Mittwoch 22 März 2017, 11:38

Rückspiele als Gelegenheit für Revanche

  • Iran und Saudiarabien wollen Position festigen

  • Japan strebt Revanche für Heimniederlage gegen VAE an

  • Positive Bilanz für Australien gegen Irak

Die dritte Runde der WM-Qualifikation in Asien ist in vollem Gange. Am Donnerstag steht bereits der erste Spieltag der Rückrunde auf dem Programm. Die Favoriten wollen auf ihren bisherigen Erfolgen aufbauen, während andere Teams nach Misserfolgen auf Revanche sinnen.

Die aktuellen Tabellenführer Iran und Saudiarabien wollen ihre Position mit Auswärtssiegen in Katar beziehungsweise Thailand weiter festigen. Die Japaner ihrerseits wollen beim Gastspiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten Revanche für die peinliche Heimniederlage gegen diesen Gegner üben. Die VR China und Thailand jagen weiterhin ihrem ersten Sieg hinterher. Ihre Hoffnungen hängen somit nur noch am seidenen Faden. FIFA.com präsentiert die Vorschau auf die Partien in Asien.

Das Topspiel *Vereinigte Arabische Emirate – Japan, Hazza-Bin-Zayed-Stadion, Al Ain * Japan und Saudiarabien können ihre Position als gemeinsame Spitzenreiter der Gruppe B mit Auswärtssiegen weiter festigen. Doch die Vereinigten Arabischen Emirate haben nur einen Punkt Rückstand auf Japan und können mit einem Sieg den Gegner hinter sich lassen und selbst auf einen der beiden Spitzenplätze vorrücken. Das mit Stars gespickte japanische Team von Trainer Vahid Halilhodzic verfügt über viel Erfahrung. Schließlich hat Japan sich für die letzten fünf WM-Endrunden in Folge qualifiziert. Trotzdem gehen die Schützlinge von Mahdi Ali vor eigenem Publikum mit einem psychologischen Vorteil in die Partie, denn sie haben sich in den letzten beiden Duellen gegen die Japaner durchgesetzt. Beim AFC Asien-Pokal 2015 siegten sie im Elfmeterschießen und im ersten Spiel der laufenden Qualifikationsrunde holten sie in Saitama einen unvergesslichen 2:1-Sieg. Es gibt nicht viele andere asiatische Teams, die auf zwei Siege in Folge gegen Japan verweisen können.

Die Japaner sind bereits fünf Tage vor der Partie nach Al Ain gereist, um sich optimal vorzubereiten und Revanche üben zu können. Trainer Halilhodzic hat seinen Kader in voller Stärke zur Verfügung. Darin stehen nicht weniger als 14 in Europa aktive Spieler. Die VAE hingegen sorgen sich um ihren verletzten Starstürmer Ahmed Khalil, der im Hinspiel in Saitama beide Treffer erzielte. Sollte er nicht spielen können, haben die VAE mit dem kreativen Omar Abdulrahman dennoch gute Chancen, die normalerweise gut organisierte japanische Abwehr zu knacken.

Die weiteren Spiele Australien reist unterdessen ein weiteres Mal nach Teheran. Die Iraker haben das dortige Pas-Stadion als Austragungsort für ihr 'Heimspiel' ausgewählt. Die Schützlinge von Ange Postecoglu haben derzeit ebenfalls nur einen Punkt Rückstand auf die führenden Teams Saudiarabien und Japan und wollen mit einem Dreier wieder zurück an die Spitze. Die Iraker hingegen haben nach fünf Spielen erst drei Punkte auf dem Konto und brauchen unbedingt einen Sieg, um weiter hoffen zu dürfen. Die beiden Teams treffen bereits zum achten Mal in einer WM-Qualifikation aufeinander. Die Gesamtbilanz spricht mit fünf Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen deutlich für die Socceroos. Die Australier hoffen vor allem auf den formstarken Stürmer Tomi Juric, der beim 2:0-Heimsieg im Hinspiel einen Treffer selbst erzielte und den zweiten vorbereitete. Die Iraker wiederum verlassen sich auf ihren bislang mit fünf Treffern torgefährlichsten Stürmer Mohannad Abdul-Raheem.

Schlusslicht Thailand empfängt unterdessen Spitzenreiter Saudiarabien zu einem eher ungleichen Duell. Die Schützlinge von Kiatisuk Senamuang haben das Hinspiel nur knapp mit 0:1 verloren. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung beim regionalen AFF Suzuki Cup im Dezember hoffen sie nun auf ein für sie besseres Resultat im Rückspiel. Im letzten Spiel hatten sich die Thailänder mit einem tapfer erkämpften 2:2-Unentschieden gegen Asienmeister Australien ihren ersten Punkt verdient. Es geht für sie zwar nur wohl nur noch um die Ehre, doch kampflos werden sich die Thailänder ganz gewiss nicht in ihr Schicksal ergeben.

