Montag 13 Juni 2016, 05:00

Peru und Ecuador werden Brasilien zum Verhängnis

ZUSAMMENFASSUNG DES SPIELTAGES. Bei der Copa América Centenario gab es am Sonntag eine faustdicke Überraschung: Brasilien scheidet nach einer 0:1-Niederlage gegen Peru bereits nach der Gruppenphase des Turniers aus. Stattdessen ziehen die Peruaner als Tabellenführer der Gruppe B in die nächste Runde ein. Ebenfalls weiter ist Ecuador, das sich im ersten Spiel des Tages deutlich mit 4:0 gegen Haiti durchsetzen konnte. FIFA.com fasst die wichtigsten Ereignisse des Spieltages für Sie zusammen.

Die Ergebnisse** **Ecuador – Haiti 4:0 Brasilien – Peru 0:1

Die Analyse Brasilien und Peru hätten das Ticket für das Viertelfinale bereits vor Anpfiff ihrer Partie im Gillette Stadium Foxborough in Boston in der Tasche haben können, doch Ecuador legte in der ersten Partie des Tages seine geballte Offensivkraft in die Waagschale und verhinderte dies. La Tri** fegte Haiti regelrecht vom Platz und hatte nach 20 Minuten bereits die zwei Tore Vorsprung in der Tasche, die man für den Einzug in die nächste Runde brauchte. Damit können die Ecuadorianer weiter von einem hervorragenden Turnierverlauf träumen und zeigen, dass der zweite Platz in der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ kein Zufall ist.

Ecuador kam über die Außenbahnen, zeigte schöne Kombinationen und ging mit der nötigen Aggressivität an die Sache heran. Die auffälligsten Spieler im Team des Argentiniers Gustavo Quinteros waren Enner Valencia, Stürmer von West Ham United, der ein Tor erzielte und zwei Vorlagen lieferte, sowie der Mittelfeldspieler Christian Noboa und der bei Swansea City unter Vertrag stehende Flügelspieler Jefferson Montero. Nach dem 4:0-Sieg ging es für Brasilien und Peru in der zweiten Begegnung des Tages nun um alles oder nichts. Wer diese Partie gewann, würde den Gruppensieg davontragen, im Falle eines Unentschiedens wäre die Seleção weiter.

In der ersten Halbzeit hatten die Schützlinge Dungas die Nase vorn. Sie ließen den Ball besser zirkulieren und waren die meiste Zeit in der gegnerischen Spielfeldhälfte anzutreffen. Doch im Abschluss wollte es nicht klappen und auch der peruanische Torhüter Pedro Gallese trug seinen Teil dazu bei, dass es zur Pause noch immer 0:0 stand. Im zweiten Durchgang beschloss Ricardo Gareca dann, einen Wechsel vorzunehmen. Ein Unentschieden brachte sein Team nicht weiter, und er brachte Yoshimar Yotún ins Spiel. Dieser Schachzug sollte sich auszahlen. Peru dominierte das Mittelfeld und drängte die Brasilianer mehr und mehr in die eigene Hälfte zurück. Schließlich erzielte Raúl Ruidíaz nach einer hervorragenden Rechtsflanke von Andy Polo das Tor, das den Einzug in die nächste Runde besiegelte. Die peruanische Auswahl seit der Copa América 1975 kein offizielles Spiel mehr gegen Brasilien gewonnen.

Die Peruaner treffen nun am 17. Juni auf Kolumbien, während Ecuador am 16. Juni gegen die USA antreten muss.

Der Moment des Spieltages Auf den Gesichtern der brasilianischen Spieler und des Trainerstabes konnte man ablesen, welch enormer Schlag dieses Ausscheiden nach der ersten Runde war. Das hatte es zuvor nur 1987 in Argentinien gegeben. Brasilien bot, einmal abgesehen vom 7:1 gegen den vermeintlich schwächeren Rivalen Haiti, einen blassen Auftritt. Nachdem Dunga beschlossen hatte, Neymar für das Olympische Fussballturnier der Männer Rio 2016 zu schonen und weitere große Namen wie Kaká verletzungsbedingt nicht dabei waren, strahlten die Brasilianer gegen die Teams der eigenen Konföderation einfach nicht genug Torgefahr aus.

Die Statistik 19 – So viele Jahre ist es her, dass Ecuador zum letzten Mal im Viertelfinale der Copa América stand. Bei der Auflage von 1997 in Bolivien belegte La Tri den ersten Platz in Gruppe A, in der außerdem noch Argentinien, Paraguay und Chile vertreten waren. Im Viertelfinale musste das Team sich dann nach Elfmeterschießen gegen Mexiko geschlagen geben. Danach gelang es der Auswahl nie wieder, die Gruppenphase zu überwinden oder mehr als drei Punkte zu holen.

Das Zitat** "Niemand verliert gern, das gilt insbesondere für Brasilianer. Wir machen gerade eine schwierige Phase durch. Angst habe ich nur vor dem Sterben. Vor nichts anderem. Es ist nur Arbeit. Deutschland hat 14 Jahre gebraucht, um sich neu zu formieren, und wir sind erst seit zwei Jahren dabei. Doch Brasilien will einen schnellen Wandel. Die Fans müssen sich gedulden." Dunga (Trainer, Brasilien) **

. @JeffMONTERO23 y @anto_v25 celebraron la clasificación a cuartos de final después de 19 años #FuerzaTricolor pic.twitter.com/PNj7Lm9TnZ

— F.E.F. (@FEFecuador) 13. Juni 2016

Der nächste Spieltag Montag, 13. Juni – Gruppe C

Mexiko – Venezuela Uruguay – Jamaika