TAGESRÜCKBLICK – Das Olympische Fussballturnier der Männer gestaltet sich bislang ungemein ausgeglichen. Nach Abschluss des zweiten Gruppenspieltags am Sonntag haben sich erst zwei Teams den Einzug ins Viertelfinale des Turniers gesichert. Als erstes gelang dies Portugal, später dann Nigeria. Damit sind drei Viertel der Startplätze für die K.o.-Runde noch zu vergeben. Andererseits sind aber auch erst zwei Teams vorzeitig ausgeschieden, nämlich Fidschi und Algerien. Die restlichen zwölf Mannschaften kämpfen noch um die sechs freien Startplätze. Der dritte und letzte Gruppenspieltag verspricht daher Spannung pur. Im Rennen sind noch Fussballmächte wie Deutschland, Argentinien und Gastgeber Brasilien, bei dessen vielversprechender Angriffsabteilung der Knoten noch immer nicht geplatzt ist.

Die Ergebnisse Gruppe A Dänemark – Südafrika 1:0 Brasilien – Irak 0:0

Gruppe B Schweden – Nigeria 0:1 Japan – Kolumbien 2:2

Gruppe C Fidschi – Mexiko 1:5 Deutschland – Korea Republik 3:3

Gruppe D Honduras – Portugal 1:2 Argentinien – Algerien 2:1

Das Tor des Tages Japan – Kolumbien 2:2, Shoya Nakajima (74.)** Die japanische Auswahl befand sich in einer schwierigen Situation und lag in Manaus gegen Kolumbien mit 1:2 hinten. Mit diesem Ergebnis wäre das Team ausgeschieden. Doch dann erzielte der Mittelfeldspieler des FC Tokio den rettenden Ausgleichstreffer. Er sicherte sich den Ball außerhalb des kolumbianischen Strafraums, zog mit dem rechten Fuß ab und drehte die Kugel über den erfahrenen kolumbianischen Torhüter Cristian Bonilla hinweg gekonnt ins Tor. Der Ball streifte noch die Latte, bevor er sich ins Netz senkte. Das Tor war die Belohnung für den Druck, den die Japaner ausübten, nachdem sie anfänglich mit 0:2 in Rückstand geraten waren. Der immer stärker werdende Takuma Asano hatte sieben Minuten zuvor den Anschlusstreffer erzielt.

Besondere Momente*Alles hat einen Anfang* Zehn Minuten waren in der Arena Fonte Nova gespielt, als Iosefo Verevou viel Spielübersicht bewies und den Ball mit dem linken Fuß präzise und mit viel Effet auf den Kopf von Kapitän Roy Krishna spielte. Der mexikanische Torhüter Alfredo Talavera lief zu spät heraus, und der Stürmer erzielte mit einem schönen Kopfball den ersten Treffer des Spiels. Gleichzeitig war dies das erste Olympiator in der Geschichte Fidschis. Auf FIFA.com hatte er bereits ausführlich darüber berichtet, welche Sensation die Olympiateilnahme für sein Land bedeutete. Jetzt hat er noch mehr zu erzählen.

Der Knoten ist geplatzt Der 21-jährige Erick Gutiérrez hatte bislang im mexikanischen Nationaltrikot noch keinen einzigen Treffer erzielt. Das sollte sich am Sonntag, 7. August, ändern. Nachdem er gegen Fidschi den Ausgleichstreffer erzielt hatte, legte er in der zweiten Halbzeit gleich noch drei weitere Tore nach und brachte es mit insgesamt vier Treffern auf ebenso viele wie der Nigerianer Oghenekaro Etebo, der im Auftaktspiel der Afrikaner die japanische Abwehr terrorisierte. Beachtlich ist auch, dass drei der vier Tore des Nachwuchsstars von CF Pachuca zwischen der 48. und der 58. Minute fielen.

Tordrama in der Arena Fonte Nova Erinnern Sie sich noch daran, wie viele grandiose Spiele mit zahlreichen Toren es bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014™ in Salvador gab? Die Teams aus Deutschland und der Republik Korea bestritten an derselben Spielstätte nun eine Partie, die unweigerlich Erinnerungen an die WM wachrief. Zwei Mal wurde das Spiel gedreht. Die letzten Minuten waren an Spannung kaum zu überbieten. Die Südkoreaner hatten bei einem Konter die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden, versagten jedoch im Abschluss. Direkt im Anschluss wurde Deutschland nach einem Foulspiel ein Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Serge Gnabry führte aus und hatte das Glück auf seiner Seite, als sein Schuss von der Mauer abgefälscht wurde und Torwart Kim Dongjun nicht mehr schnell genug reagieren konnte. Mit diesem Treffer rettete er die deutsche Mannschaft aus einer ziemlich unangenehmen Lage, und der Einzug in die nächste Runde ist weiterhin möglich.

**Emotionaler Auftritt Jorge Luis Pinto, Trainer von Honduras, zeigte sich in der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Portugal äußerst bewegt. Allerdings stand dies nicht im Zusammenhang mit dem beherzten Auftritt seiner Mannschaft. Als er nach seiner Beziehung zum Austragungsland der Olympischen Spiele gefragt wurde, brach er in Tränen aus. "Ich habe wunderbare Erinnerungen an Brasilien. Bei den Weltmeisterschaften der Jahre 74, 78 und 82 war ich Fan der brasilianischen Auswahl… Es macht mich immer sehr glücklich, hier zu sein. Ich trete gern in einem Land wie diesem an, in dem wunderbarer, herausragender Fussball gespielt wird", so der Kolumbianer, der bei der WM 2014 mit Costa Rica eine historische Leistung ablieferte.

Das Zitat des Tages "Ich wusste, dass ich diesen Fehler verarbeiten musste. Ich war überzeugt davon, dass unsere Mannschaft gut vorbereitet war und dass dieses Mal alles richtig laufen würde. Ich habe immer alles daran gesetzt, wichtige Ziele zu erreichen, und hatte keinen Zweifel daran, dass heute alles klappen würde." Geronimo Rulli (Torhüter, Argentinien) 

So geht es weiter *Mittwoch, 10. August**