Montag 09 September 2019, 09:00

Mailands legendäre Kapitäne

  • Mailand brachte zahlreiche legendäre Kapitäne Italiens hervor

  • Wir stellen fünf davon vor - von Meazza bis Maldini

  • The Best Gala am 23. September in Mailand

Mailand ist eine der größten Fussballhochburgen Italiens und hat schon zahlreiche Idole hervorgebracht. Einige haben es dabei ganz besonders weit gebracht und ihre Namen in der Fussballgeschichte verewigt.

Die beiden Spitzenklubs AC Mailand und Inter Mailand haben bestens gefüllte Ruhmeshallen. Von diesen zahlreichen Akteuren haben einige auch als Kapitäne der italienischen Nationalmannschaft für Furore gesorgt.

Unvergessliche Spieler aus ganz Italien, aber auch echte Mailänder Lokalmatadoren haben die Kapitänsbinde der Azzurri getragen Wir nehmen fünf besonders herausragende Ex-Kapitäne ins Visier, davon zwei der größten italienischen Fussballer aller Zeiten.

Virgilio Fossati (12 Länderspiele, 1 Tor ; 1910 bis 1915)

Fossati war nicht nur der erste Spieler aus Mailand, der die Nationalmannschaft als Kapitän anführte, sondern gehört auch der Elf an, die das erste offizielle Länderspiel Italiens bestritt, ein 6:2-Heimsieg gegen Frankreich. Seine Karriere endete bereits nach 12 Länderspielen, denn er fiel im Ersten Weltkrieg.

Renzo de Vecchi (43 Länderspiele, 0 Tore; 1910 bis 1925)

De Vecchi begann seine Karriere in Mailand, wurde allerdings später in Genua zur Legende. Er war der jüngste Spieler, der je das azurblaue Nationaltrikot Italiens trug. Das war bereits im zweiten Länderspiel. Der 16-Jährige zeigte derart außergewöhnliche Leistungen, dass man ihm den Spitznamen "Sohn der Götter" verpasste.

Ursprünglich zauberte er auf dem linken Flügel. Später spielte er dann in der Abwehr und nahm mit dem Nationalteam drei Mal an den Olympischen Spielen teil, nämlich 1912, 1920 und 1924.

Giuseppe Meazza (53 Länderspiele, 33 Tore; 1930 bis 1939)

Meazza gilt als der erste Fussball-Superstar Italiens und zudem als einer der großartigsten Spieler, die das Land je hervorgebracht hat. Er trug während seiner außergewöhnlichen Karriere das blau-schwarze Trikot von Inter Mailand ebenso wie das schwarz-rote von AC Mailand. Zur Legende wurde er indes in seiner Zeit bei den Nerazzurri. Ihm zu Ehren wurde das Stadion im Mailänder Stadtteil San Siro kurz nach seinem Tod 1979 in Giuseppe-Meazza-Stadion umbenannt.

Meazza war ein überaus kreativer, torgefährlicher und technisch hochklassiger Spieler. Diese Eigenschaften brachten ihm den respektvollen Beinamen 'il genio' (das Genie) ein. Bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1934™ triumphierte er mit Italien. Er selbst übernahm die Kapitänsbinde kurz vor dem folgenden Turnier und verteidigte mit den Azzurri den Titel erfolgreich. Damit ist er einer von lediglich vier Italienern, die zwei Mal Weltmeister wurden.

Guiseppe Bergomi (81 Länderspiele, 6 Tore, 1982 bis 1998)

De Vecchi war der jüngste italienische Nationalspieler, doch Bergomi – mit 18 der jüngste Debütant in den Reihen der Azzurri nach dem Zweiten Weltkrieg – war derjenige, der sich am schnellsten etablierte. Sein erstes Länderspiel bestritt er erst kurz vor der WM-Endrunde 1982. Bei seinem zweiten Einsatz wurde er eingewechselt und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass eine der großartigsten brasilianischen Mannschaften aller Zeiten den Einzug ins Halbfinale verpasste.

Nach seinem beeindruckenden Auftritt gegen Polen stand er im Finale erneut im Zentrum des Geschehens. Einzig Pelé war noch jünger, als er sein erstes WM-Finale bestritt. Doch Bergomi zeigte sich abgeklärt wie ein alter Hase, neutralisierte den eigentlich brandgefährlichen westdeutschen Stürmer Karl-Heinz Rummenigge und verhalf den Azzurri zum ersten Weltmeistertitel seit 44 Jahren.

Bergomi war zwei Jahrzehnte lang die beherrschende Figur in der italienischen Hintermannschaft und führte sein Team bei der Heim-WM 1990 aufs Feld. Hier kassierten die Italiener 518 Minuten lang kein Gegentor und wurden am Ende WM-Dritter. Sein letztes Länderspiel bestritt dieses Urbild des kompromisslosen italienischen Innenverteidigers bei der FIFA Fussball-WM Frankreich 1998™.

Paolo Maldini (126 Länderspiele, 7 Tore; 1988 bis 2002)

'Il Capitano' Maldini war seit den 1990er Jahren aus der italienischen Hintermannschaft nicht wegzudenken. Elegant, präzise und entschlossen trat er den besten Stürmern der Welt entgegen. Maldini war erst der zweite Sohn eines früheren italienischen Spielführers, der ebenfalls die Kapitänsbinde trug. Die einzigen Spieler, die noch häufiger Kapitän der Azzurri waren (und mehr Länderspiele absolvierten) sind Gianluigi Buffon und Fabio Cannavaro.

Zwei Jahre nach seinem Debüt im Nationaltrikot bestritt Maldini als 21-Jähriger alle sieben Spiele Italiens bei der Heim-WM 1990 und erwies sich als verlässlicher Fels auf der Position des linken Außenverteidigers. Er bestritt auch zahlreiche Partien im Herzen der Defensive und zeigte auch dort seine Kopfballstärke und seine berühmten, perfekt getimten Tacklings.

Maldini spielte noch bei drei weiteren WM-Endrunden. 1994 in den USA erreichte er mit Italien das Finale, das die Europäer im Elfmeterschießen gegen Brasilien verloren. Maldini bestritt insgesamt 23 WM-Spiele. Einzig Lothar Matthäus hat noch mehr Einsätze bei Weltmeisterschaften absolviert. Was die Anzahl der gespielten WM-Minuten angeht, liegt allerdings der Italiener vorn.