Mittwoch 13 Februar 2019, 08:12

Was Englisch-Deutsche Duelle so besonders macht

Die UEFA Champions League kehrt in dieser Woche mit der ersten K.-o.-Runde zurück und ein Blick auf die Paarungen offenbart, dass es alleine drei Mal das Duell Premier League gegen Bundesliga geben wird. Die lange und traditionsreiche Fussball-Geschichte sorgt dafür, dass Aufeinandertreffen dieser zwei Nationen immer etwas Besonderes sind.

Eine alte Rivalität

Zwischen den beiden Nationalmannschaften gibt es eine ganze Reihe legendärer Spiele, beginnend natürlich mit dem Endspiel der FIFA Fussball-WM 1966 und der Frage aller Fragen: Drin oder nicht?

Vier Jahre später revanchierte sich Deutschland in Mexiko in einem denkwürdigen WM-Viertelfinale und hatte jeweils im Halbfinale der WM 1990 als auch der EM 1996 dafür gesorgt, dass die Engländer das Elfmeterschießen lange Zeit für die schlimmste Erfindung seit dem Rechtsverkehr hielten. Ein WM-Qualifikationsspiel 2001 verschafften England Genugtuung (5:1!), doch beim nächsten Aufeinandertreffen bei einer WM-Endrunde 2010 in Südafrika hatten wieder die Deutschen die Nase vorne.

Vorteil England

Im Klubfussball dagegen sind es eindeutig die Engländer, die die Nase vorne haben: Zwar konnte die Bundesliga 1975 (Bayern München – Leeds United 2:0) das erste Endspiel im Europapokal der Landesmeister für sich entscheiden, doch alle fünf Englisch-Deutschen Finalpaarungen danach gingen an die Mannschaften von der Insel: Liverpool erwies sich 1977 als zu stark für Borussia Mönchengladbach (3:1), ehe Nottingham Forest 1980 (1:0 gegen den Hamburger SV) und Aston Villa 1982 (1:0 gegen die Bayern) denkbar knapp triumphierten.

Die letzten zwei Niederlagen waren für die Bundesligisten besonders bitter: 1999 triumphierte Manchester United mit zwei Treffern in der Nachspielzeit gegen den FC Bayern, und der deutsche Rekordmeister zog 2012 trotz eines überlegen geführten Finales im eigenen Stadion nach Elfmeterschießen den Kürzeren gegen Chelsea.

Spieler nach Deutschland

Ein relativ neuer Trend ist es, dass junge, vielversprechende englische Spieler in der Bundesliga ihr Glück suchen, da die Chancen auf einen Durchbruch dort größer erscheinen als in der mit Superstars aus aller Welt gespickten Premier League.

Da denkt man natürlich zuerst an Dortmunds 18-jährigen Jadon Sancho, der noch nie ein Premier-League-Spiel bestritten hat, aber sich über den BVB bis in die Nationalmannschaft spielen konnte. In seinem Windschatten fanden Reiss Nelson (19, Hoffenheim) und Reece Oxford (20, Augsburg) den Weg in die Bundesliga. "Es fühlt sich ein bisschen so an, dass junge Spieler weggehen, weil sie meinen Erfolg sehen. Aber das ist nicht so einfach. Jede Laufbahn ist unterschiedlich", sagte Sancho unlängst.

Trainer nach England

Zwar spielen auch einige Deutsche in der Premier League (allen voran Leroy Sané), aber es sind derzeit eher deutsche Trainer, die als Export-Gut nach England gehen. Natürlich fällt einem da sofort Jürgen Klopp ein, der es mit seiner unnachahmlichen Art geschafft hat, in Deutschland wie in England selbst Fans aus gegnerischen Vereinen für sich zu begeistern. Das wird dazu führen, dass beim Duell Liverpool gegen die Bayern in Klopps Heimatland ein großer Teil der Fussball-Anhänger zu den englischen Roten anstatt zu denen aus Süddeutschland halten wird.

Der selbst in Deutschland nur Insidern bekannte Jan Siewert hat vor kurzem Huddersfield Town übernommen (und folgt auf den Deutschen David Wagner), während der Österreicher Ralph Hasenhüttl aktuell für den Aufschwung in Southampton sorgt und zuletzt in der Bundesliga die Leipziger trainierte.

PaarungHinspielRückspiel
Tottenham - Dortmund13. Februar5. März
Liverpool - Bayern19. Februar13. März
Schalke - Manchester City20. Februar12. März