Mittwoch 07 September 2016, 07:50

Rekordtorschütze der WM-Qualifikation

Der Guatemalteke Carlos Ruiz wird den 6. September 2016 wohl niemals vergessen. Und das aus gutem Grund: Wer könnte schon jenen Tag vergessen, an dem er sein letztes Spiel für die Nationalmannschaft absolviert hat, für die er 18 Jahre lang aktiv war, und dabei zum Rekordtorschützen in der Geschichte der WM-Qualifikation avancierte?

Mit seinen fünf Treffern beim 9:3-Kantersieg gegen St. Vincent und die Grenadinen am letzten Spieltag der vierten Runde der Qualifikation der Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ erhöhte El Pescadito (der kleine Fisch) sein Torkonto auf 39 Treffer und überholte damit den bisherigen Rekordhalter, den Iraner Ali Daei, der es auf 35 Tore brachte.

Das Torfestival genügte Guatemala zwar nicht für den Einzug in die letzte Qualifikationsrunde, doch niemand kann dem Kapitän der Nationalmannschaft absprechen, nicht alles versucht zu haben, um sein Land erstmals zu einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zu führen.

Der Stürmer, der in Kürze seinen 37. Geburtstag feiern wird, hatte sein Länderspieldebüt am 18. November 1998 gegeben. Seither erzielte er acht Treffer in der Qualifikation für die WM 2002 in Korea/Japan, zehn in der Vorrunde der WM 2006 in Deutschland, sechs im Vorfeld der WM 2010 in Südafrika, sechs in der Qualifikation für Brasilien 2014 und neun in der Vorrunde der WM 2018 in Russland.

El Pescadito benötigte nur 47 Spiele für diese Bestmarke, während Daei seine 35 Treffer in 55 Partien erzielte. In 133 Länderspielen für Guatemala konnte er insgesamt 68 Tore erzielen.

Ruiz, der zurzeit vereinslos ist, jedoch plant, weiterhin als Profi zu spielen, erklärte die Gründe für seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. "Wenn ich an die Anfänge zurückdenke, werde ich nostalgisch, doch der richtige Moment ist nun gekommen. Ich muss vernünftig sein und erkennen, dass ich der Mannschaft mit meinen fast 37 Jahren abseits des Platzes besser helfen kann."

Fünf Tore, ein Abschiedsspiel vor eigenem Publikum, ein Weltrekord... ein wahrlich großer Abgang.