Dienstag 11 Februar 2020, 08:23

Globaler FIFA-Fonds zur Garantie von Spielergehältern 

Die FIFA und die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO haben die Bildung eines FIFA-Fonds vereinbart, der Spieler finanziell unterstützen soll, die auf Gehaltszahlungen warten und diese bei ihren Klubs kaum eintreiben können.

Die FIFA stellt für den Fonds bis 2022 USD 16 Millionen bereit, die wie folgt ausgeschüttet werden: USD 3 Millionen 2020, USD 4 Millionen 2021 und USD 4 Millionen 2022 sowie USD 5 Millionen rückwirkend zur Deckung von Spielergehältern im Zeitraum von Juli 2015 bis Juni 2020.

Gemäß mehreren neueren Berichten wie dem FIFPRO-Bericht 2016 zu den Arbeitsbedingungen im globalen Profifussball gibt es weltweit immer mehr Spieler, die die ihnen zustehenden Gehälter nicht erhalten.

2019 verschärfte die FIFA daher die diesbezüglichen Bestimmungen in ihrem Disziplinarreglement und regelte insbesondere das Verfahren mit sportlichen Nachfolgern säumiger Vereine, d. h. mit neuen Vereinen, die allein zwecks Nichtzahlung ausstehender Spielergehälter gegründet werden.

Neben dem Fonds wird auch eine Aufsichtskommission mit Vertretern der FIFA und der FIFPRO gebildet, die Anträge für Zahlungen aus dem Fonds bearbeitet, prüft und gegebenenfalls bewilligt. Der Fonds deckt zwar nicht den Gesamtbetrag der ausstehenden Gehälter, ist für die Spieler aber ein wichtiges Auffangnetz.

FIFA-Präsident Gianni Infantino begrüßt die neue Initiative: "Diese Vereinbarung und unser Engagement zur Unterstützung von Spielern in schwierigen Situationen zeigen, wie wir unsere Rolle als Weltfussballverband verstehen. Wir sind auch hier, um vor allem in der Fussballgemeinschaft Bedürftigen zu helfen, angefangen bei den Spielern als wichtigsten Akteuren in unserem Sport.“"

FIFPRO-Präsident Philippe Piat sagte seinerseits zum Fonds: "Mehr als 50 Vereine in 20 Ländern sind in den letzten fünf Jahren Konkurs gegangen und haben hunderte Spieler vor eine unsichere und prekäre Zukunft gestellt. Der Fonds bietet den bedürftigsten Spielern und ihren Familien wertvolle Unterstützung. Viele dieser Vereine haben sich aufgelöst, um die ausstehenden Spielergehälter nicht zahlen zu müssen, und sich sofort neu gegründet. Die FIFPRO kämpft seit Langem gegen diese skrupellose Praxis und dankt der FIFA für den Erlass entsprechender Bestimmungen in deren Disziplinarreglement."

Der neue Mechanismus gilt ab 1. Juli 2020.