Mittwoch 11 Oktober 2017, 08:31

Magischer Fussballabend für Uruguay, Argentinien und Kolumbien

  • Uruguay, Argentinien und Kolumbien feiern WM-Qualifikation

  • Peru bestreitet die interkontinentale Playoff-Runde gegen Neuseeland

  • Lionel Messi mit drei Treffern Star des Abends

TAGESRÜCKBLICK. Nach einem emotionsgeladenen Fussballabend, an dem die Augen der Welt auf fünf Plätze gleichzeitig gerichtet waren und jedes Tor eine Änderung der Tabellensituation bringen konnte, sicherten sich Uruguay, Argentinien und Kolumbien die Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™.

Die Peruaner, die nach 36-jähriger Abwesenheit wieder auf die Weltbühne zurück wollen, landeten auf dem Playoff-Platz. Die interkontinentalen Playoff-Spiele gegen Neuseeland finden am 6. und 14. November statt.

Für Chile und Paraguay nahm der Abend hingegen einen bitteren Ausgang. Sie werden beim weltgrößten Turnier für Nationalmannschaften nicht dabei sein.

FIFA.com fasst die Ereignisse des 18. und letzten Spieltages der Südamerika-Qualifikation für Sie zusammen. Wie immer im Fussball blieben am Ende lachende und weinende Gesichter zurück.

Die Ergebnisse des 18. Spieltages *10. Oktober *Paraguay – Venezuela 0:1 Uruguay – Bolivien 4:2 Peru – Kolumbien 1:1 Brasilien – Chile 3:0 Ecuador – Argentinien 1:3

Das Topspiel *Ecuador – Argentinien 1:3** ECU: Romario Ibarra (1.); ARG: Lionel Messi (11., 18. und 62.)*

Die Tage vor dem Spiel waren nicht leicht für die argentinische Auswahl, die in der Höhenlage von Quito antreten musste und vor der Partie nicht auf einem Qualifikationsplatz stand. Bisher war Argentinien nur einmal, nämlich 1970, aufgrund einer verpatzten Qualifikation nicht auf der Weltbühne vertreten. Daher stand das Team nun vor einer Feuerprobe. Nach 40 Sekunden ging Ecuador in Führung. Doch dann kam Messi und nach ihm auch der Rest der argentinischen Auswahl.

Der amtierende Vizeweltmeister hat es vor allem dem Mann mit der Rückennummer zehn zu verdanken, dass er zum 17. Mal bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft dabei sein wird. Die Argentinier schlossen die Qualifikation mit der niedrigsten Trefferzahl seit der Vorrunde von Frankreich 1998 ab, als der Modus in ein Meisterschaftssystem geändert wurde. Nur 19 Tore stehen für Argentinien zu Buche.

Die anderen Spiele Kolumbien und Peru lieferten sich einen hochspannenden Schlagabtausch, und das 1:1 kam letztendlich beiden Teams zugute. James Rodríguez brachte Kolumbien zunächst in Führung, Paolo Guerrero besorgte den Ausgleichstreffer für Peru. Damit sicherte sich Kolumbien den vierten Platz und wird zum sechsten Mal bei einer WM dabei sein – zum zweiten Mal in Folge. Die Bicolor wird zum ersten Mal an der interkontinentalen Playoff-Runde teilnehmen. 1985, im Vorfeld der WM 1986 in Mexiko, unterlag das Team in einem kontinentalen Playoff.

Uruguay hatte die Qualifikation vor diesem Spieltag fast schon in der Tasche und hätte sogar im Falle einer Niederlage noch das Ticket für Russland lösen können. Doch die Uruguayer veranstalteten ein wahres Fussballfest im Estadio Centenario und feierten am Ende Qualifikation Nummer 13, die erste seit der WM 2002 in Korea/Japan, bei der sie nicht in die Playoff-Runde mussten. Edinson Cavani, Schütze des ersten Tores, sicherte sich darüber hinaus eine persönliche Auszeichnung. Mit zehn Treffern wurde er bester Torschütze der Südamerika-Qualifikation.

Die Brasilianer kannten gegen Chile keine Gnade und untermauerten ihren Status als großer Angstgegner der letzten Jahre. Sie hatten die Chilenen bereits im Achtelfinale der WM 2010 in Südafrika und der WM 2014 in Brasilien aus dem Rennen geworfen und verhinderten nun die dritte chilenische WM-Teilnahme in Folge. Nationaltrainer Juan Antonio Pizzi trat von seinem Posten zurück.

An diesem Abend gab es einen Moment, in dem Paraguay nur ein Tor von der direkten Qualifikation entfernt war, doch dann endete alles mit einer Riesenenttäuschung. Das Tor von Yangel Herrera, Kapitän der venezolanischen U-20-Auswahl, die bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Republik Korea 2017 den zweiten Platz belegte, steht sinnbildlich für den Durchbruch einer neuen Generation bei der Vinotinto. Die Guaraníes sind damit zum zweiten Mal in Folge nicht bei der WM dabei.

Der Spieler des Tages *Lionel Messi (Argentinien) *Die argentinische Nummer zehn präsentierte sich in absoluter Hochform, als sich sein Nationalteam in einer enorm schwierigen Lage befand. Mit drei Treffern war er der Star des Abends und landete in der Torjägerliste mit sieben Treffern hinter Cavani auf dem zweiten Platz, obwohl er nur bei zehn von 18 Partien dabei war. Außerdem beendete er die Negativserie von 446 Minuten, in denen kein argentinischer Spieler einen Torerfolg verbuchen konnte. "Wir hätten es verdient gehabt, die Qualifikation schon früher perfekt zu machen, und hier war es sehr schwer. Da war die Angst, nicht dabei zu sein, und ich weiß nicht, wie ich in diesem Fall reagiert hätte. Das wäre für Argentinien ein Wahnsinn gewesen, aber wir sind die Partie richtig angegangen", erklärte er nach dem Spiel.

Hätten Sie's gewusst? Brasilien kann mit 41 Punkten die zweithöchste Punktzahl verbuchen, die je ein Team in der Südamerika-Qualifikation erreicht hat. Noch besser war nur Argentinien, das sich mit 43 Zählern für die WM 2002 in Korea/Japan qualifizierte.

Die Statistik 21 So viele Tore erzielten Luis Suárez (nach seinen beiden Treffern gegen Bolivien) und Lionel Messi insgesamt bei WM-Qualifikationswettbewerben. Damit führen sie die ewige Torjägerliste der Südamerika-Qualifikation nun vor Hernán Crespo an, der in den Vorrunden der Weltmeisterschaften 1998, 2002 und 2006 insgesamt 18 Tore für sich verbuchen konnte.

Das Zitat "Ich habe die WM in Brasilien verpasst. Danach folgten zwei schreckliche Jahre, aber jetzt habe ich die Chance, in Russland dabei zu sein. Gott hat mir Zuversicht gegeben, und ich weiß, dass ich weiterhin Erfolg haben kann." Radamel Falcao García (Stürmer, Kolumbien)