Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Mittwoch 14 Juni 2017, 16:49

Mechanismus gegen Diskriminierung beim FIFA Konföderationen-Pokal

Beim FIFA Konföderationen-Pokal 2017 wendet die FIFA erstmals bei einem offiziellen Turnier ein dreistufiges Verfahren für diskriminierende Vorfälle an und setzt bei allen Spielen Spielbeobachter für Antidiskriminierung ein. Mit dem dreistufigen Verfahren können die Schiedsrichter ein Spiel unterbrechen und die Zuschauer per Stadiondurchsage auffordern, mit dem diskriminierenden Verhalten aufzuhören. Falls dies nicht geschieht, können sie das Spiel für eine weitere Durchsage erneut unterbrechen und schließlich abbrechen.

Die Spielbeobachter für Antidiskriminierung sind die logische Fortsetzung des Antidiskriminierungs-Beobachtungssystems das die FIFA bereits in der Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ und bei ausgewählten Freundschaftsspielen anwendet. Die Spielbeobachter werden von der Organisation Fare network, die bei der Beobachtung und Bekämpfung von Diskriminierung im Fussball über langjährige Erfahrung verfügt, koordiniert und ausgebildet. Anhand des Fare-Handbuchs über diskriminierende Praktiken im Weltfussball beobachten sie das Verhalten der Fans der beiden Teams und der neutralen Zuschauer.

Bei diskriminierenden Vorfällen während eines Spiels werden die von den Spielbeobachtern erhobenen Beweise der FIFA-Disziplinarkommission vorgelegt, die diese prüft und gegebenenfalls Maßnahmen ergreift. Die Spielbeobachter stehen zudem in direktem Kontakt zu den Sicherheitskräften und helfen so vor und während der Spiele, bei diskriminierenden Vorfällen einzuschreiten.

"Das System, das bereits in allen Konföderationen bei der Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft angewandt wird, kommt nun erstmals bei einem FIFA-Turnier zum Einsatz. Zusammen mit dem dreistufigen Verfahren ist das ein Meilenstein im weltweiten Kampf gegen Diskriminierung und in der Geschichte des FIFA Konföderationen-Pokal", erklärte FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Beide Initiativen helfen den Schiedsrichtern und Spieloffiziellen, diskriminierendes Verhalten zu erkennen und im Stadion für Fairness und Respekt zu sorgen."

"Wir freuen uns, dass Russland als erster Gastgeber des Konföderationen-Pokals und der Weltmeisterschaft solch historische Initiativen umsetzen wird, die dem Fussball weltweit zugute kommen. Dies ist eine große Ehre und eine enorme Verantwortung. Wir sind überzeugt, dass der Konföderationen-Pokal im Zeichen der Freude und der Gastfreundschaft gegenüber allen Besuchern und Teams stehen wird", betonte Witali Mutko, russischer Vizepräsident und Präsident des lokalen Organisationskomitees (LOC).

Neben stärkeren Kontrollen und schärferen Sanktionen sind Sensibilisierung und Schulung weitere wichtige Pfeiler der FIFA-Strategie. Während des FIFA Konföderationen-Pokals wird auf den Großleinwänden der Stadien daher ein Video gezeigt, in dem Fussballlegenden zur Bekämpfung von Diskriminierung aufrufen. 2015 veröffentlichte die FIFA den Good Practice Guide für Vielfalt und Antidiskriminierung zur Unterstützung ihrer Mitgliedsverbände und lancierte die jährliche Auszeichnung für Vielfalt um das Engagement von Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen für Vielfalt im Fussball zu würdigen sowie Einheit, Solidarität und Gleichberechtigung zu fördern.

Die FIFA und das lokale Organisationskomitee widmen darüber hinaus die Halbfinalspiele am 28. und 29. Juni in Kasan bzw. Sotschi den seit 2001 bestehenden FIFA-Tagen gegen Diskriminierung, indem vor den Spielen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgerufen wird.

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