Donnerstag 31 Oktober 2019, 10:08

El Mesmari – Mexikos "Bruce Lee" träumt von Wiedersehen

  • Der mexikanische Außenbahnspieler verdankt seinen Vornamen dem unvergesslichen Bruce Lee

  • Seine Vorfahren entgingen der Tragödie der Armenier zu Beginn des 20. Jahrhunderts

  • Er möchte in Brasilien Mitglieder seiner Familie treffen und Weltmeister werden

"Meine Mama sagt, sie hat mich nach Bruce Lee genannt. Sie wollte mich zuerst Brandon nennen, nach seinem Sohn, aber tatsächlich bin ich froh, dass sie sich für Bruce entschieden hat. Der Name Brandon gefällt mir nicht."

Bruce El Mesmaris Lachen kommt wie aus der Pistole geschossen erinnert an eine schnellen Vorstöße über die linke Außenbahn. Der mexikanische Linksaußen ist klein, aber pfeilschnell und scheint ähnlich gewandt zu sein wie sein berühmter Namensvetter, der unvergessliche amerikanische Schauspieler. Er gleitet zwischen seinen Gegenspielern hindurch wie Wasser durch die Finger und

hat sich sogar im Kampfsport versucht, bevor seine Entscheidung für den Fussball fiel. "Ich hatte den schwarzen Gürtel, aber als ich mich entscheiden musste, habe ich den Fussball gewählt."

Die Entscheidung war sicherlich eine gute, denn er zählt zu den vielversprechendsten Akteuren der Nachwuchsabteilung von Pachuca. Wir wollten wissen, ob das Talent am Ball vielleicht in der Familie liegt. "Das glaube ich eigentlich nicht, haha. Keiner meiner Vorfahren hat Fussball gespielt. Ich bin der erste in der Familie."

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Familienbande

Geerbt hat er allerdings seinen Mut: Sein erster Nachname ist libanesisch, und der zweite lautet Sangochián. Seinen Ur-Urgroßeltern mütterlicherseits ist es Anfang des 20. Jahrhunderts gelungen, der Tragödie des armenischen Volkes zu entkommen. Zunächst versuchten sie, sich in New York anzusiedeln. Später zog es sie dann nach Veracruz, und sie blieben schließlich in Mexiko-Stadt. Seine Großtante beschloss jedoch, nach Brasilien zu ziehen.

"Als ich erfuhr, dass die WM nach Brasilien verlegt worden war, hat mich das sehr gefreut. Ich wusste, dass ich dadurch nach vielen Jahren Gelegenheit haben würde, meine Angehörigen wiederzusehen. Ich habe vor dem Turnier Kontakt zu ihnen aufgenommen, damit sie herkommen, um mich zu treffen."

In der Partie gegen Paraguay wurde er in der 55. Minute eingewechselt. "Ich hatte ganz schönes Herzklopfen. Von klein auf habe ich darauf hingearbeitet, eines Tages hier zu stehen. Eine WM deiner Altersklasse ... davon träumt jedes Kind!"

Bei seiner Einwechslung gab es in einer Ecke des Estádio Bezerrão in Brasília (Gama) eine kleine Beifallsbekundung. Das waren seine Eltern und seine Schwestern, die gekommen waren, um ihn anzufeuern. Und seine brasilianischen Verwandten?

"Sie leben in São Paulo und haben mir versprochen, dass sie kommen würden, falls wir weiterkommen. Das ist natürlich eine Zusatzmotivation für den Einzug in die nächste Runde.

Siegermentalität

Sein großer Traum ist es natürlich, am 17. November Mexikos dritten Weltmeistertitel zu feiern. "Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unbedingt den Pokal holen. Schritt für Schritt natürlich, aber wir wissen, weshalb wir hier sind, was wir wollen und werden alles geben, um unser Ziel zu erreichen."

Bruce El Mesmari Sangochián ist erklärter Bewunderer seiner Landsmänner Hirving Lozano und Carlos Vela, und es mangelt ihm sicher nicht an Selbstbewusstsein: "Der Fussball ist meine große Liebe und ich glaube, dass ich es weit bringen werde."