Dienstag 22 Dezember 2020, 17:00

Die besten FIFA-Interviews 2020

  • Die FIFA interviewte Pele zu seinem 80. Geburtstag

  • Wir sprachen ebenfalls mit Cafu, Calvert-Lewin, Matthaus, Neymar, Rakitic und Xavi

  • Andrea Bocelli, Jimmy Butler und Gary Player diskutierten ebenfalls über den Fussball

"Pelé hat den Fussball revolutioniert. Pelé hat Kriege beendet. Pelé einte Länder und Familien. Es gab kein Problem mit der Hautfarbe, keine Sprachbarriere. Ich bin Jahrgang 1970. 2002 wurde ich Weltmeister. Ich war Kapitän. Und aus wessen Händen hatte ich die Ehre, die WM-Trophäe zu bekommen? Pelé! Oh, Mann! Wenn ich noch mehr sage, fange ich an zu weinen. Da werde ich ganz emotional!" Cafu

"Das Einzige, was Pelé in 80 Jahren nicht gemacht hat, ist auf dem Mond zu spielen", sagte Pelé mit Tränen in den Augen an seinem runden Geburtstag gegenüber FIFA. "Wenn auf dem Mond Fussball gespielt wird, werde ich auch dort ein bisschen kicken."

"100 Prozent Fussball. Ganz egal, wer du auch bist – ihm muss man einfach zuschauen und es genießen. Er ist einfach auf einem anderen Level. Mit allem Respekt für die anderen Größen: Es gibt nur einen Allerbesten, und das ist Lionel. Es war ein einziger Traum, 311 Spiele an seiner Seite zu spielen. Ich habe es sehr, sehr genossen. Ich will einfach nur sagen: "Danke für alles, Leo, denn du wirst wohl nie wissen, wie viel es mir bedeutet hat, an deiner Seite zu spielen." Ivan Rakitic über Lionel Messi

"Er ist ein Phänomen. Er bringt alles mit und das in einem jungen Alter. Er ist schon jetzt ein Führungsspieler. Er ist schnell, robust und hat die richtigen Laufwege. Er hat die Leidenschaft. Er hat alles, was ein Topstürmer braucht. Wenn er so weiter macht und von Verletzungen verschon bleibt, dann wird er irgendwann zu den Top-Spielern Europas gehören, wenn er nicht schon längst dazu gehört. Er wird irgendwann in die Fußstapfen von Ronaldo oder Lewandowski treten. Er bringt vieles mit, was andere mit 20 Jahren noch nicht hatten." Lothar Matthäus über Erling Haaland

"Maradona. Ich bin ein Riesenfan von Maradona. Es war einfach ein reines Vergnügen, ihm zuzusehen – wie er für sein Team gekämpft hat, welch großartige Technik er hatte. Seine Teamkameraden liebten es, an seiner Seite zu spielen. Ich erinnere mich noch gut an die Lobeshymnen von Careca." Taffarel im August über den besten Spieler, den er jemals gesehen hat

"Kylian ist ein Phänomen. Er kann einer der besten Spieler aller Zeiten werden. Ihn als Mitspieler zu haben, ist eine große Ehre. Wir verstehen uns auf dem Platz und außerhalb sehr gut. Ich mag ihn sehr!" Neymar über Kylian Mbappe

"Es war ein fantastisches Gefühl, in der Kabine meinen Namen neben dem Trikot mit der Nummer 9 zu sehen und es dann überzustreifen. Und dann ging's raus auf den Platz und ich habe sogar ein Tor geschossen! Das war ein sehr emotionaler Moment. Ich habe mir vorgestellt, wie stolz meine Familie sein würde. Es war alles genau so, wie ich es mir erträumt hatte. Aber natürlich läuft es nicht immer so. Fussball ist schnelllebig. Du spielst gut, du triffst, du gewinnst. Natürlich freut man sich darüber, doch dann geht es schon um das nächste Spiel. Ich versuche jedenfalls, die Erfolgsmomente zu genießen. Und ich will mehr davon. Ich bin regelrecht süchtig danach. Ich will weiter für England spielen und meine Sache gut machen und Tore erzielen." Dominic Calvert-Lewin

"Also, ich bewundere ihn, aber wenn du Dinge mit ihm gemeinsam machst, ist er so offen, dass du ihn lieber nach den Kindern fragst als ihm zu erzählen, was dich inspiriert oder ihn daran zu erinnern, wie er dich im Spiel Valencia gegen Barcelona blamiert hat [lacht]. Und dann ist er unser Kapitän und sorgt dafür, dass du sogar mit ihm in den Krieg ziehen würdest, wenn er dich darum bittet." Rodrigo de Paul über Lionel Messi

"Ronaldinho Gaucho. Er war unglaublich schwer ausrechenbar und konnte unvorstellbare Dinge tun. Er war fast nicht zu decken."

