Freitag 26 August 2016, 17:36

Arbeitsbedingungen: FIFA und Gewerkschaften unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

Die FIFA, das Lokale Organisationskomitee (LOK), die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) und die russische Bauarbeitergewerkschaft (RBWU) haben eine Absichtserklärung zur Sicherstellung ordentlicher und sicherer Arbeitsbedingungen bei Bau und Renovierung der Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ unterzeichnet. Das erste gemeinsame Treffen sämtlicher Parteien zur Ausarbeitung eines Plans zur Umsetzung der Absichtserklärung findet heute in Moskau statt.

Zu den konkreten Maßnahmen, die zur Unterstützung des von der FIFA und dem LOK implementierten Kontrollsystems vereinbart wurden, gehört unter anderem, dass BHI und RBWU bei den Begehungen der Baustellen für die Stadien der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ kooperieren. Die Unterzeichner der Vereinbarung fördern und vereinfachen auch Verhandlungen zur Aufarbeitung und Lösung von Arbeiterbeschwerden bei ernsthaften Verstößen gegen ordentliche Arbeitsbedingungen.

"Wir wollen Menschen- und Arbeitsrechte stärker schützen. Dabei ist die Zusammenarbeit mit unabhängigen Projektbeteiligten unabdingbar. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung stellt einen bedeutenden Schritt für die Einbindung wichtiger Partner wie Gewerkschaften und einen wichtigen Schritt bei der Zusammenarbeit zur Sicherstellung ordentlicher und sicherer Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Russland dar", so Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Nachhaltigkeitsabteilung.

"Im September 2015 haben das LOK und die FIFA Kontrollsysteme für die Arbeitsbedingungen an den Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ eingeführt. Ein Jahr darauf haben wir alle Stadien, die sich im Bau befinden, saniert oder renoviert werden, zwei Mal begangen. Wir freuen uns, heute diese Partnerschaft mit der BHI und der RBWU bekanntgeben zu können, durch die wir zusätzliche Möglichkeiten und bewährte Praktiken zur Kontrolle der Arbeitsbedingungen auf den Baustellen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ haben", erklärt Milana Verkhunova, die beim LOK für Nachhaltigkeit verantwortlich ist.

Erste Begehungen zur Kontrolle der Arbeitsbedingungen führten die FIFA und das LOK im Februar 2016 in Sankt Petersburg durch. Zwei Monate später wurde zusammen mit dem Klinsky-Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen ein System zur Kontrolle der Arbeitsbedingungen an den zehn in Bau oder Renovierung befindlichen WM-Stadien gestartet. Inzwischen ist die zweite Runde der Bewertungsbesuche abgeschlossen. Die Experten verwendeten über 500 Indikatoren, anhand derer sie die Arbeitsbedingungen für die rund 9.000 Beschäftigten auf den Baustellen der 100 Bauunternehmen auswerteten.

Die Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt hin zu ordentlichen und sicheren Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten auf den Baustellen der Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™. Wir hoffen auf einen Rückgang bei den Verstößen gegen Arbeitnehmerrechte, wie wir sie in den vergangenen Monaten verzeichnet haben. Die BHI wird bei der Umsetzung der Absichtserklärung eng mit RBWU, FIFA und LOK zusammenarbeiten, damit sich das Leben für die Arbeitenden vor Ort verbessert", kündigte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson an.

"Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig das heutige Ereignis ist. Für die RBWU ist ganz entscheidend, dass sämtliche Unterzeichner der Absichtserklärung Verantwortung für die Umsetzung übernehmen, damit es keine Todesfälle mehr gibt, damit ordnungsgemäße Gehälter rechtzeitig gezahlt werden, damit alle Beschäftigten Arbeitsverträge erhalten und alle Arbeiter, auch die Migranten, angemessene Lebens- und Arbeitsbedingungen vorfinden", so der RBWU-Vorsitzende Boris Sochenko.