Donnerstag 07 April 2016, 13:34

Ein Dutzend Teams kämpft um die Krone Ozeaniens

In den folgenden beiden Wochen wird Auckland Citys Vorherrschaft in Ozeanien erneut auf dem Prüfstand stehen, wenn zwölf Teams in Neuseeland bei der OFC Champions League aufeinandertreffen. In der Tat ist das Team aus Auckland absoluter Topfavorit des Wettbewerbs, denn von den letzten zehn Ausgaben gewann man sieben, die letzten fünf in Folge.

Mit einem weiteren Sieg würde der Klub Real Madrids Rekord für die meisten Kontinentaltitel in Folge brechen, der bereits seit den 1960er Jahren Bestand hat. Natürlich ist das Turnier der Halbprofis in Ozeanien in jeder Hinsicht Meilen vom Elite-Wettbewerb in Europa entfernt, doch Aucklands Rekord ist dennoch Beleg für eine große Leistung.

Der Sieger des 16-tägigen Turniers in Auckland wird Ozeanien bei der diesjährigen FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Japan vertreten. Bei diesem Turnier hat Auckland angesichts seiner bescheidenen Mittel immer wieder herausragende Leistungen gezeigt. So zwang man vor zwei Jahren den Südamerikameister San Lorenzo in die Verlängerung und stand bereits kurz vor dem nie für möglich gehaltenen Finale gegen das große Real Madrid. Am Ende landete Auckland City 2014 in Marokko auf dem dritten Platz und schrieb damit ein wahres Fussballmärchen.

Allerdings werden Fussballspiele nicht durch Erfolge in der Vergangenheit gewonnen. Niemand weiß das besser als Auckland. Vereinsikone Ivan Vicelich, 2014 in Marokko Gewinner des bronzenen Balls von adidas, gehört noch immer zum Kader und sieht mit seinen mittlerweile 39 Jahren nach wie vor topfit aus. Eine Reihe von Verletzungen hat ihm jedoch zuletzt zu schaffen gemacht, sodass sein Einsatz beim Turnier unwahrscheinlich ist. Laut Vicelich, mittlerweile auch Assistent des äußerst erfolgreichen Trainers Ramon Tribulietx, sind im Lager Aucklands alle äußerst fokussiert und voller Ehrgeiz.

"Uns muss klar sein, dass der bloße Umstand, dass wir das Wappen von Auckland City auf der Brust tragen, nicht bedeutet, dass wir automatisch unsere Spiele gewinnen", erklärte Vicelich gegenüber FIFA.com. "Wir müssen Blut, Schweiß und Tränen vergießen – für den Klub und die Fans. Es wird ein langer und schwieriger Weg werden. Darauf haben wir in dieser Woche besonders viel Wert gelegt."

Vicelich versichert, dass das Ticket zur Klub-Weltmeisterschaft eine wunderbare Belohnung für die zwölf teilnehmenden Vereine aus acht unterschiedlichen Nationen ist. "Die Klub-Weltmeisterschaft ist ein großes Turnier und gibt jedem Spieler weltweit die Gelegenheit, sich auf der internationalen Bühne zu zeigen. Für einige Spieler ist es eine einmalige Chance im Leben. Bei Auckland City haben wir einige sehr schöne Erinnerungen an das Turnier und wissen, was alles möglich ist. Damit gibt es für alle Spieler beim Turnier einen großen Anreiz."

Herausforderer machen Auckland die Krone streitig Auckland war in der eigenen Liga 29 Partien ohne Niederlage geblieben, bevor man im entscheidenden Spiel der Saison zu Beginn des Jahres Team Wellington unterlag, das ebenfalls an der Champions League teilnimmt. In der Gruppenphase, die am Freitag beginnt, steht Auckland vor schwierigen Aufgaben. Nur die drei Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte werden die knifflige erste Phase überstehen. Zu den Gegnern von Auckland City in Gruppe A zählen die Solomon Warriors, auf die man am Sonntag trifft und in deren Reihen der große Star der Salomon-Inseln, Henry Fa’Arodo, steht. Turnierneuling Lae City Dwellers mit zahlreichen Nationalspielern Papua-Neuguineas und das Team von Amicale mit vielen im Ausland aktiven Akteuren werden dafür sorgen, dass sich Auckland kaum einen Fehler erlauben darf.

In Gruppe B sind die herausragenden Mannschaften Team Wellington, Neuseelands zweiter Vertreter, und der ehemalige Turniersieger Hekari United. Hekari und die Lae City Dwellers dürften beim Turnier in Neuseeland von Flemming Serritslev, Nationalcoach von Papua-Neuguinea eingehend unter die Lupe genommen werden. Schließlich stehen im kommenden Monat die nächsten Qualifikationsspiele zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ auf dem Programm. Zu Gruppe B zählt auch Suva von den Fidschi-Inseln und der zweite Turnierneuling, AS Lossi aus Neukaledonien.

Die Teams von Gruppe C haben zahlreiche auf dem Kontinent äußerst bekannte Spieler in ihren Reihen. Nur wenige sind schon länger dabei als der ehemalige Nationalspieler Neukaledoniens, Pierre Wajoka. Sein Team AS Magenta wird im ersten Spiel auf den Außenseiter aus Samoa, FC Kiwi, treffen, der sich im vergangenen Jahr in einer Vorausscheidung gegen drei andere Konkurrenten durchsetzte. Kiwi, das von Nationaltrainer Phineas Young, betreut wird, hat sich jedoch mit namhaften Spielern verstärkt, darunter Samoas kampfstarker Mannschaftskapitän Desmond Faaiuaso. Das Team von Nadi spielt als zweiter Vertreter Fidschis ebenfalls in dieser Gruppe. Nach einer starken Saison in der heimischen Liga zählt Tahitis AS Tefana sicherlich zu den Favoriten. Hier übernimmt Nicolas Vallar, der ehemalige Mannschaftskapitän Tahitis, eine Führungsrolle. Mit von der Partie sind auch einige seiner Teamkollegen, die beim FIFA Konföderationen-Pokal 2013 die Welt in ihren Bann zogen.