Sonntag 27 November 2016, 02:53

Kanadas Erfolgsduo hofft auf Anerkennung

Christine Sinclair und John Herdman stehen wie niemand anders für den Aufschwung des kanadischen Frauenfussballs in der jüngsten Vergangenheit. Letzterer übernahm 2011 die Canucks und führte das Team unter anderem zu zweimal Olympia-Bronze sowie auf Platz vier in der FIFA-Weltrangliste. Sinclair ist das Aushängeschild auf dem grünen Rasen. 250 Länderspiele (165) hat die 33-Jährige bestritten und an Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen sowie zahlreichen weiteren Turnieren teilgenommen.

Kein Wunder also, dass beide auch in den Vorauswahlen für The Best 2016 stehen und sich Hoffnungen auf den Titel FIFA-Weltfussballerin bzw. FIFA-Welttrainer – Frauen machen können. Wenn es nach ihnen geht, hat der jeweils andere die Auszeichnung mehr als verdient. "Herdman ist der beste Trainer, den ich je hatte. Die Reise, die er mit unserem Team unternommen hat, die Verbesserungen, die er vorgenommen hat - das ist großartig. Er hat den Fussball in Kanada komplett verändert", so Sinclair gegenüber FIFA.com über ihren Auswahlcoach.

Sie selbst spricht von einer Ehre, wenn man selbst nominiert ist. Sie weiß wovon sie spricht, schließlich steht sie zum achten Mal in der Vorauswahl. "Es war ein interessantes und erfolgreiches Jahr. Brasilien in Brasilien zu schlagen und eine Medaille zu holen, war etwas ganz Besonderes. Im Spiel um Bronze das Siegtor zu schießen, werde ich nie vergessen. Aber meiner Meinung nach wird es schwer, Melanie Behringer zu übertreffen oder eine der anderen deutschen Spielerinnen, die  Gold gewannen. Sie hatten ein großartiges Jahr. Ich würde auf eine von ihnen tippen."

Das Lob an seiner Arbeit gibt Herdman gerne an seinen verlängerten Arm auf dem grünen Rasen zurück und verkündet: "Ich würde es mir für sie sehr wünschen. Sie hat die letzten Jahre Großartiges erreicht und ist eine Legende im Frauenfussball. Bei Olympia hat sie das junge Team bis auf Platz drei geführt."

Der 41-Jährige steht ebenfalls nicht zum ersten Mal auf der Liste. "Es ist das dritte Mal, dass ich nominiert bin. Ich glaube aber, dass es viele Trainer auf der Welt gibt, die einen großartigen Job machen. Ich möchte mich da gar nicht in den Vordergrund stellen. Für mich war es mit Kanada ein tolles Jahr. Wir haben noch nie soviel erreicht. Ich bin aber nicht allein, sondern habe ein ganze Team um mich rum. Solche Events sind wichtig für die Anerkennung im Fussball. Letztendlich sind es aber immer noch die Spieler bzw. Spielerinnen, die auf dem Rasen stehen."

Einig sind sich die beiden, dass es großartig ist, dass diesmal die Fans mit abstimmen dürfen. "Es wird dem Frauenfussball helfen, noch populärer zu machen", findet Sinclair und Herdman ergänzt: "Die Fans sind ein großer Teil unseres Spiels. Es ist ein richtiger Schritt, sie teilhaben zu lassen."

Bis zum 2. Dezember muss das kanadische Duo noch warten, ehe die Top 3 enthüllt werden. Sollte auch nur einer von ihnen am 9. Januar in Zürich eine Auszeichnung mit nach Hause nehmen dürfen, wäre es der verdiente Lohn eines erfolgreichen Jahres.

Unabhängig davon hat Kanadas Erfolgsduo die nächsten Ziele bereits ins Visier genommen, wie Sinclair zum Abschluss verkündet: "Ich freue mich auf das kommende Jahr und darauf, wie sich das Team weiterentwickelt. Unser Trainer hat gesagt, dass wir in vier Jahren das beste Team der Welt sein können. Da haben wir noch einiges vor. Ich werde in den nächsten vier Jahren wieder alles geben, hoffentlich gesund bleiben und einen weitere Runde bei der WM und den Olympischen Spielen drehen."