Montag 21 November 2016, 18:00

García: "Die Bilanz ist positiv, weil wir viel gelernt haben"

Sie war die erste, die den Platz verließ. Nachdem der Schlusspfiff ertönte und Venezuela bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Papua-Neuguinea 2016 ausgeschieden war, suchte Gabriela García direkt die Umkleidekabine auf. Alle möglichen Gedanken – traurige ebenso wie hoffnungsvolle über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft – gingen ihr dabei durch den Kopf.

"Ich persönlich fahre zufrieden nach Hause, denn ich habe gespielt und konnte meinen Beitrag leisten, auch wenn wir am Ende nicht das erhoffte und verdiente Ergebnis erzielt haben. Aber wir stehen ja erst am Anfang unseres Weges. Wir müssen weiter arbeiten, um bei den nächsten Turnieren noch stärker aufzutreten", verkündete sie gegenüber FIFA.com.

Es trifft sicherlich zu, dass die groß gewachsene Angreiferin nicht erwartet hatte, so früh auszuscheiden. Auch die Fans des Teams hatten sicherlich noch die schönen Erinnerungen an die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2014 im Hinterkopf, bei der Venezuela den vierten Platz belegte.

War der Druck auf dem Team zu stark? "Ich denke nicht, dass wir zu großem Druck ausgesetzt waren. Man sollte bedenken, dass es unsere erste U-20-Weltmeisterschaft war. Wir wussten durchaus, was uns erwartete. Und schließlich haben wir auch tolle Spiele gezeigt. Wenn wir eine Bilanz ziehen, dann fällt sie positiv aus, denn wir haben viel gelernt. Wir werden uns unseren Fehlern widmen und noch stärker zurückkehren."

Kein wehmütiger Blick zurück Dieses Mal fehlte ihr die Unterstützung von Deyna Castellanos (beide hatten zuletzt jeweils sechs Tore erzielt), die kürzlich bei der FIFA U-17-Frauen-WM in Jordanien geglänzt hatte und in Papua-Neuguinea nicht dabei sein konnte. "Wenn sie mitgespielt hätte, wäre es vielleicht noch besser für mich gelaufen. Vielleicht können wir in der nächsten Auswahlmannschaft wieder zusammenspielen. Am Ende hat es jedoch nicht daran gelegen, dass irgendeine Spielerin gefehlt hätte."

Die Zahlen zeigen, dass es für Gabriela nicht unbedingt nach Wunsch lief. Sie stand weniger als die Hälfte der Zeit auf dem Platz und war nur in der Partie gegen Deutschland von Anfang an dabei. Trotzdem gelang ihr ein Tor und zu zwei weiteren Treffern leistete sie die Vorarbeit und zeigte dabei ihr überragendes Ballgefühl. "Sie hat aus taktischen Gründen nicht öfters gespielt. Sie ist sehr groß und stark im Kopfballspiel. Ich brauchte im Angriff jedoch schnellere Spielerinnen. Ich weiß nicht, ob sie darüber enttäuscht ist. Sollte es so sein, muss sie eben an dieser Schwäche arbeiten, so ist es nun einmal im Profifussball. Sie muss die Dinge akzeptieren, wie sie sind, und das Beste für ihr Team geben", erklärte hierzu Venezuelas Trainer José Catoya.

Zum Glück ist sie erst 19 Jahre alt und ihre Erfahrung wird ihr dabei helfen, sich in großen Schritten weiterzuentwickeln. Sie selbst hat keinen Zweifel daran und verabschiedet sich mit Zuversicht: "Ich werde weiter an mir arbeiten, um körperlich noch stärker zu werden und auch meine Technik weiter zu verbessern. Ich habe bereits einige Angebote von verschiedenen Vereinen erhalten. Ich hoffe, dass etwas daraus wird und ich im Ausland spielen kann, dort mich weiter steigere und dann auch in meiner Nationalmannschaft wieder eine Stütze bin", erklärt sie zum Abschluss.