Montag 01 Februar 2016, 04:43

Drei asiatische Teams qualifiziert - Japan glänzt

Angesichts der bisherigen Olympischen Bilanz ist es keine Überraschung, dass sich Japan, die Republik Korea und Irak bei der AFC U-23-Meisterschaft durchsetzen konnten, die an diesem Wochenende in Katar zu Ende ging. Die drei Mannschaften belegten die ersten drei Plätze und qualifizierten sich damit für das Olympische Fussballturnier der Männer von Rio 2016.

Die qualifizierten Teams gehören auf der olympischen Bühne zu den erfolgreichsten asiatischen Fussballnationen. Japan und die Republik Korea können jeweils eine Bronzemedaille vorweisen, während Irak 2004 in Athen unter die letzten Vier kam. Entsprechend starteten die Teams als Favoriten in die Qualifikation. Allerdings mussten sie diverse Herausforderungen überstehen, um sich schließlich ihre Tickets für Rio 2016 zu sichern. Am Ende gewann Japan die zweite Auflage dieses Turniers im Finale gegen die Republik Korea, die sich im Halbfinale mit 3:1 gegen Gastgeber Katar durchgesetzt hatte. Titelverteidiger Irak gewann das Playoff um den dritten Platz gegen Katar in der Verlängerung mit 2:1 und sicherte sich damit das dritte und letzte Ticket. FIFA.com fasst das Turnier zusammen.

Das Topspiel *Korea Republik – Japan 2:3 Im Finale ging es nur noch um die Titelvergabe, da die Entscheidung über die drei Qualifikationsplätze bereits gefallen war. Dennoch entwickelte sich eine überaus unterhaltsame Partie, in der beide Teams mit toller Technik und wunderschönen Toren glänzten. Nach dem 2:0-Sieg der Republik Korea gegen Japan bei den Spielen von London 2012 war das erneute Aufeinandertreffen der beiden Teams mit besonders großer Spannung erwartet worden. Zunächst schienen die jungen Taeguk Warriors* auch bei der Neuauflage des Klassikers auf einen Sieg zuzusteuern: Kwon Changhoon brachte sein Team bereits in der Anfangsphase in Führung und Jin Seongwook erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0. Dann aber mobilisierten die Japaner ihre Kräfte und kämpften sich zurück ins Spiel. Der Umschwung begann mit der Einwechselung von Takuma Asano durch Trainer Makoto Teguramori nach einer Stunde. Der dynamische Stürmer erzielte bereits sechs Minuten später den Anschlusstreffer und machte die Partie damit wieder spannend. Shinya Yajima markierte den Ausgleichstreffer, bevor Asano neun Minuten vor Schluss mit seinem zweiten Tor für den japanischen Turniersieg sorgte.

Denkwürdige Momente *Japan glänzt mit Kampfgeist** Die Japaner hatten schon vor dem Finale ihren typischen Kampfgeist demonstriert. Im Viertelfinale gegen Iran fiel während der regulären Spielzeit kein Treffer. Doch in der Verlängerung drehten Teguramoris Schützlinge dann gewaltig auf und erzielten innerhalb weniger Minuten drei Tore. Und auch im Halbfinale gegen Irak fiel die Entscheidung erst sehr spät. Hier setzten sich die jungen Samurai Blue* erst in der Nachspielzeit mit 2:1 durch.

Unermüdliche Koreaner Beim Sieg im Halbfinale zeigte die Mannschaft der Republik Korea ihre beste Leistung und zwang das beeindruckende Team von Gastgeber Katar letztlich mit starkem Einsatz in die Knie. Auch hier fiel die Entscheidung erst sehr spät. Die Schlussphase der Partie war überaus spannend, nachdem Katar durch ein Tor von Ahmed Alaa den Führungstreffer durch Ryu Seungwoo ausgeglichen hatte. Kurz darauf stieß Lee Seulchan über die rechte Flanke vor und brachte eine perfekte Flanke herein, die Kwon Changhoon zur neuerlichen Führung für die Republik Korea verwerten konnte. In der Nachspielzeit machte Moon Changjin dann mit einem weiteren Treffer den Sack endgültig zu.

Irak mit starken Aufholjagden** Irak verlor zwar den Titel an Japan, konnte sich aber trotzdem das Ticket für Rio de Janeiro 2016 sichern. Bis zum Halbfinale blieben die Iraker ungeschlagen, wobei sie in nahezu allen Spielen einen Rückstand aufholen mussten. Lediglich beim 2:0-Auftaktsieg gegen Jemen lief es von Beginn an gut für die Iraker. In der Gruppenphase folgten eine erfolgreiche Aufholjagd gegen Usbekistan, die mit einem Sieg endete, und ein Unentschieden nach Rückstand gegen die Republik Korea. Auch die Partie gegen die Vereinigten Arabischen Emirate drehten die Iraker und siegten mit 3:1. Gleiches gelang ihnen auch gegen Katar, das nach einem Rückstand noch mit 2:1 besiegt wurde.

Spieler im Fokus Shoya Nakajima wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen zum besten Spieler des Turniers gewählt. Der japanische Zehner sorgte aus dem Mittelfeld für viel Druck nach vorn und trug sich auch selbst in die Torschützenliste ein. Nicht zuletzt dank seiner Leistung konnte sich Japan am Ende über eine makellose Bilanz freuen. Katar verpasste zwar die Qualifikation für Rio, doch zumindest Ahmed Alaa beeindruckte auf Seiten der Gastgeber mit schnellen Läufen und spektakulären Toren. Der Stürmer von Al-Rayyan schloss das Turnier mit sechs Treffern als bester Torjäger ab und etablierte sich damit endgültig als eines der hoffnungsvollsten Talente Asiens.

Statistik 10**** – Japan ist 2016 in Rio zum zehnten Mal bei einem Olympischen Fussballturnier der Männer dabei. Von allen asiatischen Teams ist Japan auch das erfolgreichste: Zwei Mal schafften die Japaner es bereits unter die letzten Vier. 1968 in Mexiko holten sie sogar die Bronzemedaille.

Zitat "Mit Blick auf die Olympischen Spiele müssen wir uns noch in allen Belangen steigern. Bei diesem Turnier habe ich stets den Willen der Spieler gespürt, sich weiter zu steigern und ich bin auch davon überzeugt, dass sie sich tatsächlich noch steigern können. Aus diesem Grund sind wir auch durchgekommen." Makoto Teguramori (Trainer, Japan)