Zwei Klubs aus derselben Stadt, die beliebtesten des ganzen Landes und mit gegensätzlichen Philosophien – diese Konstellation gibt es häufig auf der Welt und sie führt zwangsläufig zu einer großen Rivalität beider Fangemeinden.

Doch angesichts von widrigen Umständen kann das Ganze auch eine 180-Grad-Wendung nehmen und die einstigen Rivalen kämpfen plötzlich vereint für dieselbe Sache.

Genau das ist im kolumbianischen Fussball passiert. Als sich die COVID-19-Pandemie in dem südamerikanischen Land von ihrer schrecklichsten Seite zeigte, trat die alte Rivalität in den Hintergrund und die Fans reichten sich die Hand, um gemeinsam die Ärmsten der Armen zu unterstützen.

Die Mehrheit der offiziellen Fanklubs in Kolumbien ging auf die Straße und sammelte Spenden für die schwächsten Teile der kolumbianischen Gesellschaft.

Das Ergebnis? Tonnenweise Lebensmittel wurden verteilt und viele Menschen waren dankbar dafür, dass die Auswirkungen der Pandemie etwas abgemildert wurden.

"Weil uns bewusst ist, dass das Coronavirus keine Unterschiede nach der Farbe des Trikots macht, setzt Barón Rojo sich mehr denn je für unsere Leute ein und wird das auch in Zukunft tun", schrieb Barón Rojo Sur, als offizieller Fanklub von América de Cali für die Stimmung auf der Südtribüne verantwortlich, in seinen Social-Media-Kanälen.

"Dies ist leider eine schwere Zeit für die Wirtschaft unseres Landes, und die Entwicklung macht auch vor unserem Team nicht halt, das einen schweren wirtschaftlichen Rückschlag hinnehmen musste. Wir möchten ganz einfach einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass sich an der einen oder anderen Stelle etwas verbessert und dem Klub auf wirtschaftlicher Ebene helfen", erklärt Julián Mora, Mitglied von Comité de Comunicaciones de Comandos Azules, offizieller Fanklub von Millionarios, in der Online-Sportzeitung AS Colombia.

Sind die kolumbianischen Fans Ihre Favoriten für den FIFA-Fanpreis?