Donnerstag 15 September 2016, 18:47

Volunteer-Kandidaten aus aller Welt freuen sich auf Russland

Die meisten Fussballfans träumen davon, einmal zu einem großen internationalen Turnier zu reisen, an dem das eigene Land beteiligt ist. Sofia Sada aus Monterrey bewarb sich aus genau diesem Grund als Volunteer für den FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017, nämlich weil Mexiko beim Turnier der Champions dabei ist.

"Ich habe den Fussball schon mein ganzes Leben lang im Blut", so die 26-Jährige. "Schon vor meiner Geburt hat mein Vater für mich ein Autogramm von Pelé ergattert. Und in meiner Kindheit habe ich sehr viel Fussball gespielt."

Natürlich hat Sofia nicht nur den FIFA Konföderationen-Pokal 2017 im Blick, sondern auch die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ im Jahr darauf. "Ich war noch nie bei einer Weltmeisterschaft. Das allein wäre ja schon aufregend genug", sagt sie voller Vorfreude. "Aber selbst ein Teil der Veranstaltung zu sein und als Volunteer zu helfen, wäre natürlich noch viel unvergesslicher."

Sofia ist nur eine von mehr als 110.000 Kandidatinnen und Kandidaten, die sich als Volunteer für die beiden bevorstehenden Großveranstaltungen in Russland beworben haben. Viele Tausend Volunteers aus dem Gastgeberland und aus zahlreichen Ländern rund um die Welt werden den Organisatoren und den Teilnehmern beim FIFA Konföderationen-Pokal 2017 und der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ zur Seite stehen. Bislang machen die ausländischen Kandidaten rund 30 Prozent der Bewerbungen aus.

Sofia hat bereits Erfahrung als Volunteer bei Formel-1-Rennen gesammelt und sieht ihre Bewerbung für Russland als große Chance, sich mit einem faszinierenden, weit entfernten Land vertraut zu machen. "Russland ist eines der Länder, die mich ganz besonders interessieren. Ich kann gar nicht genug über russische Städte und über die Geschichte des Landes erfahren. Für mich ist das eine Gelegenheit, viel über die russische Kultur zu erfahren und sogar ein wenig die Sprache zu erlernen. Ich freue mich sehr darauf, mit Menschen aus aller Welt zusammenzutreffen und viele Eindrücke und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln."

Seit 1. Juni nehmen das Lokale Organisationskomitee für Russland 2018 und die FIFA Bewerbungen für die beiden Turniere entgegen. In den dreieinhalb Monaten gingen Bewerbungen aus 186 Ländern ein.

Für einige der 15.000 Volunteers bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ wird dies die erste derartige Erfahrung sein. Rob Asperheim aus den USA ist im Gegensatz dazu bereits ein erfahrener Hase im Volunteer-Bereich.

"Wenn ich für den FIFA Konföderationen-Pokal oder die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ausgewählt werde, dann wäre das schon mein fünfter Einsatz als Volunteer bei einer Sportveranstaltung in Russland", berichtet der 38-Jährige aus Virginia. Erstmals war er im August 2013 in Russland, als Volunteer bei einem Sledge-Eishockeyturnier im Vorfeld der Paralympics von Sotschi. Dann war er auch als Volunteer bei den Olympischen Winterspielen selbst, der Vorrundenauslosung für Russland 2018 in Sankt Petersburg sowie bei der Eishockey-Weltmeisterschaft ebenfalls in Sankt Petersburg wieder in Russland.

"Ich werde oft gefragt, warum ich auf eigene Kosten 6.000 Kilometer in ein anderes Land reise, bloß um dort als Volunteer zu arbeiten", so Rob weiter. "Ich antworte dann, dass ich als Volunteer arbeite, weil ich dabei ständig Neues über andere Menschen, über Zusammenarbeit, über Gemeinsamkeiten und auch über mich selbst lerne. Indem ich anderen helfe, mache ich mir bewusst, dass wir alle zusammen gehören und wir uns gegenseitig unterstützen müssen. Das Leben hat sehr viel mehr zu bieten, wenn wir darauf achten, nicht nur an uns selbst zu denken. Außerdem arbeite ich gern als Volunteer, weil ich mich so auf eine Weise mit einer neuen Stadt oder einem neuen Land engagieren kann, wie es niemals möglich wäre, wenn ich als ganz normaler Tourist nur für ein paar Tage auf der Durchreise wäre."

Besonders viele Bewerbungen kamen aus Mexiko und den USA, doch auch in China ist das Interesse groß. Chong Zhang hat erst kürzlich beim G-20-Gipfel in Hangzhou als Volunteer geholfen. "China war 2002 in Korea und Japan erstmals bei einer Weltmeisterschaft dabei. Damals hörte ich zum ersten Mal von der WM", so der heute 26-Jährige. "Nach der WM 2006 in Deutschland wurde ich dann ein echter Fussballfan."

Seitdem hat der Fussball sein Leben fest im Griff: er sieht sich viele Spiele an, liest Fussballmagazine, spielt Videospiele und ist natürlich auch selbst mit vielen Freunden von der Universität auf dem grünen Rasen aktiv. Chong freut sich schon sehr auf die WM in Russland und hofft, dass er zum Gelingen beitragen kann.

"Ich kann es kaum erwarten, zum Erfolg der WM in Russland beizutragen", sagt er. "Ich möchte das schönste aller Spiele gemeinsam mit Besuchern aus aller Welt genießen, die Leidenschaft für den Fussball spüren und dabei an das Gefühl erinnert werden, wie es ist, an der Universität selbst zu spielen."

Seit September werden bereits Bewerbungsgespräche mit den Kandidaten geführt. Interessenten können sich noch bis Ende des Jahres unter FIFA.com/volunteers bewerben.