Donnerstag 09 April 2020, 06:13

WM-Schwergewichte helfen im Kampf gegen COVID-19

  • Frankreich und Kroatien, die WM-Finalisten von Russland 2018, helfen nach Kräften

  • Deutsche Trainer nutzen die Zeit auf ganz neuartige Weise

  • Brasilien denkt auch an Frauenteams und unterklassige Klubs

"Gewöhnlich steht ihr hinter uns und motiviert uns" – Mit diesen Worten beginnt Didier Deschamps ein Video, das der französische Fussballverband FFF als Dank und Motivation für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen im ganzen Land produziert hat.

Der FFF hat zudem eine Spende an den größten europäischen Krankenhausverbund Assistance Publique - Hôpitaux de Paris (AP-HP-Stiftung) veranlasst, um das Gesundheitswesen und die Forschung im Kampf gegen COVID-19 zu stärken.

Kroatien, das im packenden Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ gegen Frankreich unterlegen war, kämpft nicht nur gegen die Pandemie, sondern muss zudem auch noch die Folgen eines Erdbebens der Stärke 5,5 verkraften, das Ende März beträchtliche Schäden in der Hauptstadt Zagreb anrichtete.

Spieler und Stab der kroatischen Nationalmannschaft einschließlich Verbandspräsident Davor Suker, Trainer Zlatko Dalic und Kapitän Luka Modric, brachten zusammen rund USD 600.000 zur Unterstützung zweier Kampagnen auf: 'Kroatien gegen das Coronavirus' und 'Gemeinsam für Zagreb'. Das Geld wird zur Beseitigung von Schäden an Krankenhäusern, zur Beschaffung medizinischer Ausrüstung und zur Deckung von Behandlungskosten eingesetzt.

In einer gemeinsamen Erklärung von Spielern und Stab heißt es: "Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, dass wir hinter unserem Volk und unserer Hauptstadt stehen und dass wir gemeinsam auch diese großen Herausforderungen überwinden werden."

"Wir stehen mit ganzem Herzen hinter den Menschen, die in dieser Krise großen Mut, Können und Stärke beweisen, von Ärzten und Krankenschwestern über Feuerwehrleute, Polizisten, Soldaten und Mitglieder des Zivilschutzes bis hin zu den Menschen, die täglich für uns arbeiten, damit wir relativ normal weiterleben können. Gemeinsam werden wir diesen Kampf gewinnen."

In Deutschland, Titelgewinner von Brasilien 2014, wären Stefan Kuntz, Manuel Baum und Guido Streichsbier eigentlich derzeit damit beschäftigt, die DFB-Nachwuchsteams auf das Jahr 2021 vorzubereiten, in dem die UEFA U-21-EURO, die FIFA U-20-Weltmeisterschaft™ und die FIFA U-17-Weltmeisterschaft™ auf dem Plan stehen. Doch COVID-19 hat die bisherige Planung weitgehend über den Haufen geworfen.

Das Trio nutzt nun die Zeit, um via Videokonferenz Amateurtrainer im ganzen Land zu schulen, wie sie in diesen schwierigen Zeiten den Kontakt zu den Spielern halten und sie motivieren können. Online-Trainingspläne wurden entwickelt und auch Trainingsmethoden werden vermittelt. Heute findet die zweite Folge der gemeinsamen Initiative von DFB, dem Sportmagazin kicker und der Website fussball.de statt.

"Die Trainer unserer Nationalteams teilen ihren Rat, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit vielen Trainern, beginnend an der Basis", so Meikel Schönweitz, der übergeordnete Cheftrainer der U-Nationalmannschaften des DFB. "Wir freuen uns, dass sich so viele Amateurtrainer mit Fragen an uns wenden und an unseren Videositzungen teilnehmen."

Der zweimalige WM-Ausrichter und fünfmalige Weltmeister Brasilien tut sein Möglichstes, um sicherzustellen, dass die beispiellose Anzahl von Profiklubs - nicht nur die Elite - und auch die aufstrebenden Frauenteams auf finanzielle Hilfsmittel zurückgreifen können. Rogerio Caboclo, der Präsident des brasilianischen Fussballverbands CBF, kündigte Investitionen von knapp USD 4 Mio. an, die unter anderem den 68 Klubs in der Serie D zugute kommen.

"Wir durchleben eine beispiellose Zeit, eine globale Krise, deren Ausmaß und Folgen noch gar nicht abschätzbar sind", so Caboclo. "Es ist daher notwendig, mit Prinzipien und Verantwortung zu handeln. Unser Ziel ist es, mit diesen neuen Maßnahmen wirksame Soforthilfe zu leisten."