Sonntag 29 März 2020, 06:00

Der Fussball in Nepal und Bhutan im Kampf gegen Covid-19

  • Himalaya-Nationen im Kampf gegen das Corona-Virus

  • Bhutans Fussballverband spendet Geld an königliche Stiftung

  • Nepals Fussballverband öffnet seine Tore

Aktuell ist schnelles und entscheidendes Handeln noch mehr angesagt als sonst, um die Ausbreitung des Coronavirus bestmöglich zu verhindern, wie es etwa die WHO gemeinsam mit der FIFA vorgeschlagen hat. Weltweit verbreiten unter anderem die Fussballverbände diese potenziell Leben rettenden Maßnahmen und warten ihrerseits mit eigenen Ideen und Aktionen auf.

Wie zum Beispiel in Bhutan: Das am östlichen Rand des Himalayas gelegene Königreich hat zwar erst sehr wenige mit dem Coronavirus Infizierte registriert, doch daraufhin direkt mit einer Schließung der Grenzen reagiert. Die Fallanzahl ist dort zwar noch gering, aber auch Bhutan befindet sich in einem Ausnahmezustand, die Menschen halten sich an die empfohlenen Regeln, was natürlich auch dortzulande für wirtschaftliche Härtefälle sorgt.

Darüber hat man sich beim Fussballverband Bhutans Gedanken gemacht und sich entschieden, die königliche Kidu-Stiftung mit fünf Millionen Nu (ca. USD 66.000) zu unterstützen.

Bhutans Königliche Kidu-Stiftung

  • 2009 nach der Spendenwelle, die aufgrund von Naturkatastrophen in Bhutan einsetzte, ins Leben gerufen

  • Unterstützt die Bevölkerung auf den Gebieten der Bildung, des Rechtsstaats, der Demokratie und Medien, nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung sowie der Erhaltung des ökologischen und kulturellen Erbes des Landes.

"Wenn sich Corona in Bhutan ausbreitet, muss man leider sagen, dass wir in unserem Land leider nur über sehr wenige finanzielle Ressourcen verfügen, um dies zu bekämpfen", sagt Ugyen Wangchhuk, Generalsekretär des Fussballverbands von Bhutan, zu FIFA.com. "Wir wollten der Kidu-Stiftung eine Spende zur Bekämpfung des Virus machen."

Natürlich sind auch in Bhutan zurzeit alle fussballerischen Aktivitäten ebenso abgesagt wie Massenveranstaltungen. Die Spende wird von der Kidu-Stiftung zum Kauf medizinischer Instrumente sowie der Unterstützung derer verwendet, die nun aufgrund der geschlossenen Grenzen und weiteren Einschränkungen in wirtschaftliche Not geraten.

FIFA FORWARD GLOBAL REPORT Nepal

In einer vergleichbaren Lage befindet sich auch das ebenfalls am Himalaya-Rand gelegene Nepal, in dem sich mit dem Mount Everest der höchste Berg der Erde befindet. Bisher wurden hier auch nur eine Handvoll Fälle von Covid-19 registriert, die Landesgrenzen geschlossen, internationale Flüge eingestellt.

"Wir sind gesegnet, dass es bei uns bisher noch keine Todesfälle gegeben hat", so Karma Tsering Sherpa, Präsident des Nepalesischen Fussballverbands, im Gespräch mit FIFA.com.

Damit das Land besser auf einen möglichen weiteren Ausbruch vorbereitet ist, hat der Nepalesische Fussballverband der Regierung vor kurzem die Nutzung der eigenen Gebäude für mögliche Quarantäne- oder Krankheitsfälle angeboten, dazu zählen zum Beispiel das Verbandshotel, die Wohnheime des Verbands oder das unter anderem mit Mitteln von FIFA Forward errichtete Mädchen-Internat.

"Die Regierung braucht diese Gebäude aktuell zwar noch nicht, aber sie kann dann in der Zukunft darauf zurückgreifen, sollte es notwendig werden", sagt Sherpa zunächst. Schon am Freitag war es dann aber soweit: Die ersten Patienten wurden dort unter Quarantäne gestellt.

"Bei uns wird zurzeit auch kein Fussball mehr gespielt. Wir planen, eine Covid-Regierungsstiftung demnächst finanziell zu unterstützen, außerdem kann die Regierung auf zwei unserer Ambulanzen zurückgreifen, die ebenfalls durch FIFA Forward finanziert wurden."

Um die dringend notwendigen sozialen und hygienischen Regeln zu verbreiten, hat der Nepalesische Fussballverband zudem ein Video gedreht, in dem sich Spielerinnen und Spieler an die Bevölkerung wenden.