Cafu über den am schwierigsten zu verteidigen Gegenspieler seiner Karriere

"Abgesehen davon kann der Fussball in gewisser Weise durchaus ähnliche Gefühle erzeugen wie diejenigen in einem Opernhaus. Mit seinem Sinn für Rituale, und seiner Fähigkeit, gesunden Fanatismus und überdrehtes Stammesdenken zu fördern, projiziert der Fussball auch Leben in die Erfahrung des Spiels. Er beschwört Herausforderungen auf Leben und Tod herauf, Impulse von Großzügigkeit und Heldentum, fatale Missgeschicke und großartige Siege. In beiden Fällen handelt es sich "nur" um ein Spiel, jedoch eines, das sehr ernst genommen wird. Ein Spiel, das begeistert und bewegt, das eint und entzweit." Andrea Bocelli

"Ich mag das nicht besonders", meint sie mit einem Lächeln, "aber nur, weil Magda eine so starke und kompromisslose Verteidigerin ist! Wenn wir auf dem Platz stehen, ist unsere Beziehung kein Thema. Ich vergesse dann, dass sie meine Partnerin ist – und bei ihr ist es genau so. Sie hält sich jedenfalls ganz sicher nicht zurück!" Pernille Harder darüber, wie es ist gegen Magda Eriksson zu spielen

"Er ist einfach phänomenal. Man muss ihn einfach als magisch bezeichnen. Er scheint wirklich magische Kräfte zu haben. Er macht Dinge, die man eigentlich nicht machen kann, die man sich kaum ausdenken kann. Man muss sich nicht selten seine Tricks in Zeitlupe ansehen um zu begreifen, was er gerade gemacht hat. Er ist ein unglaublicher Spieler. Es hat riesigen Spaß gemacht, in Liverpool mit ihm zu spielen und in der Seleção ist das noch heute so. Ich bin ein Riesenfan von Philippe Coutinho. Er ist für mich einer der allerbesten Spieler der Welt." Firmino über Philippe Coutinho

Es war unbeschreiblich, ein Gefühl unbändiger Freude. Wir waren sehr glücklich. Dieser Erfolg gab uns enormes Selbstvertrauen. Wir wären gern über das Viertelfinale hinaus im Turnier geblieben, denn das Potenzial dazu hatten wir. Ich möchte gar nicht groß über das Spiel gegen England sinnieren, doch aus heutiger Sicht, mit etwas Abstand, bedauere ich den Ausgang ein wenig. Ich bin überzeugt, dass wir noch mehr hätten erreichen können. Bei unserer Rückkehr nach Kamerun wurden wir wie Helden empfangen. Da wird einem erst bewusst, dass man wirklich Großartiges geleistet haben muss. Roger Milla über Italien 1990

"Es war absolut unglaublich. Was für eine fantastische Erfahrung! Ich habe mit meiner Familie einige Spiele gesehen, auch das Finale. Nie zuvor waren die Menschen in Südafrika derart vereint, und leider auch seitdem nie wieder. Die Stimmung war einfach unglaublich. Ich finde, wir haben unsere Sache als Gastgeber fantastisch gemacht." Gary Player über Südafrika 2010

"Das Gefühl, Geschichte geschrieben zu haben, ist einfach unglaublich. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Jubelfeiern. Wir fuhren in einem Cabrio-Bus durch Madrid und hatten den begehrtesten Pokal des Weltfussballs bei uns. Dieser Triumph hat den Menschen in Spanien unendlich viel Freude beschert. Daran werde ich mich den Rest meines Lebens erinnern. Wenn du die Weltmeisterschaft gewinnst, bist du für immer ein Champion." Xavi über Spaniens WM-Triumph 2010

"Und ich hoffe, mich überholt niemand! [Robert] Lewandowski hat mir zwar den Rekord des erfolgreichsten ausländischen Torschützen der Bundesliga abgenommen, aber es wird schwer werden, mich als ältesten Dreifachtorschützen abzulösen!" Claudio Pizarro über seine Rekorde

