Donnerstag 23 August 2018, 14:35

FIFA-Frauenfussballkonferenz in Rennes

  • Bei der Konferenz kamen UEFA-Mitgliedsverbände und Führungspersönlichkeiten des Frauenfussballs zusammen

  • Zweitägige Veranstaltung mit Vorträgen, Podiumsdiskussion und Workshops

  • Unter den Rednerinnen war die französische Sportministerin Laura Flessel

Einen Tag vor dem Finale der FIFA U-20-Frauenweltmeisterschaft Frankreich 2018 kamen die Führungspersönlichkeiten des Frauenfussballs mit Vertretern der europäischen Mitgliedsverbände (UEFA) zur FIFA-Frauenfussballkonferenz in Rennes zusammen.

"Die FIFA ist bereit, den Frauenfussball auf ein neues Niveau zu heben", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Ob es nun darum geht, den Zugang für Mädchen auf der ganzen Welt zu verbessern oder das professionelle Elite-Spiel zu neuen Höhen zu führen, der Sport wird kontinuierlich in unsere Aktivitäten innerhalb der Organisation integriert. Nur so können wir ihn weiterentwickeln. Heute möchte ich das Spiel nicht mehr als Frauenfussball bezeichnen, sondern einfach als Fussball. "

Bei der zweitägigen Konferenz gab es unter anderem Vorträge und Diskussionen dazu, wie die FIFA die UEFA-Mitgliedsverbände bei der Entwicklung von Strategien zur Förderung und Verbesserung des Frauenfussballs in den jeweiligen Ländern unterstützen kann. Die französische Sportministerin Laura Flessel war als Gastrednerin geladen und betonte die große Bedeutung der Teilnahme von Frauen am Sport.

FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura informierte die Delegierten über die erreichten Fortschritte. "Als ich mich vor zwei Jahren der FIFA anschloss, betrug der Anteil der Frauen in der Administration 32 Prozent", so Samoura. "Heute freue ich mich sagen zu können, dass wir fast so zahlreich vertreten sind wie die Männer. Mehr Frauen wurden rekrutiert und 48 Prozent arbeiten auf dem Spielfeld und abseits davon für die FIFA."

"Der Zug rollt. Wer jetzt nicht aufspringt, verpasst ihn. Die FIFA ist auf jeden Fall bereit, auf den Zug aufzuspringen und sich für Modernität und Vielfalt in der Fussballwelt stark zu machen."

Im Rahmen der Konferenz gab es von Sarai Bareman, Frauenfussballdirektorin der FIFA, einen Vortrag zur FIFA-Strategie für den Frauenfussball. Nadine Keßler, ehemalige deutsche Nationalspielerin, FIFA-Weltfussballerin des Jahres 2014 und jetzige Leiterin der UEFA-Abteilung für Frauenfussball referierte über die Frauenfussballstrategie der UEFA.

"Ein solches Forum bietet unseren Mitgliedern die Möglichkeit, zusammenzukommen, etwas über unsere Arbeit und die Unterstützung zu erfahren, die wir ihnen bieten können, und Erfahrungen auszutauschen", so Bareman. "Wir müssen gemeinsam verstehen, wo die Herausforderungen liegen und wie wir sie bewältigen können. Am besten lernt man von anderen."

"Mit der Ausrichtung der Frauen-WM in Frankreich hoffen wir verdeutlichen zu können, was in einem Land passieren kann, in dem noch vor zehn Jahren niemand etwas für den Frauenfussball übrig hatte oder an den Frauenfussball geglaubt hat. Wir sprechen von einem Land, in dem es für ein Mädchen, das Fussball spielen wollte, wirklich schwierig war, einen Klub zu finden", so Henriques. "Jetzt sind die kulturellen Barrieren gefallen und jedes Mädchen kann in Frankreich Fussball spielen. Das ist ein riesengroßer Sieg."

"Jedes Mal, wenn ich an solchen Workshops oder Konferenzen teilnehme, bekomme ich eine Gänsehaut, weil mir dabei bewusst wird, wie groß der Einfluss und die Macht des Frauenfussballs in der Gesellschaft ist", meint Nina Travkina, Leiterin der Frauenfussballabteilung des lettischen Fussballverbands. "Das ist uns auch in Lettland bewusst geworden, und jetzt haben wir ein wirklich großes Wachstum im Frauenfussball zu verzeichnen."