Mittwoch 09 Mai 2018, 07:13

Frappart: "Für uns alle steht viel auf dem Spiel"

Frankreichs Eliteschiedsrichterin Stephanie Frappart ist eine von 15 weiblichen Offiziellen, die bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich™ im August die Spiele leiten werden. Frappart freut sich darauf, in ihrem Heimatland als Schiedsrichterin aufzutreten und der ganzen Welt zu zeigen, wie begeistert Frankreich ist, während und mit der FIFA U-20 Frauen-Weltmeisterschaft in diesem Jahr und der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ im kommenden Jahr den Frauenfussball zu feiern.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Nominierung für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2018. Was bedeutet es Ihnen als Französin, Spiele einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft in Ihrem Heimatland zu leiten?

Darauf bin ich natürlich sehr stolz. Ich freue mich auch sehr auf das Turnier. Es ist eine große Ehre, Frankreich in Frankreich zu vertreten – ein echtes Highlight für mich. Ich sehe es als deutliches Zeichen der Anerkennung meiner bisherigen Arbeit und als Wertschätzung der Erfahrung, die ich über Jahre gesammelt habe. Ich bin sehr zufrieden und möchte mich bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben.

Frankreich richtet zwei wichtige Frauen-Turniere aus. Auch die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr findet in Frankreich statt. Der U-20-Wettbewerb im Sommer ist somit auch eine Art Generalprobe für die A-Weltmeisterschaft im Frauenfussball in einem Jahr. Wie laufen die Vorbereitungen bislang?

Der französische Fussballverband bereitet das Turnier sehr gut vor. Es wird der Härtetest vor der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019. Man spürt große Konzentration. Jeder ist bereit. Die ganze Bretagne-Region freut sich darauf, Mannschaften und Fans willkommen zu heißen. Die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft ist die Messlatte für das Turnier im kommenden Jahr.

Das Niveau bei den U-20-Frauen ist sehr hoch. Gibt es in Anbetracht dessen für die Spielleiter und Spielleiterinnen auch Möglichkeiten, ihre eigene WM-Vorbereitung zu verbessern?

Ganz bestimmt sogar. Es ist für uns eine ebenso große Gelegenheit wie für die Spielerinnen. Vor beiden Seiten liegt ein großes Turnier, über das wir uns mit guten Leistungen für die Weltmeisterschaft empfehlen können. Für uns alle steht viel auf dem Spiel.

Sie sind dafür bekannt, nichts dem Zufall zu überlassen und alles bis ins kleinste Detail zu planen. Wie sehen also Ihre Vorbereitungen in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten aus?

Das ist ein fortlaufender Prozess. So eine WM-Vorbereitung geht nicht an einem bestimmten Punkt los. Wir haben im Grunde genommen unmittelbar nach der FIFA Fussball-WM 2015 in Kanada mit den Vorbereitungen auf Frankreich 2019 begonnen. Von da an war es immer eher eine Aneinanderreihung nächster, wichtiger Schritte in Richtung des nächsten großen Highlights. Es wird eine intensive, aber auch tolle Zeit. Wir fühlen uns herausgefordert und ermutigt. Die U-20-Weltmeisterschaft ist sozusagen eine wichtige Zwischenstation unserer WM-Vorbereitung. Es liegt noch viel Arbeit vor uns und wir müssen das Tempo halten. Der Austausch mit unseren Instruktoren ist sehr wertvoll. Und natürlich ist die Spielleitung auf sehr hohem Niveau sehr wichtig für uns.

Worauf können wir uns in diesem Sommer und im nächsten Jahr in Ihrem Land besonders freuen?

Diesen Sommer ist es die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft und nächstes Jahr die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, also die beiden besten Turniere im Frauenfussball überhaupt! Ich bin mir sicher, dass beide Turniere ein großer Erfolg für die Entwicklung des Frauenfussballs werden. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019 kommt für den Frauenfussball in Frankreich genau zur rechten Zeit. Es zeigt sich, dass das Entwicklungsprogramm des französischen Verbands Früchte trägt. Die Einschaltquoten bei Frauenfussballspielen steigen und die Frauen-Nationalmannschaft spielt vor vollen Rängen. Es gibt eine echte Leidenschaft für den Frauenfussball, und sie wächst ständig.