Mittwoch 20 September 2017, 10:30

Falcao und das Geheimnis der "Methode Jardim"

  • Monaco war in Europa das Überraschungsteam der Saison 2016/17

  • Trainer Leonardo Jardim ist für die Auszeichnung The Best – FIFA-Welttrainer nominiert

  • Mannschaftskapitän Radamel Falcao verrät uns das Erfolgsgeheimnis

Zu Saisonbeginn hatte AS Monaco niemand auf dem Zettel, doch entgegen aller Voraussagen entwickelte sich das Team dank seines schnellen und effektiven Angriffsfussballs zur großen Überraschung der Saison 2016/17. Auf dem europäischen Parkett zog der Klub ins Halbfinale der UEFA Champions League ein, und der Titeltraum wurde erst durch den schwer zu knackenden späteren Zweitplatzierten Juventus Turin zunichte gemacht. In der französischen Liga beendete Monaco die Erfolgsserie des mächtigen Paris Saint-Germain und holte sich nach 17 Jahren Durststrecke zum achten Mal den Meistertitel.

Die Welt entdeckte Akteure wie Kylian Mbappé, Bernardo Silva, Fabinho und Thomas Lemar, und illustre Routiniers wie João Moutinho und El Tigre Radamel Falcao zeigten sich von ihrer besten Seite.

Der Hauptverantwortliche für diesen Erfolgscocktail ist schnell ausgemacht: Der Trainer Leonardo Jardim. Dank seiner hervorragenden Arbeit gehört er zu den 12 Nominierten für die Auszeichnung The Best – FIFA-Welttrainer – Männer 2017.

"Die Nominierung ist mehr als verdient", versichert Falcao. Es gibt wohl kaum einen kompetenteren Ansprechpartner als den Teamkapitän Monacos, um die "Methode Jardim" im Gespräch mit FIFA.com zu analysieren.

Blick auf die Details "Jardim ist ein Trainer, der sich in diesem Sport hervorragend auskennt und sich nicht nur als Trainer, sondern auch als Fitnesscoach ausbilden lassen hat. Er behält gern jedes Detail im Blick. Er stellt sich schützend vor die Mannschaft und minimiert die Fehlerquote, weil er kein Detail außer Acht lässt."

Förderer junger Talente "Er versteht es hervorragend, mit ganz jungen und hoch talentierten Spielern umzugehen. Er bringt ihnen viel bei und gibt ihnen das nötige Selbstvertrauen und alles Erforderliche, damit jeder von ihnen sich zu 100 Prozent für das Wohl der Mannschaft einsetzt und wir dann auch als Team funktionieren."

Leonardo Jardim im Kurzprofil

  • Jardim wurde vor 43 Jahren in Venezuela geboren, ist jedoch in Portugal aufgewachsen.

  • Er hat nie im Profibereich Fussball gespielt und ein Sportstudium an der Universität Madeira absolviert.

  • Er avancierte mit 24 Jahren zum jüngsten portugiesischen Trainer, der die A-Lizenz der UEFA erwarb.

  • Sein Debüt auf der Trainerbank gab er 2003 beim mit bescheidenen Mitteln ausgestatteten portugiesischen Klub Camacho. Vor seinem Amtsantritt bei Monaco im Juni 2014 war er unter anderem für den SC Braga, Olympiakos Piräus und Sporting Lissabon verantwortlich.

  • Dies ist seine vierte Saison bei den Monegassen, mit denen er seinen Vertrag kürzlich bis 2020 verlängert hat.

Anerkennung für gute Arbeit "Wir würden uns alle sehr freuen, wenn Jardim die Auszeichnung erhalten würde. Er konkurriert mit Trainern, die während der Saison wichtige Titel errungen haben und ebenfalls gute Arbeit geleistet haben. Aber unabhängig davon, ob er die Auszeichnung am Ende erhält oder nicht, ist die Nominierung bereits eine Anerkennung seiner Arbeit. Man muss das, was er getan hat, wirklich wertschätzen."

Neuanfang "Monaco hat viele junge Spieler, und viele von ihnen haben den Verein mittlerweile verlassen und wurden von großen Mannschaften verpflichtet. Das heißt, dass hier im Augenblick sehr gute Arbeit geleistet wird. Jardim macht mit derselben Einstellung weiter und vermittelt uns seine Ziele. Die Eingliederung neuer Spieler dauert immer eine gewisse Zeit, aber die meisten von ihnen haben bereits einen hervorragenden Beitrag geleistet, und die positiven Ergebnisse fördern diese Eingliederung und machen alles etwas einfacher. Wir hoffen, auch in der neuen Saison die Bestätigung dafür liefern zu können, dass er und sein Trainerstab gute Arbeit leisten."