Donnerstag 24 Oktober 2019, 07:22

Daf: "Senegal fehlt es nicht an Ambitionen"

  • Malick Daf ist Trainer der U-17-Nationalmannschaft Senegals

  • Er und seine Auswahl stehen vor der Feuertaufe bei der U-17-WM in Brasilien

  • Daf konnte in Neuseeland 2015 bereits WM-Erfahrung sammeln

Afrika liebt die U-17-Weltmeisterschaft – und umgekehrt. Sieben der 17 bisherigen Turniere wurden von einer Mannschaft aus Afrika gewonnen. Fünf Mal hieß der Sieger Nigeria, zwei Mal Ghana. Kein anderer Kontinent schneidet besser ab. Paradoxerweise hat Senegal, eine der tonangebenden Mannschaften Afrikas, an der WM in dieser Altersklasse noch nie teilgenommen. Aber das ändert sich gerade.

"Dieser Wettbewerb ist ein Großereignis", sagt Malick Daf, der Trainer der U-17-Auswahl Senegals, gegenüber FIFA.com. "Wir haben viel dafür getan, dabei zu sein. Der Weg war lang und steinig. Es ist uns gelungen, ihn bis zum Schluss zu gehen, und unsere Freude darüber wollen wir nicht verhehlen."

Hätten Sie's gewusst? Malick Daf arbeitet in einer Doppelfunktion. Er ist nicht nur U-17-Nationaltrainer Senegals, sondern auch Cheftrainer des senegalesischen Rekordtitelträgers ASC Diaraf.

Die Qualifikation war kein Selbstläufer für die Schützlinge von Malick Daf. Der CAF Afrikanische Nationen-Pokal verlief mit Unentschieden gegen Marokko (1:1) und Kamerun (0:0) zwar ordentlich, aber die Endrundenteilnahme verdankte die Mannschaft zumindest in Teilen auch der Disqualifikation Guineas. Das Wichtigste jedoch war geschafft. Übermütig fliegt Senegal deshalb aber noch lange nicht nach Südamerika.

"Wir reisen mit bescheidenen Hoffnungen, aber dennoch ambitioniert nach Brasilien", kündigt der Übungsleiter an, wobei Daf genau um die Schwere der Aufgaben in Gruppe D weiß, in der die USA, Japan und die Niederlande warten. "Wir stehen kurz davor, auf die aktuell besten Fussballmannschaften der Welt zu treffen, und wir wollen uns achtbar schlagen."

Ein Trainer mit WM-Erfahrung

Daf weiß, wie das geht. Als Aktiver bestritt der Mittelfeldspieler mit Senegal die FIFA U-20-Weltmeisterschaft. Auch die war eine Premiere für das Land. Und was für eine! Bei dem Turnier 2015 in Neuseeland stieß die Mannschaft auf Anhieb bis ins Halbfinale vor. Es war das beste Abschneiden Senegals bei einem FIFA-Turnier.

"An solche Erfahrungen erinnert man sich immer gern", sagt Daf. "Wir haben Geschichte geschrieben. Joseph Koto hat mich als Trainer mit seiner Kompetenz, seiner Akribie und seiner Fähigkeit, zuhören und teilen zu können, geprägt. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Warum sollen es also in Brasilien nicht wieder tolle Zeiten werden?"

Das Zeug dazu hat Senegal. Zuvorderst hat die Mannschaft nun einen Trainer, der laut eigener Aussage "reifer, ruhiger und abgeklärter ist, aber immer noch denselben Siegeswillen hat". Außerdem stehen auch Spieler im Kader, die eine Partie entscheiden können, wie Aliou Badara Balde, den Daf als "schnellen, mutigen, selbstlosen Spieler" beschreibt, "effizient vor dem Tor und mit außergewöhnlicher Technik ausgestattet." Kurz: Senegal und sein Trainer brennen auf ihre Feuertaufe.