Montag 19 Februar 2018, 18:59

WM-Check Deutschland: Werner, Gündogan und Reus glänzen

Timo Werner of Germany reacts

Die FIFA Fussball-WM 2018™ naht mit großen Schritten und Deutschland möchte als erste Mannschaft seit Brasilien 1962 den Titel verteidigen. Das ist Anlass genug für FIFA.com, nun wöchentlich auf die Form der deutschen Nationalspieler zu blicken. Wer kann sich in den Vordergrund spielen? Löw und Co haben bekanntlich ja die Qual der Wahl.

Weltmeisterlich Ilkay Gündogan präsentiert sich bei Manchester City immer stärker und krönte seine Leistung letzte Woche im Achtelfinale der UEFA Champions League beim 4:0 beim FC Basel mit einem Doppelpack. Nach 14 Minuten traf er per Kopf zum 1:0, ehe er mit einem feinem Schlenzer (53.) den Schlusspunkt setzte.

Italiens Spitzenreiter SSC Napoli als Gegner ist genau das richtige Niveau, um einen Spieler auf WM-Tauglichkeit zu überprüfen, auch wenn es "nur" die Europa League ist. Timo Werner bestand den Test einmal mehr mit Bravour: Erst glich er mit einem reaktionsschnellen Schuss per Pike zum 1:1 aus, dann verschaffte der Torschützenkönig des FIFA Konföderationen-Pokals 2017 seiner Elf in der Nachspielzeit mit dem 3:1, als er einen Konter abschloss, eine tolle Ausgangsbasis für das Rückspiel dieses Sechzehntelfinales.

In WM-Form Sandro Wagner hat am Wochenende genau das getan, was er sollte – er durfte gegen Wolfsburg von Anfang an ran und hat für die Bayern in einem schwierigen Spiel per Kopf einen Rückstand zum 1:1 egalisiert. Seine Ausbeute bisher kann sich sehen lassen: 148 Minuten, zwei Treffer.

Wird Löw zwei so ähnliche Stürmer wie Wagner und Mario Gomez mitnehmen? Gomez kommt durch Wagners Tore so ein bisschen in Zugzwang – da ist es gut für den 32-Jährigen, dass er mit dem Siegtreffer zum 1:0 für den VfB Stuttgart in Augsburg ebenfalls Argumente für seine Person liefern konnte. In typischer Manier traf er nach einem abgefälschten Freistoß, als er im Strafraum geistesgegenwärtig einschoss.

Antonio Rüdiger hat ebenfalls Punkte gutgemacht: in der Vorwoche ließ ihn Coach Antonio Conte auf der Bank und es setzte für Chelsea ein 1:4 bei Watford. Nun durfte er – wie meistens – wieder von Anfang an ran und hielt beim 3:0 gegen West Bromwich mit seinen Kollegen souverän die Abwehr zusammen.

Last-Minute-Kandidat Sven Ulreich wird nun immer öfter als ein Torwart genannt, der noch auf den WM-Zug aufspringen könnte. Seit Manuel Neuers Verletzung zeigt er sich als Ruhepol in der Bayern-Defensive und bringt eine wichtige Eigenschaft mit: Wer sich im Verein bereitwillig hinter Neuer setzt, würde das auch bei einem Turnier über mehrere Wochen tun.

Rückkehrer Da ist Marco Reus wieder – schon in der Vorwoche beim 2:0 beim HSV beflügelte er nach seiner langen Zwangspause (Kreuzbandriss) den BVB, diese Woche bewies er, dass er auf dem besten Wege ist, wieder ganz der Alte zu werden: Am Sonntag in einem Spiel gegen eine lebhafte Gladbacher Mannschaft erhielt er rechts im Strafraum den Ball und hob ihn aus gut 16 Metern maßgenau über Yann Sommer in den Kasten der Fohlen. Es sollte das einzige Tor der Partie bleiben. Übrigens: Neun Spiele bestritt Reus gegen Ex-Klub Gladbach und erzielte dabei sechs Treffer.

Im Lazarett Manuel Neuer (Mittelfußbruch seit September 2017) Toni Kroos (Außenbanddehnung im Knie seit Mitte Februar 2018) Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss seit Januar 2018)