Samstag 09 November 2019, 01:48

Lihadji: "Frankreich gegen Spanien ist immer ein spannendes Duell"

  • Frankreich trifft im Viertelfinale der U-17-WM auf Spanien

  • Isaac Lihadji freut sich besonders auf die Partie

  • Vor sechs Jahren verhinderte eine Verletzung den Wechsel des Flügelspielers der Bleuets in den spanischen Fussball

Frankreich gegen Spanien ist ein Klassiker des europäischen, vielleicht sogar des Weltfussballs. Die beiden Teams haben sich in allen Altersklassen, bei UEFA-Europameisterschaften (1984, 2000 und 2012) und FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ (2006) schon häufig gegenübergestanden. Kurz gesagt: Diese Partie sollte man sich in der Regel nicht entgehen lassen. Das gilt auch für das Aufeinandertreffen der beiden Nationen im Viertelfinale der FIFA-U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™, zu dem es am Montag in Goiânia kommt.

"Das ist immer eine spannende Partie", erklärt der Franzose Isaac Lihadji im Gespräch mit FIFA.com. "Wir kennen Spanien alle ziemlich gut. Das ist eine große Fussballnation. Trotzdem werden wir das Spiel angehen wie alle anderen und uns nicht zu sehr unter Druck setzen. Das hat für uns bisher gut funktioniert."

Lihadji wirkt zwar nach außen hin ruhig und gelassen, doch unter der Oberfläche brodeln wahrscheinlich widerstreitende Gefühle. Tatsächlich hat die Partie gegen Spanien eine besondere Bedeutung für den jungen Flügelstürmer von Olympique Marseille. Er hatte schon immer eine Vorliebe für das Land auf der iberischen Halbinsel, hat dort allerdings auch schon eine große persönliche Enttäuschung erlebt.

"Spanien hat mir schon immer gefallen, das stimmt schon", erklärt der technisch versierte Franzose. "Ich mag es, wie dort Fussball gespielt wird. Als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages bei Barcelona zu spielen. 2013 wäre dieser Traum für mich fast Wirklichkeit geworden, aber am Ende hat es nicht geklappt." Als er kurz davor stand, in La Masia, die Jugendakademie des FC Barcelona, aufgenommen zu werden, brach er sich das Bein und fiel monatelang aus.

"Das war eine schwere Zeit, aber ich habe das alles hinter mir gelassen", fährt das Talent mit der Rückennummer 18 fort. "Ich bereue nichts. Ich bin im Augenblick sehr zufrieden mit meinem Leben in Marseille." Dazu muss gesagt werden, dass bei OM alles getan wird, um ihm die Zeit dort so angenehm wie möglich zu machen. Auch mit einem Profivertrag wurde er bereits ausgestattet. Trainer André Villas-Boas ist bewusst, dass er es hier mit einem zukünftigen Star zu tun haben könnte, und er hat ihm in dieser Saison bereits zu seinem Debüt in der Ligue 1 verholfen. Doch derzeit konzentriert sich Lihadji voll und ganz auf Brasilien 2019.

"Mit der Teilnahme an der U-17-WM ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen", erklärt er. "Aber ich habe einen noch größeren Traum: Ich will das Turnier gewinnen. Jetzt setzen wir erst einmal alles daran, dass dieses Abenteuer hier weitergeht. Dazu müssen wir unsere Spiele gewinnen."

Immer im Einsatz

Das ist den Franzosen bis dato gelungen, die bisher in Brasilien in allen Spielen triumphiert haben. Lihadji (zwei Tore, eine Vorlage), der die Zuschauer mit seiner Schnelligkeit und Technik auf der rechten Außenbahn zu begeistern wusste, hat bei diesem Erfolg eine wichtige Rolle gespielt. Er ist einer von drei Spielern (die beiden anderen sind Torhüter Melvin Zinga und Kapitän Lucien Agoume), die bei diesem Turnier bei allen Spielen der Bleuets in der Startelf gestanden haben. Auch gegen die Rojita, die sich bisher in Hochform präsentiert hat und durchaus in der Lage zu sein scheint, es mit Lihadji und seinen Teamkameraden aufzunehmen, wird er vermutlich wieder von Beginn an dabei sein.

"Isaac ist ein wirklich guter Spieler. Das hat er bei der U-17-Europameisterschaft gezeigt", meint der spanische Stürmer Pablo Moreno anerkennend. "Wir kennen Frankreich ziemlich gut. Wir trainieren hart, um es mit jedem Team aufnehmen zu können, aber uns ist natürlich bewusst, dass Spiele gegen Mannschaften dieses Kalibers oft sehr intensiv und ereignisreich sind."

Angesichts der beiden starken Teams, eines möglichen Halbfinaleinzugs und des formstarken Lihadji in einer Hauptrolle dürfte dies auch am Montag wieder der Fall sein.