach Anwendung des dreistufigen Verfahrens für diskriminierende Vorfälle abzubrechen. Die FIFA fordert darüber hinaus alle Mitgliedsverbände, Ligen, Klubs und Disziplinargremien auf, das dreistufige Verfahren für diskriminierende Vorfälle ebenfalls für ihre nationalen Wettbewerbe zu übernehmen (siehe FIFA-Zirkular 1682).

  • FIFA-Beobachtungssystem im Kampf gegen Diskriminierung Die FIFA hat ein Beobachtungssystem zur Erkennung diskriminierenden Verhaltens einschließlich rassistischer Vorfälle bei FIFA-Wettbewerben eingeführt. Risikobewertungen, gesonderte Spielberichte und Nachweise bieten der FIFA-Disziplinarkommission eine wichtige Entscheidungsgrundlage, falls disziplinarische Verfahren eingeleitet werden müssen.

  • Leitlinien für FIFA-Mitgliedsverbände: Der "Good Practice Guide" der FIFA zu Vielfalt und Diskriminierung unterstützt alle FIFA-Mitgliedsverbände bei der Stärkung ihrer Aktivitäten zur Schaffung einer einladenden, diskriminierungsfreien Atmosphäre. Die FIFA unterstützt ihre Mitgliedsverbände bei der Stärkung ihres Ansatzes in Bezug auf Reglement, Kontrolle und Sanktionierung, Bildung/Erziehung, Netzwerk und Kooperation sowie Kommunikation und hilft ihnen bei der Entwicklung ihrer jeweiligen Aktionspläne.

  • FIFA-Auszeichnung für Vielfalt und entsprechende Kampagnen: 2016 rief die FIFA eine jährlich zu vergebende Auszeichnung ins Leben, um Organisationen, Gruppen oder Einzelpersonen zu würdigen, die sich auf besonders vorbildliche Weise für Vielfalt und gegen Diskriminierung im Fussball einsetzen.

  • Schulungen zu Vielfalt und Anti-Diskriminierung: Diese werden für FIFA-Spieloffizielle, FIFA-Angestellte, weiteres Personal (Stewards, Speisen- und Getränkepersonal usw.) und Volunteers bei FIFA-Wettbewerben durchgeführt.

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Als Reaktion auf diskriminierende Vorfälle und den weltweiten Aufruf zum Handeln im Rahmen der "Black Lives Matter"-Bewegung gibt es neue Bemühungen, diese Initiativen zu stärken und zu ergänzen.

Aktuelle Entwicklungen

  • Die FIFA ist derzeit dabei, ihr eigenes umfassendes Antidiskriminierungsprogramm zu stärken, das einen Eckpfeiler im Fundament des Dachverbands für proaktive Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung im Fussball darstellt.

  • Die FIFA unterstützte die EU-Kommission beim Start des neuen Aktionsplans gegen Rassismus am 18. September 2020. Die FIFA hat beim Thema Anti-Diskriminierung eng mit der Kommission zusammengearbeitet und wird dies auch in Zukunft fortsetzen. Die FIFA half nicht nur bei der Organisation der von der Europäischen Kommission ausgerichteten Veranstaltung, sondern war auch durch den ehemaligen belgischen Nationalspieler und FIFA-Legende Mbo Mpenza vertreten, der bei einer Diskussion am runden Tisch seine Erfahrungen mit Rassismus in Europa teilte.

  • Im Juni 2020, inmitten der Empörung über den Tod von George Floyd, verbreitete eine Gruppe von 40 FIFA-Legenden und aktuellen Profifussballern, die alle ein schwarzes Trikot trugen, entsprechende Botschaften unter den Hashtags #StopRacism, #StopViolence und #StopDiscrimination in den Sozialen Medien.

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Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ist die wichtigste Veranstaltung im Männerfussball. Im kommenden Jahr werden die Augen der Welt auf Katar gerichtet sein. Die FIFA wird diese Gelegenheit nutzen, den Kampf gegen Diskriminierung noch weiter zu intensivieren.

Maßnahmen bei FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™

  • Maßgeschneiderte Schulungen für Vielfalt und Anti-Diskriminierung für jede Zielgruppe: Spieloffizielle, Sicherheitspersonal (Stewards usw.), Personal für Speisen und Getränke, Hospitality-Personal, Volunteers.

  • Interkulturelle Sensibilisierung und Antidiskriminierungsberatung für Teilnehmer und Zuschauer.

  • Sensibilisierungsmaßnahmen mit den teilnehmenden Mitgliedsverbänden.

  • Beschwerdemechanismus für Teilnehmer und Zuschauer.

  • Verfahren für diskriminierende Vorfälle, einschließlich reaktiver und proaktiver Stadiondurchsage und dem genannten dreistufigen Verfahren.

  • Antidiskriminierungs-Beobachtungssystem mit Spielbeobachtern für Antidiskriminierung bei allen Spielen.

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