Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Mittwoch 26 Mai 2021, 15:30

Erste umfassende FIFA-Analyse zum Umfeld des Elitefrauenfussballs

  • Neuer Bericht als Schrittmacher: Überblick über den Elitefrauenfussball auf Liga- und Klubebene

  • Umfrageergebnisse von 30 Ligen und 282 Klubs zu Sport, Führung, Finanzen, Fanbeteiligung und Spielerinnen

  • Wichtige Entscheidungsgrundlage für die Gestaltung der künftigen Entwicklung und Professionalisierung des Frauenfussballs

Getreu ihrer Vision zur Globalisierung des Frauenfussballs und zur Beschleunigung seines Wachstums hat die FIFA heute einen wegweisenden Bericht zur Entwicklung und Professionalisierung des weltweiten Umfelds des Elitefrauenfussballs veröffentlicht.

FIFA-Präsident Gianni Infantino sagte zum Bericht: „Die Beschleunigung der Entwicklung und des Wachstums des Frauenfussballs auf und neben dem Platz ist ein zentrales Versprechen und oberste Priorität der FIFA. Angesichts des weiter steigenden Interesses müssen wir uns ein genaues Bild über das Umfeld des Elitefrauenfussballs verschaffen. Dank dem Bericht sollen die maßgebenden Interessengruppen dieses Umfeld besser verstehen und sein großes Potenzial besser ausschöpfen können.

Wenn wir die anstehenden Herausforderungen gemeinsam angehen und die einzigartigen Chancen nutzen, können wir noch mehr Menschen für den Frauenfussball begeistern und ihn so wirklich globalisieren.“

Der FIFA-Benchmarking-Bericht zum Frauenfussball liefert wichtige Erkenntnisse zu zentralen Bereichen des Elitefrauenfussballs wie Sport, Finanzen, Fanbeteiligung, Spielerinnen und COVID-19. Grundlage ist eine Umfrage unter 30 Frauenfussballligen der höchsten Spielklasse aus aller Welt sowie 282 Klubs aus diesen Ligen.

Wichtigste Erkenntnisse:

1.    Bei Ligen, in denen mindestens 80 % der Klubs eine ausgeprägte Struktur für den Nachwuchsbereich aufweisen, ist das Nationalteam im Durchschnitt auf Position 13 klassiert, verglichen mit Rang 28 bei allen anderen Ligen.

2.    Ligen mit einem Klublizenzierungssystem und Finanzkontrollen haben einen grösseren Anteil an Klubs, die gewinnbringend oder kostendeckend arbeiten (36 % gegenüber 32 %), und erzielten im Schnitt höhere Klubeinnahmen (USD 0,9 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen).

3.    In 65 % der Ligen schnitten die Teams mit den am besten qualifizierten Trainern besser ab als die anderen Teams, was die Bedeutung der Trainerausbildung und -förderung im Frauenfussball unterstreicht.

4.    Klubs mit einem besseren und größeren Zugang zu erstklassiger Infrastruktur schneiden in der Liga tendenziell besser ab als die übrigen Klubs. 50 % dieser Teams wurden in den letzten fünf Jahren Meister, während es bei den übrigen nur 23 % waren.

5.    Die Übertragung auf traditionellen und digitalen Plattformen hat im Frauenfussball noch viel Potenzial, da die Einnahmen aus Spielübertragungen gemäß Umfrage im Schnitt nur 6 % der Klubeinnahmen und 18 % der Ligaeinnahmen ausmachen.

6.    Teams, die Saisonkarten anbieten, erzielen in der Liga einen höheren Zuschauerschnitt (1400 gegenüber 1000) und mehr Einnahmen (USD 0,8 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen).

7.    Klubs mit einer schriftlichen Frauenfussballstrategie haben im Schnitt tendenziell höhere Klubeinnahmen (USD 0,6 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen), einen besseren Zugang zu Infrastruktur für das erste Team und mehr Zuschauer (1400 gegenüber 700).

8.    Ligen, die die Senderechte für die Frauenliga exklusiv vermarkten, erzielen durchschnittliche Fernseheinnahmen von USD 0,7 Millionen, verglichen mit lediglich USD 0,1 Millionen bei den anderen Ligen.

9.    72 % der Klubs gaben an, dass sie einige Sponsoringverträge ausschließlich für das Frauenteam abschließen. Diese Klubs verbuchen im Schnitt höhere Gesamt- und Sponsoringeinnahmen.

10. Die Klubs mit den höchsten Einnahmen (mehr als USD 1 Million) erzielen mehr als die Hälfte davon aus Sponsoring, verglichen mit weniger als einem Drittel bei Klubs mit Einnahmen von durchschnittlich bis zu USD 1 Million.

FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman erklärte: „Während viele Klubs und Ligen immer noch unter den Folgen der COVID-19-Pandemie leiden, gibt dieser Bericht Aufschluss über die tatsächlichen Verhältnisse im Frauenfussball sowie die vielen Chancen und Herausforderungen auf und neben dem Platz für Spielerinnen, Klubs und Ligen rund um die Welt. Wenn wir uns mit der Zukunft des Sports auseinandersetzen und Beschlüsse fassen, die sich auf kommende Generationen auswirken, müssen wir genau wissen, wo wir stehen und was derzeit gut funktioniert. Dieser Bericht ist für die beteiligten Interessengruppen eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

Die Fortschritte und das Bekenntnis der FIFA zum Frauenfussball sind offenkundig. Aber wir können noch mehr tun, um die grossartigen sich bietenden Chancen besser zu nutzen und dem gesamten Frauenfussball ein starkes und nachhaltiges Ökosystem zu sichern.“

HIER gelangen Sie zum FIFA-Benchmarking-Bericht zum Frauenfussball.