Freitag 07 September 2018, 07:22

Lazaros - Spezialist für Traumtore

  • Lazaros Christodoulopoulos hat eine Neigung zu Traumtoren

  • Mit AEK den Serienmeister abgelöst

  • Er macht da weiter, wo er aufgehört hat

Manchmal ist ein Tor, sei es noch so schön, einfach nur ein Tor und hat keine besondere Bedeutung. Entweder, weil ein Sieg bereits feststeht. Oder die Niederlage. Oder der Wettbewerb für die eigene Mannschaft keine große Gewichtung besitzt.

Manchmal aber kann ein Treffer eine Bedeutung haben, die über den simplen Spielstand hinausgeht. Beim herrlichen Freistoßtreffer von Lazaros Christodoulopoulos, den alle nur Lazaros nennen, ist das der Fall: Am 5. Spieltag der griechischen Super League 2017/18 trat Herausforderer AEK Athen im September 2017 im heimischen Stadion gegen Serienmeister Olympiakos Piräus an. Jenes Piräus, das zwölf der 13 Meisterschaften von 2004 bis 2017 für sich entscheiden konnte.

2:0 führte der Gast bereits, als AEK nach gut einer Stunde zur Wende ansetzte. Dann folgte der Auftritt von Christodoulopoulos. Erst verkürzte er per Halbvolley, dann gab es zehn Minuten vor dem Ende einen Freistoß aus knapp 30 Metern. Der damals 30-jährige Rechtsaußen schnappte sich den Ball und knallte ihn wuchtig auf das Tor. Am Ende ließ er das Spielgerät noch leicht über den Fuß abrutschen, so dass dieses eine unglaubliche Flugkurve nahm und kurz vor Olympiacos-Schlussmann Stefanos Kapino weg in den Winkel abdrehte.

Dem 2:2 ließ Petros Mantalos in der 89. Minute dann noch den Siegtreffer folgen, AEK war Tabellenführer und sollte am Ende der Saison auch Meister werden. Die Dominanz von Olympiacos war gebrochen und das Traumtor von Christodoulopoulos war so etwas wie ein Türöffner, ein kraftvolles Statement Richtung Meisterschaftsambitionen.

Dass er ein Näschen für Traumtore hat, bewies Lazaros rund ein halbes Jahr später erneut: Im Halbfinal-Rückspiel des griechischen Pokals steht AEK gegen Larissa vor dem Ausscheiden, ehe er in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem wahren Kunstschuss aus spitzem Winkel den Endspieleinzug klarmacht. Vielleicht waren es auch diese zwei herrlichen Treffer, die dafür sorgten, dass Griechenlands Rekordmeister Olympiacos den Nationalspieler im Sommer zu sich holte.

Und Lazaros enttäuschte nicht: Am ersten Spieltag der laufenden Saison verwandelte er einen Freistoß direkt zum Siegtreffer von Olympiacos gegen Levadiakos. Diesmal war der Freistoß ähnlich weit entfernt wie im September, doch der Schütze verwandelte flach. Vielleicht ist es nicht das letzte Mal, dass wir einen Lazaros-Treffer in der Auswahl zum FIFA Puskás-Preis sehen…