Mittwoch 31 Mai 2017, 13:19

Bildungsarbeit in Iringa

  • Das Football-For-Hope-Zentrum in Iringa wurde im Oktober 2013 eröffnet

  • Es gehört zur Initiative "20 Zentren für 2010" und ist eines von 20 Zentren in ganz Afrika

  • HIV/AIDS und Malaria-Prävention gehören zu den wichtigsten Lektionen

Eine Schulbildung ist für viele Menschen rund um die Welt eine Selbstverständlichkeit. Manche beschweren sich sogar, dass sie in einem Klassenraum sitzen und Geografie, Geschichte oder Mathematik büffeln müssen. Aber für viele Millionen Kinder ist eine Schulbildung – obgleich sie zu den grundlegenden Menschenrechten gehört – entweder gar nicht verfügbar oder so gut wie unzugänglich.

Im Football-For-Hope-Zentrum in Iringa (Tansania) wird das Fussballfeld zum Klassenraum und im Unterricht werden nicht nur Multiplikation oder die Hauptstädte der Welt gelehrt, sondern potenziell lebensrettende Kenntnisse vermittelt.

Die Lehrer sind die Trainer, die den Kindern Kenntnisse über HIV/AIDS und die Prävention gegen Malaria und andere Krankheiten vermitteln. Auch die Gleichberechtigung ist ein wichtiges Thema; entsprechend spielen Jungen und Mädchen auch in gemischten Teams.

"Wir bringen den Kindern bei, wie sie sich gegen Malaria schützen können, beispielsweise durch Moskitonetze, und dass sie sich bei Verdacht untersuchen lassen", so Marcelino Mwaipwisi, einer der Trainer im Zentrum. "Die Botschaft kommt an, und das ist gut so, denn wenn diese Kinder nach Hause gehen, geben sie ihre Kenntnisse weiter."

Es geht also durchaus um sehr ernste Themen, doch wie die Kenntnisse vermittelt werden, lässt dies kaum erahnen.

"Das beste an diesem Zentrum ist, dass wir alle zusammenwirken", so Cleopatra, eine Schülerin aus der Umgebung. "Wir lernen von den anderen, wie sie bestimmte Sachen angehen und wie sie ihr Leben führen. Vor unseren Spielen wärmen wir uns erstmal auf, wir singen und tanzen und alle sind gut gelaunt. Wenn man hierher kommt, bekommt man gute Laune, auch wenn man vorher Stress hatte. Darum komme ich sehr gern hierher."

Das strahlende Lächeln auf Cleopatras Gesicht wirkt ansteckend und breitet sich auf alle aus, denen sie hier im Zentrum begegnet. Das Fussballfeld und die weiteren Anlagen wurden im Oktober 2013 offiziell eröffnet. Das Zentrum gehört zum Vermächtnis der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™, die auf diese Weise dem gesamten Kontinent zugute kommt.

"Die Initiative "20 Zentren für 2010" gehört zu den wichtigsten sozialen Errungenschaften im Vermächtnis der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™", so Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Soziale Verantwortung. "'Im Rahmen dieser Initiative wurden 20 Football-For-Hope-Zentren in benachteiligten Gemeinden in ganz Afrika errichtet."

Jhonnie Nkoma heißt der Mann, der mit der Leitung des Zentrums beauftragt ist und der in der Gemeinde auch über die Hilfsorganisation Iringa Development of Youth, Disabled and Children Care (IDYDC) eine wichtige Rolle spielt. Sein Lächeln ist ebenso strahlend wie Cleopatras.

"Die Unterstützung der FIFA ist für uns sehr wichtig, denn diese Einrichtung verändert das Leben der Menschen in Iringa", so Nkoma. "Die Bedeutung für die Kinder und unsere Gemeinde ist immens. Das war bei dem einfachen Platz, den wir früher hatten, nicht der Fall. Die Angebote sind viel umfassender und die Menschen sind noch viel dankbarer. Diese Einrichtung ermöglicht es uns, unsere Programme und Angebote immer weiter zu verbessern."

Neben den Kenntnissen, die potenziell Leben retten können, sind auch die Lektionen wichtig, die Licht am Ende des langen, dunklen Tunnels versprechen. Wenn man den Kindern vermittelt, dass es endlose Möglichkeiten gibt und dass sie große Träume haben können, wirkt sich dies auf eine ganze Generation aus. In Iringa wird der Fussball eingesetzt, um genau dies zu tun.

"Die Trainer vermitteln uns Stärke", so Cleopatra zum Abschluss. "Sie ermutigen uns zu vielen Dingen. Sie bringen uns bei, nie die Hoffnung aufzugeben. Football for Hope bedeutet ja, dass man die Hoffnung nicht aufgibt. Selbst wenn man etwas tun möchte, das niemand zuvor je getan hat, muss man es tun."

*Dieser Artikel gehört zu einer Reihe, in der FIFA.com fortlaufend über Nichtregierungsorganisationen berichtet, die im Rahmen von Football for Hope aktiv sind, der globalen FIFA-Initiative zur Verbesserung der Lebensumstände junger Menschen durch Fussball.*