Montag 09 Dezember 2019, 15:10

Radiomoderator findet seine Nische

  • Onyebuchi Ogbogu aus Nigeria gehört der Fan-Bewegung der FIFA an

  • Der 25-Jährige hat seine eigene Fussballsendung im Radio

  • "In Nigeria regiert König Fussball"

Was ist Ihre früheste Erinnerung an den Fussball? Das erste Mal, dass Sie selbst gegen den Ball getreten haben vielleicht? Oder das erste Spiel einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™, das Sie live im Fernsehen gesehen haben?

Bei Onyebuchi Ogbogu verhält es sich anders. Das nigerianische Mitglied der Fan-Bewegung der FIFA wurde schon in den Bann von "König Fussball" gezogen, als es noch nicht einmal laufen konnte.

"Mein Vater war ein großer Sportfan", erzählt Ogbogu bei FIFA.com. "Als ich ein Kind war, wurden zu Hause keine Filme geguckt, nur Wiederholungen von vor Jahren ausgetragenen Spielen. Er hatte zum Beispiel einen Zusammenschnitt aller Tore der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1994. Daher habe ich Bilder von dieser WM gesehen und erinnere mich daran, zumal es die erste war, an der Nigeria teilgenommen hat."

Damals nahm die Leidenschaft des 25-Jährigen für den Sport und seine geliebte Nationalmannschaft ihren Anfang. Als die Super Eagles 1996 in Atlanta beim Olympischen Fussballturnier der Männer die Goldmedaille holten, war es dann endgültig um ihn geschehen. Für ihn als Fan ist und bleibt es DER Augenblick schlechthin.

"So begann meine Liebe zum Fussball", sagt er. "Ich habe mir schon Turniere angeschaut, bevor ich in der Vorschule selbst zu spielen anfing. Die Liebe zum Fussball begann mit meiner Familie, an den Wurzeln, und entwickelte sich immer weiter."

Da passt es ins Bild, dass Ogbogu mit seiner lebenslangen Verbindung zum Fussball und all seinem Wissen um Nigerias Erfolge auf globaler Ebene später Sportmoderator im Radio wurde. Doch bevor er bei Omega 101.7 FM in Nigerias südöstlichem Bundesstaat Anambra landete, wollte er eigentlich eine ganz andere Richtung einschlagen. In seinem Studium beschäftigte sich Ogbogu wissenschaftlich mit Landwirtschaft und Tieren, nicht mit Sportjournalismus oder Massenkommunikation.

"Mir wäre nicht unbedingt in den Sinn gekommen, beruflich etwas mit Sport zu machen. Der Gedanke reifte erst nach und nach", sagt er. "Ich konnte gut vor Publikum oder vor einer Kamera sprechen. Meine Leidenschaft war mein Antrieb."

Ogbogu absolvierte einen Crashkurs in Sportmedienstudien, machte seinen Abschluss, las sich möglichst viel an und ergatterte einen Arbeitsplatz beim örtlichen Internet-Nachrichtensender. Dort analysierte er den europäischen Fussball und die nigerianischen Spitzenspieler auf der ganzen Welt. Der Sender Omega war letztlich so begeistert, dass Ogbogu Ende 2017 seine eigene Sendung bekam.

Ogbogu erlernt das Handwerk an seinem Arbeitsplatz, während er bereits seine eigene Morgensendung moderiert. Die Fan-Bewegung kam ihm gerade recht. Er trat ihr unmittelbar vor der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ bei.

In seiner Sendung berichtet Ogbogu über alle Sportarten, aber es besteht kein Zweifel daran, welche die größte Aufmerksamkeit bekommt. Einmal die Woche macht er sogar eine Sendung ausschließlich über Fussball. Warum?