Montag 07 November 2016, 18:49

Okotie zeichnet Österreichs Weg vor

In der Qualifikation für die UEFA EURO 2016 setzte sich Österreich in seiner Gruppe vor Russland und Schweden durch. Man weiß in der Alpenrepublik also durchaus, was nötig ist, um ein internationales Spitzenturnier zu erreichen.

Doch in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ läuft für die Schützlinge von Marcel Koller bislang noch nicht alles nach Plan. Nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage belegen die Österreicher derzeit nur den vierten Platz in Gruppe D.

Doch Stürmer Rubin Okotie vom chinesischen Klub BG Peking hat den restlichen Weg des Teams bis nach Russland bereits genau geplant.

"Wir müssen ab jetzt alle Heimspiele gewinnen", erklärte er gegenüber FIFA.com. "Damit können wir den Grundstein legen. Hoffentlich kommen dann noch möglichst viele Auswärtspunkte hinzu. Auf diese Weise haben wir wenigstens noch die Chance, uns als bester Gruppenzweiter zu qualifizieren."

Anhaltende Fortschritte Österreich war 1998 in Frankreich zum bislang letzten Mal bei einer WM-Endrunde dabei. Damals überstanden die Österreicher die Gruppenphase nicht. Es dauerte 18 Jahre, bis sich Österreich wieder für ein großes internationales Turnier qualifizieren konnte. 2008 hatte das Land als Mitausrichter an der UEFA EURO 2008 teilgenommen.

Durch den Vorstoß der U-20-Auswahl bis ins Halbfinale der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Kanada 2007 erhielt der Fussball im Land seinerzeit einen starken Schub. Okotie erzielte damals den einzigen Treffer im Gruppenspiel gegen die Gastgeber und brachte sein Team beim 2:1-Sieg im Viertelfinale gegen die USA in Führung. Er ist überzeugt, dass der damalige Auftritt in Kanada einen Wendepunkt für die Nationalmannschaft bedeutete.

"Das war für uns ein bemerkenswertes Turnier", so der frühere Stürmer vom 1. FC Nürnberg und 1860 München. "Wir traten gegen die besten Teams der Welt an und schafften es bis unter die letzten Vier. Das gab uns das Selbstvertrauen, es mit jedem Gegner aufnehmen zu können. Für mich persönlich war es ein unvergessliches Erlebnis, bei einem solch wichtigen Turnier für mein Land zu treffen. Das hat meinen Horizont erweitert und mich auf einen anderen Weg gebracht."

"Seit meiner ersten Teilnahme an einem FIFA-Turnier damals in Kanada sind neun Jahre vergangen. Es wäre der Höhepunkt meiner Karriere, wenn ich dazu beitragen könnte, dass wir es zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ schaffen. Schließlich sind die Qualifikation und die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft für jeden Spieler das höchste Ziel."

Persönliche Entwicklung Okotie erzielte auch in der A-Nationalmannschaft immer wieder wichtige Tore, so zum Beispiel gegen Russland und Montenegro auf dem Weg zur EURO 2016.

In Frankreich konnte Österreich dem späteren Europameister Portugal ein torloses Unentschieden abringen. Die weiteren zwei Gruppenspiele verloren die Österreicher allerdings und schieden somit nach der Gruppenphase aus.

"Bei einer Europameisterschaft gibt es keine schwachen Teams", so der 29-Jährige. "Wir haben zwar kein Spiel gewonnen, doch wir haben gut mitgespielt und gezeigt, dass wir keine Punktelieferanten sind. Die dort gewonnene Erfahrung wird uns in der WM-Qualifikation zugute kommen."

"Wir haben eine Mannschaft mit vielen talentierten Spielern, von denen eine ganze Reihe in Deutschland und England spielen. Und wir haben einen erfahrenen Trainer, mit dem sich das Team für die UEFA EURO 2016 qualifiziert hat. Wir haben durchaus noch gute Chancen obwohl wir in einer kniffligen Gruppe spielen."