Montag 20 August 2018, 10:41

Marta: Großes Talent und Dauerbrenner

  • Marta im Rennen um den Titel The Best - FIFA-Weltfussballerin

  • Zum 14. Mal steht sie auf der Liste der Nominierten

  • Marta: "Dass ich erneut unter den zehn Nominierten bin, ist schon ein großer Erfolg."

Marta ist mit 32 Jahren nicht die älteste Nominierte für die diesjährige The-Best-Auszeichnung. Die U.S.-amerikanische Mittelfeldspielerin Megan Rapinoe aus den USA ist beispielsweise bereits 33. Allerdings findet man kaum eine Spielerin, die einen so langen Werdegang und vor allem eine so lange Zeit im Elitefussball vorweisen kann wie die Starspielerin der brasilianischen "Seleção".

Ein beeindruckender Dauerbrenner. Wir gehen noch einmal zurück zu ihren Anfängen. 2004 war die Spielerin aus Dois Riachos im brasilianischen Bundesstaat Alagoa zum ersten Mal unter den drei besten Spielerinnen der Welt.

  • Damals war die Norwegerin Ada Hegerberg, eine ihrer Mitstreiterinnen in diesem Jahr, gerade einmal neun Jahre alt.

  • Drei FIFA Frauen-Weltmeisterschaften liegen zwischen damals und heute.

  • Im Männerfussball sollte Brasilien noch drei Trophäen gewinnen: Ronaldinho Gaúcho wurde 2004 und 2005 zum FIFA-Weltfussballer gekürt, gefolgt von Kaká im Jahr 2007.

  • Cristiano Ronaldo und Lionel Messi waren damals noch nicht einmal unter den Finalisten für die Auszeichnung. Sie schafften den Sprung erst 2007.

All dies zeigt, dass sich Marta wirklich schon ungeheuer lange an der Spitze hält.

Die Spielerin mit der Rückennummer zehn der "Seleção" ist mittlerweile bereits zum 14. Mal unter den Nominierten für den begehrten Preis. Bei den vorherigen Auflagen stieß sie bei sage und schreibe zwölf Gelegenheiten in den illustren Kreis der Finalistinnen vor. Die Trophäe holte sie fünfmal.

Dieses Jahr kann sie im Rennen um die Krone des Weltfussballs mit drei Trümpfen aufwarten. Im April führte sie die Auswahl ihres Landes in Chile zu einem weiteren Titelgewinn in der Copa América. Die "Seleção" blieb ungeschlagen, erzielte 31 Treffer und musste lediglich zwei Gegentore hinnehmen.

Zu diesem überwältigenden Erfolg steuerte Marta diesmal nur ein Tor bei – das ist ungewöhnlich wenig. Allerdings war sie der Dreh- und Angelpunkt einer sehr ausgewogenen Angriffsabteilung, in der Bia sechs Treffer erzielte, Cristiane und Mônica je vier und Andressa und Debinha drei.

In der NWSL (National Women's Soccer League), der Frauen-Profiliga der Vereinigten Staaten, zeigte Marta in der letzten Saison erneut ihre Qualitäten als Torjägerin und zog mit Orlando Pride ins Halbfinale ein. Der Klub schied schließlich gegen den späteren Meister Portland Thorns aus.

Sie erzielte 2017 sage und schreibe 13 Tore und wurde damit zweitbeste Torschützin des Turniers. Vor ihr rangierte lediglich die Australierin Samantha Kerr mit 17 Treffern, dieses Jahr ebenfalls unter den Kandidatinnen für die The-Best-Auszeichnung. Auch in der Vorlagenstatistik belegte Marta mit sechs Assists hinter der Japanerin Nahomi Kawasumi (neun) den zweiten Platz.

Angesichts dieser Bilanz ist es schon kurios, dass Marta sich überrascht zeigte, als sie erfuhr, dass sie unter den Kandidatinnen ist. "Ich konnte es kaum glauben", erklärt sie auf der Website des brasilianischen Fussballverbands CBF. "Das ist immer etwas Besonderes. Dass ich erneut unter den zehn Nominierten bin, ist schon ein großer Erfolg."

Bescheidenheit steht jedem gut zu Gesicht. Vielleicht ist diese Eigenschaft der Grund dafür, dass sie sich schon so lange in der Weltelite hält.