Donnerstag 13 September 2018, 23:18

Nadeshiko unter Takakura weiter im Aufwind

  • Japans Frauen-Nationaltrainerin Asako Takakura ist für die Auszeichnung The Best – FIFA-Welttrainer – Frauen nominiert

  • Die Nadeshiko gewann die Asienmeisterschaft und qualifizerte sich für Frankreich 2019

  • Takakura integrierte zahlreiche junge Spielerinnen ins Team

Während der Spiele gibt Japans Frauen-Nationaltrainerin Asako Takakura an der Seitenlinie eine beeindruckende Figur ab. Ruhig, gelassen und zuversichtlich gibt sie nur hin und wieder kurze Anweisungen, denn den Großteil ihrer Arbeit hat sie bereits in der Vorbereitung geleistet.

Die methodische und berechnende Herangehensweise spiegelt sich auch in der Spielweise ihrer Teams wider. Takakura hat alle drei Frauen-Nationalmannschaften Japans betreut und sie alle agieren nach dem gleichen Prinzipien und setzen in erster Linie auf Spielintelligenz und Technik und weniger auf Konstitution und physische Durchschlagskraft.

Die ehemalige Mittelfeldspielerin trat 2016 die Nachfolge des überaus erfolgreichen Norio Sasaki an, der das Team über viele Jahre geführt hatte. Scheinbar mühelos trat sie in die großen Fußstapfen und setzte auch weiterhin auf die bekannten Stärken der Nadeshiko, die sich auch schon im Nachwuchsbereich bewährt hatten.

Der Titelgewinn beim AFC Asien-Pokal der Frauen vor wenigen Monaten und die damit verbundene Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ bildete einen Höhepunkt des insgesamt sehr erfolgreichen Fussballjahres und brachte der Trainerin eine Nominierung als The Best – FIFA-Welttrainer – Frauen ein. Diese Anerkennung will Takakura indes nicht nur als ihren eigenen Erfolg sehen, sondern als den des gesamten Teams. Bei den kürzlich beendeten Asien-Spielen holte Japan die Goldmedaille und verbesserte damit die Chancen Takakuras weiter, die mittlerweile in der Dreier-Endauswahl steht.

Schon bei ihrem ersten Auftritt auf der Fussball-Weltbühne hatte Takakura einen großen Erfolg gefeiert. Bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2014 holte ihr perfekt vorbereitetes Team den Titel und setzte dabei die Vorgaben der Trainerin perfekt um. Zwei Jahre später landeten die jungen Japanerinnen in Jordanien auf dem zweiten Platz und bei der FIFA U-20-Frauen-WM 2016 holten sie die Bronzemedaille. In beiden Fällen wäre für Takakuras Schützlinge mit etwas mehr Glück wohl ein noch besseres Abschneiden möglich gewesen.

Waren die vorher gesammelten Erfahrungen den jungen Spielerinnen beim Übergang in die A-Mannschaft hilfreich? Takakura ist fest davon überzeugt. "Da die Spielerinnen mich gut kennen, bin ich sicher, dass sie sich vor keiner Herausforderung im Team verstecken werden", sagte sie im Gespräch mit FIFA.com.

Die Feststellung, Japan habe im vergangenen Jahrzehnt große Fortschritte gemacht, wäre eine Untertreibung. Vor dem Titelgewinn bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011™ hatte die Nadeshiko nur drei ihrer 16 WM-Spiele gewonnen. Seitdem hat die Mannschaft das Finale des Turniers 2015 erreicht, eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen geholt und sich bei den Asienmeisterschaften auch die kontinentale Krone gesichert.

"Ich will der Welt die Spielweise der Nadeshiko demonstrieren und glaube fest daran, dass dies der Weg zum Erfolg ist", so die AFC-Trainerin des Jahres. "Wir kopieren nicht die Spielweise anderer Mannschaften. Gute Resultate erreicht man nur, wenn man daran glaubt. Ich sage meinen Spielerinnen immer: 'Es wird ganz sicher schwer, Weltmeister zu werden, doch genau das ist unser Ziel.'."