"Das ist mein Markenzeichen! Natürlich habe ich mir schon vorgestellt, den "Pigeon Dance" bei der Weltmeisterschaft zu machen. Die Fans mögen ihn sehr und insbesondere die Kids sind ganz aus dem Häuschen. Ich habe ihn in der Seleção zusammen mit Neymar gemacht, ich mache ihn in meinem Klub und natürlich möchte ich zur WM 2022 fahren, dort viele Tore schießen und ihn immer wieder zeigen." Richarlison

"Wenn wir bei Arsenal am Samstag ein Spiel hatten, war Patrick Vieira ab Montag im Training kaum noch zu halten. Als junger Spieler dachte ich damals: 'Ok, mal abgesehen von seiner Klasse, denn so wie er wirst du nie sein, aber was das Engagement und die Leistungsbereitschaft angeht, kann es einfach nicht sein, dass dieser Typ das hinkriegt und ich nicht mindestens ebenso engagiert dabei bin.' Ich wusste, wenn ich das tun würde, hätte ich gute Chancen, viele Jahre im Geschäft zu bleiben. Das habe ich versucht, auch den Jungs hier zu vermitteln." Gael Clichy

"Cristiano ist unbestreitbar ein ganz Großer. Was er in den Spielen leistet und seine Zahlen sagen ja alles. Er ist auch im Training immer mit vollem Einsatz dabei und das überträgt sich auch auf die Spiele. Er hat überaus viele Stärken. Was ihn auszeichnet, ist dass er wirklich in jedem Aspekt stark ist. Und er ist ein wirklich cooler Typ. Ich habe ein wirklich gutes Verhältnis zu ihm." Danilo über Ronaldo

"Ich habe schon als Kind viele unterschiedliche Sportarten ausgeübt, aber der Fussball stand für mich immer an erster Stelle. Mein Vater hat Fussball gespielt, wenn er auch kein Profi war. Er war Torwart, und ich habe ihm nachgeeifert. Ich wollte sein wie er. Deshalb wollte ich auch schon von klein auf Torhüter werden. Am Anfang wurde ich auch mal als Stürmer eingesetzt, aber ich wollte immer im Tor bleiben." Jan Oblak

"Ähnlich war es auch, als das Eröffnungsspiel näher rückte. Ich sah förmlich vor mir, dass ich ein gutes Spiel machen und ein Tor schießen würde. Das zeigte auch der Jubeltanz, denn er war natürlich einstudiert. Wir wussten einfach, dass wir ein Tor machen würden!"

Siphiwe Tshabalala

"Viele meiner Freunde haben Fussball gespielt, als wir aufwuchsen. Ich selbst nicht allzu versessen darauf. Richtig fussballverrückt bin ich eigentlich erst, seit ich zu den Olympischen Spielen 2016 reiste. Wir konnten schauen gehen, was immer wir wollten. Ich hatte noch nie ein Fussballspiel gesehen. Ein paar Spiele in unbedeutenden Kleinligen, aber noch nie ein Profi-Spiel. Wo hätte man dies besser tun können als bei den Olympischen Spielen? Also gingen wir zu einem Spiel und sahen Brasilien und Neymar siegen. Brasilien spielte in Brasilien das Finale. Mir war klar, dass das eine ganz andere Sache sein würde als ein Spiel beim American Football oder im Basketball. Es war ein echtes Spitzenspiel und das Publikum war einfach voll und ganz dabei. Die Zuschauer sprangen ständig auf und es gab keinen einzigen ruhigen Moment. Das hat meine Liebe zum Fussball geweckt und dafür gesorgt, dass ich mich viel intensiver mit dem Fussball beschäftigte. Seitdem liebe ich brasilianischen Fussball. Und Neymar gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielern." Jimmy Butler erklärt, seit wann er seine Liebe für den Fussball entdeckt hat

"Nach dem dritten Tor, mit dem die Entscheidung fiel, war ich von meinen Emotionen überwältigt. Mir liefen die Tränen herunter, ich konnte es nicht verhindern. Ich dachte an alles, was ich durchmachen musste, um zu dieser WM zu kommen und wie nah ich daran gewesen war, sie zu verpassen. Ich bin für diese Augenoperation um die halbe Welt gereist. Um ein Haar hätte man mir nicht zu spielen erlaubt, und um ein Haar wäre ich nicht nominiert worden. Es war ziemlich schwierig, nach der Zwangspause wieder ins Spiel zu finden. Und daher musste ich weinen, als klar wurde, dass wir Weltmeister sein würden." Tostao über das WM-Finale 1970