Sonntag 07 Oktober 2018, 19:50

Noe – über die Leichtathletikbahn zur Futsalgeschichte

  • Noelia de las Heras erzielt erstes Tor in der Geschichte dieses Wettbewerbs

  • Mit 16 Jahren ist sie die zweitjüngste im spanischen Kader

  • "Wir wollen ins Finale und gewinnen"

Als man Noelia de las Heras aufforderte, sich als Leichtathletin zu versuchen, zeigte die Spanierin, dass sie schnell war und auch mit einem Wurfspeer umgehen konnte. Doch ihre eigentliche Leidenschaft war eine andere Sportart, nämlich der Futsal. Und ihre innere Stimme sollte am Ende recht behalten. Heute, am 7. Oktober 2018, trug sie sich ins goldene Buch des Futsals ein, als sie das erste Tor dieser Disziplin bei einer olympischen Veranstaltung erzielte und das erste bei einem Frauenturnier der FIFA.

"Ich freue mich sehr und bin stolz darauf, dieses Tor erzielt zu haben", so eine lächelnde Noe am Mikrofon von FIFA.com, nachdem sie beim Olympischen Jugendfutsalturnier der Frauen Buenos Aires 2018 beim 9:2-Auftaktsieg ihres Teams gegen Bolivien nicht nur einen, sondern gleich vier Treffer erzielt hatte.

Noe ist gerade einmal 16 Jahre alt und besucht in ihrer Heimatstadt Guadalajara die Oberstufe des Gymnasiums. Damit ist sie die zweitjüngste Spielerin der spanischen Auswahl – und ihr Versuch in der Leichtathletik liegt bereits vier Jahre zurück. "Ich habe das mal ausprobiert, aber Futsal war immer mein Ding", meint sie mit klarer Stimme.

Mit ihren langen Beinen zeigte sie in der Schule bereits früh, welches Talent in ihr steckt. Später begleitete sie dann ihren Bruder zum Training und begann dort, allein einen Ball herumzukicken. Ein Trainer sah sie und bot ihr an, mitzuspielen.

"Ich habe zuerst mit den Jungs gespielt, aber später ging das dann nicht mehr und ich musste mir eine Mädchenmannschaft suchen." In Spanien sind gemischte Teams bis zum Alter von zwölf Jahren zulässig.

Sie landete bei CD Chiloeches und schaffte bereits nach kurzer Zeit den Sprung ins A-Team des Klubs, das in der zweiten spanischen Liga antritt. Wer sie kennt, weiß, dass sie dort bereits ihre Führungsqualitäten zeigt, obwohl sie mit viel älteren Spielerinnen zusammenspielt.

Ihre professionelle Einstellung zeigt sich auch im Umgang mit den Medien. Sie ist gekommen, um das Leben im Olympischen Dorf zu genießen und das Beste aus diesem Zusammentreffen Hunderter junger Menschen aus den unterschiedlichsten Kultur- und Gesinnungskreisen zu machen. Vor allem aber ist sie in Buenos Aires, um die Goldmedaille zu holen.

"Das ist hier wirklich ein super schönes Erlebnis, aber unser Ziel ist es, Spiel für Spiel zu gewinnen, immer mehr Selbstvertrauen zu bekommen, ins Finale einzuziehen und es zu gewinnen."