Dienstag 05 Juli 2016, 07:57

FIFA Legacy-Programme in Papua-Neuguinea gestartet

Es sind enorm wichtige Tage für den Fussball in Papua-Neuguinea. In den vergangenen Tagen wurden anlässlich des Beginns des Countdowns zur FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft im Rahmen des Legacy-Programms der FIFA und des Fussballverbandes von Papua-Neuguinea mehrere Projekte offiziell gestartet.

Zu jedem FIFA-Frauen-Wettbewerb wird gemeinsam mit dem Gastgeberland ein Legacy-Programm erarbeitet. Das Ziel der FIFA ist ein Vermächtnis, das weit über das Turnier hinaus Bestand hat.

"Wir arbeiten daran, in Papua New Guinea die Entwicklungswege für Frauen zu stärken, von den Anfängen über die Jugendteams bis hin zur Elite. Dabei gehen wir auch die zentrale Frage der Trainerausbildung an", erläuterte Mayi Cruz Blanco, die leitende FIFA-Entwicklungsbeauftragte für Frauenfussball. "Wir bauen auf bestehenden Programmen wie Merifutbol auf und stellen sicher, dass Mädchen und Frauen aktiv Fussball betreiben können."

Morace leitet TrainerkursAm Montag, 28. Juni, begann ein Kurs für Trainerinnen im Merifutbol-Programm und in der nationalen Frauenliga. Der von FIFA-Instruktorin Carolina Morace geleitete Kurs bildet einen Teil des Entwicklungsplans für den Frauenfussball in Papua-Neuguinea.

Morace, die eine beeindruckende Karriere als Spielerin und als Trainerin hinter sich hat, wurde kürzlich im Rahmen der Initiative "FIFA Legenden" ernannt und hat diese für sie neue Erfahrung sehr genossen. "Die Menschen in Papua-Neuguinea sind sehr freundlich und die Teilnehmerinnen waren sehr wissbegierig. Sie wollten so viel wie möglich lernen", sagte sie im Gespräch mit FIFA.com.

"Als ich einmal fragte, ob wir eine Pause machen sollten, wollten sie lieber gleich weitermachen! Sie stellen enorm viele Fragen und das ist ein sehr gutes Zeichen, denn es beweist ja, dass sie sich die ganze Zeit mit den technischen und taktischen Informationen beschäftigen, die ich an sie weitergebe."

Start des "Live Your Goals"-Programms Nach Abschluss des Kurses wurde am Sonntag, 3. Juli, im Sir John Guise Stadium in Port Moresby von David Chung, dem Präsidenten des Fussballverbandes von Papua-Neuguinea, das "Live Your Goals"-Programm offiziell gestartet. Dieses Programm wendet sich an junge Mädchen im Land, die zum Fussballspielen und zur aktiven Teilhabe animiert werden sollen. Am "Live Your Goals"-Festival zum Start des Programms nahmen mehr als 200 Mädchen teil.

Papua-Neuguinea gehört nun zu den 72 weiteren FIFA-Mitgliedsverbänden rund um den Globus, in denen "Live Your Goals" umgesetzt wird. 2016 werden "Live Your Goals"-Veranstaltungen in Port Moresby, Lae, Goroka und Buka stattfinden. Bis Jahresende sind fünf weitere Veranstaltungen geplant. Die Veranstaltung fiel mit der beliebten Gesundheitsinitiative "Walk for Life" des Gouverneurs der Ausrichterstadt Powes Parkop zusammen, die mehrere tausend Einwohner der Stadt anlockte.

Chung sagte dazu: "Der Frauenfussball entwickelt sich enorm schnell. Das Programm stellt für Mädchen und Frauen eine optimale Gelegenheit dar, sich eine gesunde Lebensweise anzugewöhnen und als Spielerinnen oder in anderen Tätigkeiten am Fussball teilzuhaben." Durch die Ausrichtung der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft sollen Frauen in Ländern wie Papua-Neuguinea inspiriert und in die Lage versetzt werden, geschlechtsspezifische Vorurteile und Diskriminierung anzugehen."

Beim Start des "Live Your Goals"-Programms sprach auch Margaret Aka, die Koordinatorin des Legacy-Programms. Sie unterstrich, dass das Programm im gesamten Land umgesetzt werde und sagte: "Wir arbeiten eng mit den Regionen und Gemeinden zusammen, um dafür zu sorgen, dass Fussball so vielen Mädchen wie möglich nahe gebracht wird und eine nachhaltige Entwicklung erfolgt."

16 Schulen bei "FIFA 11 für Gesundheit" dabei Am Montag wurde das FIFA-Programm "11 für Gesundheit" an der Marianville-Sekundarschule in Port Moresby gestartet. In den kommenden Monaten wird dieses Gesundheits-, Aufklärungs- und Schulungsprogramm in insgesamt 16 Schulen in der Region umgesetzt.

Das FIFA-Programm "11 für Gesundheit" stellt die Notwendigkeit in den Mittelpunkt, ansteckende Krankheiten und andere gesundheitliche Risiken zu verringern und wird durch das Engagement und die Beteiligung bekannter Fussballspieler unterstützt.

Die elf Schlüsselbotschaften lauten: Spiele Fussball, respektiere Mädchen und Frauen, schütze dich vor HIV und TB, meide Alkohol und Drogen, verwende imprägnierte Moskitonetze, wasche deine Hände regelmäßig, trinke sauberes Wasser, ernähre dich ausgewogen, lass dich impfen, nimm dir verschriebene Medikamente ein und achte das Fairplay.

"Es ist ein Privileg für uns, dass die FIFA ihr Programm '11 für Gesundheit' im Rahmen des Legacy-Programms in den Schulen im Hauptstadtdistrikt umsetzt", so Parkop. "Das Programm '11 für Gesundheit' dreht sich nicht nur um Fussball, sondern um die Gesundheit und die Lebensweise der Menschen. Es bringt unseren Kindern Werte wie Respekt bei und hält sie an, schädliche Substanzen zu meiden, sich ausgewogen zu ernähren und auf eine gesunde Lebensführung zu achten."

Nach diesen Anmerkungen Parkops erläuterte Claudia Grasser von der medizinischen Abteilung der FIFA, dass das Programm aus einer Reihe fussballbezogener Lektionen bestehe, mit denen körperliche Aktivität und die Aufklärung der Kinder über eine gesunde Lebensweise erreicht werden sollen. "Die Gesundheit einer Nation ist gleichzeitig ihr größtes Kapital und genau darum dreht es sich bei diesem Programm. Gemeinsam mit der Regierung, dem Fussballverband von Papua-Neuguinea und der FIFA wollen wir zu einer Verbesserung der Gesundheit der Menschen in diesem Land beitragen", fügte sie hinzu.

Vertreter des F-MARC (FIFA Medical Assessment Research Centre) flogen am Wochenende in das Land, wo sie Schulungen für 32 Lehrer von den 16 ausgewählten Schulen im Hauptstadtdistrikt durchführen werden.

Nach der Schulung erhält jeder Lehrer ein Trainerhandbuch und von der FIFA zur Verfügung gestellte Ausrüstung für die Durchführung des elfwöchigen Programms in den Schulen. Nach Abschluss des Programms erhalten die Schüler während der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft im November ihre Zertifikate.

"Wir sind mit den Fortschritten bei der landesweiten Umsetzung des FIFA-Programms '11 für Gesundheit' mit Unterstützung des Fussballverbandes und der Regierung von Papua-Neuguinea sehr zufrieden", erklärte der medizinische Leiter der FIFA, Prof. Jiri Dvorak, der das Land im Februar und März dieses Jahres besucht hatte.