Mittwoch 28 August 2019, 07:00

Mbappé: Noch so jung, schon so gut

  • Zum zweiten Mal in Folge ist Kylian Mbappé als The Best - FIFA-Weltfussballer nominiert

  • Er ist daran gewöhnt, stets ganz vorn mit dabei zu sein

  • Wunderkind und Megatalent: Eine Karriere im Höchsttempo

Es ist lediglich eine Frage der Zeit. Das sagt zumindest die Fussballwelt, allen voran ihr ungekrönter König aus Brasilien, Pelé, seit Kylian Mbappé mit Siebenmeilenstiefeln von Erfolg zu Erfolg sprintet: Früher oder später wird er der Beste sein. 2018 wurde der Franzose bei der Wahl zu The Best - FIFA-Weltfussballer noch Vierter. Nun ist er wieder für die Auszeichnung nominiert. Am 23. September erfährt die Fussballwelt, ob er sie auch erhält. Doch selbst, wenn nicht: Mit gerade einmal etwas mehr als 20 Jahren ist der pfeilschnelle Stürmer schon daran gewöhnt, immer ganz vorn mit dabei zu sein.

Wunderkind

  • Bereits in ganz jungen Jahren, beim AS Bondy, seinem Jugendverein in der Nähe von Paris, wo er für die Saison 2010/11 die erste Spielberechtigung erhielt, wusste Kylian Mbappé zu beeindrucken:

"Er hatte es schon immer einfach drauf. Von Anfang an war klar, er hat etwas, das die anderen nicht haben. Er war immer eine Klasse besser und brachte dabei immer seine Leistung." Joé Kobo, ehemaliger Mitspieler bei AS Bondy

"Kylian ist eine Rakete. Und er kann seine unglaubliche Geschwindigkeit eben mit überragender Technik kombinieren. Als er ganz klein war, unterschied ihn nichts von anderen Kindern. Er war fröhlich, lachte gern, war anhänglich. Aber er hatte auch eine größere Auffassungsgabe als die anderen und war in der Schule gut." Tonio Riccardi, Mbappés erster Trainer bei AS Bondy

  • Aber nicht nur schnelle Beine und flinke Füße waren Mbappé in die Wiege gelegt, sondern auch ein helles Köpfchen. Seine Schulnoten waren stets gut, besonders in Französisch. Nicht von ungefähr wird er von vielen französischen Medien als Musterbeispiel angeführt.

"Seine schulischen Leistungen waren überragend. Rechtschreibung, Satzstellung und Grammatik waren für ihn ein Klacks. Sprache war für ihn ein Mittel, seine Ziele zu formulieren und sich auszumalen, was er alles Tolles erreichen wollte." Yannick Saint-Aubert, ehemaliger Leiter der Olympe-de-Gouges-Schule in Bondy

Teenie-Talent

  • Doch bei allen guten Schulnoten wurde rasch deutlich, dass Mbappés Zukunft der Fussball sein würde. 2011 bekam er einen Platz im Institut National Français (INF) in Clairefontaine, wo der französische Fussballverband seine vielversprechendsten Talente ausbildet. Auch dort gewöhnten sich Trainer und Mitspieler schnell an Mbappés Glanzleistungen.

"Er ist ein Vollblutstürmer, der jeden stehen lassen kann und sogar auf den letzten Metern noch mal schneller wird. Er hat einen explosiven Antritt und trotzdem ganz flüssige Bewegungen. Eine Augenweide. Spieler wie er zeichnen sich durch eine unglaubliche Leichtigkeit aus. Er hat auch eine ganz eigene Art der Ballbehandlung. Das merkte jeder sofort. Obendrein kann Kylian mit beiden Füßen Pässe in Räume spielen, die andere womöglich gar nicht sehen." Jean-Claude Lafargue, Trainer im INF

  • Nach zwei Jahren im zentralen Leistungszentrum Frankreichs standen die Interessenten für Mbappé Schlange. Der FC Chelsea und Real Madrid lockten, aber den Zuschlag bekam 2013 AS Monaco. Wenig überraschend brillierte Mbappé fortan für den Verein ebenso wie für die französische Nachwuchsauswahl.

"Er war damals schon der beste Spieler der Liga. Er war technisch stark und physisch überragend, was vor allem an seiner Schnelligkeit lag." Grégory Contestin, ehemaliger Innenverteidiger von Sète und Gegner von Monacos U-17

"Er hatte da noch kein sensationelles Spiel gemacht. Aber man spürte bereits, dass er dieses gewisse Etwas hatte. Das war offensichtlich. Und wenn er den Ausschlag geben wollte, dann hat er ihn gegeben." Brice Boufrizi, Stürmer von Béziers und Gegner von Monacos U-17

"Ich kenne ihn seit 2014. Damals war er noch für die U-16-Auswahl spielberechtigt. Sein Ruf eilte ihm voraus: Da gibt es einen Superspieler, der Clairefontaine durchlaufen hat. Ich habe ihn mir angesehen. Ich habe sofort gespürt, dass er sich abhob: seine schnellen, engen Bewegungen, seine unglaubliche Geschwindigkeit, sein Mut, seine Gelassenheit unter gegnerischem Druck. Er liebt den Fussball, das Spiel, den Sport. Er lebt ihn." Ludovic Batelli, ehemaliger Trainer der französischen U-20-Auswahl

In jeder Hinsicht schnell

Mbappés Karriere seit seinem Profidebüt ist hinlänglich bekannt. Die ganze Fussballwelt hat sie mitverfolgt. Jeder weiß, welche Titel und persönlichen Auszeichnungen er mit Frankreich holte, mit AS Monaco, mit Paris Saint-Germain.

Erinnert sei allein an die Gründe für Mbappés Nominierung als The Best – FIFA-Weltfussballer: Drei Mal in Folge wurde er zum besten Nachwuchsspieler der Ligue 1 gewählt. Als erster Spieler überhaupt erhielt er diese Auszeichnung zusammen mit der des besten Spielers der Saison.

Worin Mbappé bereits der Beste ist

  • Bester junger Spieler der Ligue 1 (2017, 2018, 2019)

  • Bester Spieler der Ligue 1 (2019)

  • Bester Torschütze der Ligue 1 (2019)

  • FIFA-Auszeichnung Bester Junger Spieler bei der FIFA Fussball-WM™ (2018)

  • Kopa-Trophäe (Bester Spieler der Welt unter 21 Jahren, 2018)

  • Golden Boy (Bester Spieler Europas unter 21 Jahren, 2017)

Wird er nun auch noch The Best – FIFA-Weltfussballer? Die Antwort gibt es am 23. September.

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