Donnerstag 01 Dezember 2016, 22:29

Siniu stolz auf Leistung ihres Landes

Deslyn Siniu ist in Papua-Neuguinea ein Star des Frauenfussballs. Die langjährige Nationalspielerin und Kapitänin der A-Nationalelf kann auf eine Karriere zurückblicken, die bis 2003 zurückreicht. In dieser Zeit holte sie bei den Pazifikspielen vier Mal die Goldmedaille für ihr Land und erlebte drei Qualifikationsphasen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ mit. Papua-Neuguinea ist seit Jahren eine Großmacht unter den pazifischen Inselnationen. Der Einfluss von Siniu geht so weit, dass sogar die Kapitänin der U-20-Auswahl, Yvonne Gabong, sie als ihr wichtigstes Vorbild nennt.

So verwundert es nicht, dass Siniu die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft, die in Papua-Neuguinea ausgetragen wird, in vollen Zügen genossen hat. Kurz vor dem Finale des Wettbewerbs sprach Siniu mit FIFA.com über ihre Sicht auf das Turnier und seine Bedeutung für die melanesische Nation.

FIFA.com: Haben Sie das Erlebnis genossen, dass dieses Turnier in Papua-Neuguinea ausgetragen wird? Deslyn Siniu: Es ist einfach toll, ein solches Niveau hautnah mitzuerleben. An der Reaktion der Zuschauer erkennt man, dass es neu für sie ist. Es war eine tolle Erfahrung. Die vergangenen paar Wochen waren sehr erfreulich.

In welchem Maße kann sich der Frauenfussball in Papua-Neuguinea noch verbessern? Mit der richtigen Vorbereitung kann Papua-Neuguinea mit den fortgeschrittenen Nationen mithalten. Das Team hat sich in den drei Spielen verbessert. Wenn es öfter die Gelegenheit hätte, gegen hochklassige Teams zu spielen, würde es sich noch mehr weiterentwickeln. Für den Frauenfussball ist hier ein großes Potenzial vorhanden. Es ist der Traum jedes Mädchens, solche Spielerinnen in Aktion zu sehen. Das bedeutet, dass sie davon träumen können, auch einmal so zu spielen.

War es ein besonderes Erlebnis für Sie, Papua-Neuguinea auf einer solchen Bühne zu sehen? Es war eine wunderbare Gelegenheit. Die Mädchen gegen diese großen Fussballnationen spielen zu sehen, war wunderbar, auch wenn wir in einigen Bereichen unterlegen waren. Sie waren mutig genug, den Kopf hoch zu halten, und ich bin sehr stolz auf sie.

Das Tor (gegen Korea DVR) war eine fantastische Erfahrung und wird den aufstrebenden Spielerinnen, die in der Zukunft Geschichte schreiben wollen, gut tun. Es war einer dieser Momente, in denen du denkst: 'Ich wünschte, ich wäre das gewesen.' Aber ich war sehr stolz auf Nicole (Nicollete Ageva), die das Tor erzielt hat. Und darauf, wie das Team dem ganzen Land gezeigt hat, dass wir Fussball spielen können.

Die Unterstützung durch das Publikum war sowohl zahlenmäßig als auch bezüglich der Atmosphäre fantastisch. Hat Sie das überrascht? Normalerweise würden nur die Männerspiele ein so großes Publikum anziehen. Doch für dieses Turnier waren die Zuschauerzahlen wirklich gut. Sie standen von Beginn an hinter dem Frauenfussball. Ich glaube, dass man das in anderen Ländern normalerweise nicht sehen kann. Die Zuschauer haben wirklich jeden Moment genossen. Sport ist beliebt in Papua-Neuguinea, aber ich glaube, dass neben der Werbung für das Turnier vor allem das hohe Niveau und die Tatsache, dass es eine WM ist, dafür gesorgt haben ein großes Publikum anzuziehen.

Hätten Sie sich je träumen lassen, dass ein solches Ereignis in Papua-Neuguinea stattfindet? Nein, nur im Fernsehen! Ich hätte mir nie träumen lassen, ein solches Ereignis live in Papua-Neuguinea zu erleben. Es hat dem einheimischen Frauenfussball und dem Frauensport allgemein einen großen Schub gegeben. Es wird ein dauerhaftes Vermächtnis hinterlassen. Und wir haben bewiesen, dass wir ein solches Turnier austragen können. Ich hoffe, dass dies zu einer größeren Unterstützung für den Frauenfussball führt und ihn stärkt. Ich hoffe auch, dass es den Weg freimacht, damit weibliche Spielerinnen so gut wie möglich werden können.