Iran reist als Spitzenreiter der Gruppe A zum Duell gegen Katar nach Doha. Es ist bereits das zehnte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in WM-Qualifikationen. Trotz einer knappen 0:1-Niederlage gegen Irak in einem Freundschaftsspiel sind die Schützlinge von Carlos Queiroz zuversichtlich, ihre Tabellenführung mit drei weiteren Punkten festigen zu können. Das Team Melli kann auf eine starke Bilanz gegen Katar verweisen: In den letzten neun Spielen gab es fünf Siege und ein Unentschieden. Das Hinspiel im laufenden Wettbewerb gewannen die Iraner zu Hause mit 2:0. Katar belegt mit nur vier Punkten derzeit den vorletzten Tabellenplatz. Die Schützlinge von Jorge Fossati brauchen also dringend einen Sieg, um sich zurückzumelden.

Geht man nach den jüngsten Leistungen der chinesischen Klubmannschaften, darf sich Schlusslicht VR China durchaus Hoffnungen auf einen Überraschungserfolg gegen die Republik Korea machen. Denn in der AFC Champions League sind alle drei chinesischen Vertreter in ihren Duellen gegen K-League-Mannschaften unbesiegt geblieben. Damit sollte Trainer Marcello Lippi seine Schützlinge für die Partie gegen die Taeguk Warriors gut motivieren können. Doch die Mannschaft des deutschen Trainers Uli Stielike hat gegen die Chinesen wettbewerbsübergreifend eine eindeutig positive Gesamtbilanz mit 22 Siegen in 35 Partien vorzuweisen. Die Südkoreaner liegen in der Tabelle nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Iran und hoffen durch einen eigenen Sieg und für sie günstige weitere Ergebnisse selbst die Tabellenführung zu erobern. Den Chinesen wiederum ist nur mit einem Sieg geholfen, denn bislang haben sie erst zwei magere Punkte auf dem Konto.

Syrien empfängt unterdessen in Malaysia das Team von Usbekistan. Auch in dieser Partie muss für beide Kontrahenten ein Sieg her. Die Syrer bestreiten ihre Heimspiele aus Sicherheitsgründen auf neutralem Boden. Dabei haben sie Malaysia zu einer Art alternativer Heimfestung gemacht Hier gelangen ihnen bereits respektable Unentschieden gegen die Republik Korea und gegen Iran. Die Syrer dürften auch weiterhin ihrer überaus defensiv ausgerichteten Spielweise treu bleiben, dank derer sie bislang erst zwei Gegentore kassiert haben. Doch die Usbeken verfügen gerade in ihrer Offensivabteilung über zahlreiche Optionen, allen voran der erfahrene Stürmer Alexander Geynrikh, der beim letzten Aufeinandertreffen den einzigen Treffer erzielte.

Spieler im Fokus Der junge Sardar Azmoun ist zwar mit acht Treffern Irans bislang erfolgreichster Torjäger in der laufenden WM-Qualifikation. Doch man darf auch die Erfahrung von Reza Ghoochannejhad nicht unterschätzen, der enormen Anteil an der erfolgreichen Qualifikation der Iraner für Brasilien 2014 hatte. Nachdem er zunächst auf der Bank saß, ließ der 29-jährige nach seiner Einwechslung sein Genie kurz aufblitzen und brachte sein Team in der Nachspielzeit gegen Katar in Führung. Am Ende feierten die Iraner einen 2:0-Sieg. Nach seiner Rückkehr zum niederländischen Klub SC Herenveen im vergangenen Juni zeigt sich Ghoochannejhad enorm spielstark und erzielte bereits mehr als ein Dutzend Tore. Im Januar gelang ihm bei einer 3:4-Niederlage gegen PSV Eindhoven der erste Hattrick eines Iraners in einer europäischen Spitzenliga.

Hätten Sie's gewusst? Server Djeparov ist mit 121 Länderspieleinsätzen Rekordnationalspieler Usbekistans. Der 34-Jährige, der schon in den letzten drei WM-Qualifikationen glänzte, will bei seiner vermutlich letzten Teilnahme mit seinem Team endlich das erste WM-Endrundenticket lösen.

Zitat "Nach unserer Auftaktniederlage gegen die Vereinigten Arabischen Emirate haben wir zurückgeschlagen und unsere jetzige Position durch Siege in schweren Spielen erkämpft. Das erneute Aufeinandertreffen mit den VAE wird für uns sehr wichtig. Es hängt maßgeblich von diesem Spiel ab, ob wir unserem Ziel der WM-Teilnahme näher kommen." Shinji Okazaki (Stürmer, Japan)

Begegnungen des 6. Spieltags: *23. März Gruppe A *China VR – Korea Republik Katar – Iran Syrien – Usbekistan

Gruppe B Thailand – Saudiarabien Irak – Australien Vereinigte Arabische Emirate – Japan